Der Werbeplattformanbieter The Trade Desk steigt in den S&P 500 auf. Der Smartphone-Broker Robinhood geht erneut leer aus.
$TTD (+0,79 %) wird vor Handelsbeginn am kommenden Freitag in den S&P 500 aufgenommen und ersetzt dort die Aktie des Softwareunternehmens $ANSS (+0 %) , dass vor einer Übernahme durch $SNPS (+0,04 %) steht. Dies gab der Indexanbieter S&P Dow Jones Indices bekannt.
Die Aktie von The Trade Desk konnte nachbörslich als Reaktion auf die Nachricht um 14,68 % auf 86,50 USD zulegen.
Robinhood bleibt außen vor
Die Aktie des Smartphone-Brokers $HOOD (+1,52 %) wurde damit bei der Indexaufnahme in den S&P 500 bereits zum dritten Mal innerhalb weniger Wochen übergangen. Anfang Juni war im Rahmen einer regulären Indexüberprüfung die Robinhood-Aktie nicht in den Index aufgenommen worden, obwohl das Unternehmen alle Kriterien erfüllte und eine Aufnahme von vielen Marktteilnehmern erwartet worden war. Anfang Juli wurde bei einer irregulären Indexanpassung wegen der Übernahme von Juniper Networks durch Hewlett Packard Enterprise ebenfalls nicht die Robinhood-Aktie in den S&P 500 aufgenommen, sondern das Datadog-Papier.
Auch jetzt hätte vieles für eine Aufnahme von Robinhood in den S&P 500 gesprochen. Das Fintech erfüllt die Profitabilitäts- und Liquiditätskriterien für die Aufnahme in den S&P 500 und weist mit 88 Mrd. USD eine mehr als doppelt so hohe Marktkapitalisierung auf wie The Trade Desk mit rund 37 Mrd. USD. Robinhood gehört damit auch zu den größten noch nicht im Index vertretenen Unternehmen. In den vergangenen Monaten verzeichnete Robinhood ein außergewöhnlich starkes Kursmomentum: Seit Jahresbeginn hat sich die Aktie um 168 % verteuert, während The Trade Desk in derselben Zeit mehr als 35 % verloren hat. Auch die wachsende Bedeutung von Robinhood im Retail-Brokerage-Sektor sowie die hohe Handelsaktivität in der Aktie hätten als Argumente für eine Indexaufnahme von Robinhood sprechen können.
Die Zusammensetzung des S&P 500 orientiert sich neben formalen Kriterien wie Handelsvolumen und Profitabilität zwar an der Marktkapitalisierung der Unternehmen, das Indexkomitee hat aber Spielräume bei der Neuaufnahme von Aktien in den bedeutenden Index. Gründe für die Nichtaufnahme von Robinhood könnten sein, dass die Aktie zuletzt sehr volatil war und das Unternehmen mehrfach wegen regulatorischer Verstöße und Auseinandersetzungen mit der US-Finanzaufsicht FINRA in den Schlagzeilen stand.
Mit der Aufnahme von The Trade Desk in den S&P 500 erhält ein seit Jahresbeginn schwächelnder Titel Rückenwind, während Robinhood trotz deutlich höherer Marktkapitalisierung erneut übergangen wurde.