Ich bringe euch weitere spannende Einblicke zur Analystenkonferenz von Renault ($RNO (-0,72 %) ) mit:
CEO Luca de Meo eröffnete die Präsentation mit einer durchweg positiven Einschätzung der Unternehmensentwicklung und betonte, dass Renault das dritte Jahr in Folge Rekordergebnisse erzielt hat. Die operative Marge erreichte mit 7,6 Prozent ein neues Allzeithoch und entsprach 4,3 Milliarden Euro. Der Free Cashflow lag bei knapp 3 Milliarden Euro, wodurch sich die Netto-Cash-Position im Automobilbereich auf über 7 Milliarden Euro erhöhte. Renault gehört damit zu den wenigen Herstellern, die ihre ursprünglichen Prognosen vollständig erreicht haben.
De Meo stellte die neu ausgerichtete Markenstrategie der Renault Group vor. Renault selbst fokussiert sich auf Innovation und Elektrifizierung mit einem starken Preis-Leistungs-Verhältnis. Alpine entwickelt sich zu einer Premiummarke für wohlhabende Autoliebhaber und verbindet Elektroplattformen mit Renntechnologie. Der Markenwert von Alpine hat sich in den letzten Jahren versechsfacht, und der Umsatz hat sich verdreifacht. Mobilize konzentriert sich auf Finanzdienstleistungen, Energie und neue Mobilitätsformen, während Dacia als drittstärkste Einzelhandelsmarke Europas weiter wächst.
Insgesamt wurden in den vergangenen drei Jahren 22 neue Modelle auf den Markt gebracht, zehn davon allein im Jahr 2024. Der Renault 5 sowie das Alpine 290-Modell wurden als Auto des Jahres ausgezeichnet, während auch Dacia einen Spitzenplatz belegte.
Zur Strategie der Renault Group äußerte sich De Meo ausführlich. Der Renault Twingo soll als erschwingliches Elektroauto für unter 20.000 Euro auf den Markt kommen, unterstützt durch ein starkes chinesisches Zuliefernetzwerk. Dacia plant mit Ampere und ACDC ein weiteres kleines Elektroauto für unter 18.000 Euro, das innerhalb von nur 16 Monaten entwickelt wird. Renault ist mittlerweile der zweitgrößte Hersteller von Hybridfahrzeugen in Europa mit einem Marktanteil von 20 Prozent.
Die Entwicklung alternativer Verbrennungstechnologien mit synthetischen Kraftstoffen, Wasserstoff und Biokraftstoffen wird weiter vorangetrieben. Die Kooperation mit Geely und Aramco soll Fixkosten senken und die Weiterentwicklung der Verbrennungstechnologie sichern.
CFO Thierry Pieton präsentierte anschließend die finanziellen Ergebnisse. Der Konzernumsatz stieg um 7,4 Prozent auf 56,2 Milliarden Euro. Im Automobilbereich betrug das Wachstum 4,9 Prozent, während Mobilize Financial Services mit einem Umsatzplus von 35 Prozent auf 5,6 Milliarden Euro besonders stark zulegen konnte. Die weltweiten Neuzulassungen kletterten auf 2,3 Millionen Einheiten, und Renault behauptete seine Position als meistverkaufte französische Automarke. Der Anteil elektrifizierter Fahrzeuge an den gesamten Verkäufen in Europa erreichte 33 Prozent, während Hybridfahrzeuge um 47 Prozent zulegten.
Das operative Ergebnis erreichte mit 4,3 Milliarden Euro einen neuen Rekordwert, was einer Marge von 7,6 Prozent entspricht. Im Automobilsegment lag die operative Marge bei 5,9 Prozent, während Mobilize Financial Services mit einer Rendite von fast 30 Prozent besonders profitabel blieb. Die Netto-Cash-Position im Automobilbereich erreichte mit 7,1 Milliarden Euro ein historisches Hoch. Für 2025 plant Renault eine Dividendenanhebung auf 2,20 Euro je Aktie.
Luca de Meo sprach über die regulatorischen Herausforderungen, insbesondere im Zusammenhang mit den CAFE-Vorgaben ab 2025. Renault plant, die Durchdringung von Elektro- und Hybridfahrzeugen zu maximieren und gleichzeitig das Verbrennungsmotoren-Portfolio strategisch anzupassen. Das Unternehmen rechnet mit einem negativen CAFE-Effekt von rund einem Prozentpunkt auf die operative Marge, strebt jedoch für das Gesamtjahr weiterhin eine Marge von über sieben Prozent an. Der Free Cashflow soll erneut über 2 Milliarden Euro betragen.
In der anschließenden Fragerunde standen mehrere Themen im Fokus.
Thomas Besson von Kepler wollte wissen, wie Renault die CO₂-Regulierungen meistern will, ohne auf Pooling mit anderen Herstellern zurückzugreifen. Luca de Meo erklärte, dass das Unternehmen auf eine verstärkte Elektrifizierung setzt und kleine Elektrofahrzeuge für den Massenmarkt schneller entwickeln wird. Thierry Pieton ergänzte, dass der neue Koleos in Südkorea aufgrund der niedrigen Entwicklungskosten und der hohen Rentabilität eine wichtige Rolle spielt.
Pushkar Tendolkar von HSBC erkundigte sich nach den Auswirkungen der CAFE-Regulierungen, den Lagerbeständen und den Entwicklungszeiten in China. Pieton bestätigte, dass der eine Prozentpunkt CAFE-Effekt durch verstärkte Anreize für Elektrofahrzeuge und eine Reduktion von Verbrenner-Volumina kompensiert werden soll. Der Anstieg der Lagerbestände sei vor allem auf Produktneueinführungen zurückzuführen. De Meo erklärte, dass die verkürzten Entwicklungszeiten die Kosten um 30 Prozent senken und Renault flexibler gegenüber Marktveränderungen machen.
Jose Asumendi von JPMorgan fragte nach Einsparpotenzialen und den Auswirkungen der Partnerschaft mit Geely. Thierry Pieton betonte, dass Renault stark von Kooperationen mit Zulieferern profitiert und durch Skaleneffekte erhebliche Einsparungen erzielen kann. De Meo bestätigte, dass Nissan und Mitsubishi weiterhin eng mit Renault zusammenarbeiten, insbesondere bei der Produktion in Spanien.
Stuart Pearson von BNP erkundigte sich nach der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Autoindustrie angesichts steigender Investitionen chinesischer Hersteller. De Meo verwies auf den European Action Plan, der sich auf drei Säulen stützt: Ankurbelung der Nachfrage, Stärkung der europäischen Wettbewerbsfähigkeit und Anpassung der regulatorischen Rahmenbedingungen. Pieton prognostizierte, dass sich die Rentabilität im Laufe des Jahres stabil entwickeln wird.
Zusammenfassend zeigte sich das Management der Renault Group optimistisch für 2025. Der Fokus liegt auf der beschleunigten Einführung günstiger Elektrofahrzeuge, einer flexiblen Verbrenner-Strategie und der weiteren Optimierung der Kostenstrukturen. Mit neuen Modellen, Effizienzsteigerungen und strategischen Partnerschaften sieht sich das Unternehmen gut aufgestellt, um das Wachstum fortzusetzen und sich gegen die steigende Konkurrenz aus Asien zu behaupten.
Ich hoffe euch hat die Zusammenfassung gefallen!