So, nach meinem lauwarmen auf-die-Bühne-der-Community-Stolpern vor kurzem jetzt aber richtig:
Hallo allerseits (freundliches Nicken in die Runde),
ich bin zwar schon ein Weilchen überwiegend stiller Leser, möchte mich nun aber - auch wenn ich nicht weiß, was mich da reitet - der hiesigen Usance entsprechend vorstellen:
Ich bin 55 & im Bundesdienst verbeamtet, was mich in die glückliche Lage versetzt (hoffentlich), für einen materiell erträglichen Ruhestand nicht auf Nebeneinkünfte aus Kapitalanlage angewiesen zu sein (in zwölf Jahren würde ich nach derzeitigen Stand gerade eben noch die abschlagsfreie Pensionierung nach 40 Jahren im öffentlichen Dienst erreichen). Investment ist daher im Wesentlichen Konsumalternative, Sicherheitspolster und - später - für die Söhne gedacht (leben bei ihrer Mutter, 17&13 Jahre alt; jeweils mit eigenen Portfolien/WP-Sparplänen). Mein Investmenthorizont ist damit open ended (bzw. biologisch oder durch legitime Groß-Bedürfnisse des Nachwuchses determiniert).
Meine - im hier vorgestellten Portfolio noch wahrnehmbare - Investmentgeschichte beginnt 1996/1997 mit der ersten (und später leider auch zweiten) Platzierung der $DTE (-0,87 %) T-Aktie und dem IPO von $PSM (-5,86 %) ProSieben (hat seinen Einstand mittlerweile über Ausschüttungen aber mehr als wett gemacht, brav). Dazu kam irgendwann großelterlich vererbt die jetzige $EOAN (-0,45 %) e.on-Position und eine Position in $VOW3 (-2,82 %) Volkswagen, die ich nach einem Kurssprung etliche Jahre später auf Anraten meiner damaligen Sparkasse aber veräußert habe (bygones).
Dann lange Zeit nix (Studium/Referendariat, beruflicher Einstieg - da habe ich "Investment auf dem Girokonto" betrieben und es nicht einmal gebacken bekommen, meine Dienstreiseabrechnung fristgerecht abzuwickeln, tststs).
Mit Frau und Kindern kam dann auch das Bedürfnis vorzusorgen (die Kerlchen kosten through-the-cycle einfach einen ordentlichen Batzen), was ich zunächst durch sporadische ad hoc-Investments tat:
In besonderer Hybris traute ich zu Beginn der Subprime-Krise den Investmentbanken zu, alles im Griff zu haben, und habe Aktien von $DBK (-1,86 %) Deutscher Bank (nahe ATH), Bear Stearns und Merrill Lynch erworben (die Relikte sind als Minus bei $BAC (+0,63 %) Bank of America für Bear Stearns und - unsichtbar - einem steuerlichen Verlustvortrag zum Ausgleich für die mittlerweile recht ordentlich dastehende $JPM (+1,21 %) J.P. Morgan-Position für Merrill Lynch immer noch erkennbar), $DBK (-1,86 %) mit Nachkäufen langsam wieder in eine "vielleicht irgendwann dann doch mal wieder auf null"-Zone kriechend.
Ansonsten etliche aktive Fonds ($n/a LU0557858130, $n/a LU1143163779, $n/a IE00BG7PHW03, $n/a LU1496713741, $n/a DE0008474750, $n/a GB0030932676, $n/a (+0,01 %) LU1864952335 bzw. Vorgänger), von denen sich eigentlich gefühlt nur $n/a (-0,25 %) Pictet Water zeitgewichtet spürbar positiv entwickelt hatte.
Ab ca. 2015 habe ich dann sukzessive mit diversen Aktien- und ETF-Sparplänen bei ING angefangen, das heutige Portfolio zu bevölkern ($GOOG (-0,99 %) Alphabet C, $AAPL (+1,15 %) Apple, $KO (+0,3 %) Coca-Cola, $NESN (-0,29 %) Nestlé, $BAYN (-5,14 %) Bayer (autsch!), $SIE (-0,13 %) Siemens, $DIS (+2,52 %) Walt Disney, $PFE (+2,39 %) Pfizer, $PR1J (-0,41 %), $FLXC (+0,26 %), $FLXK (-1,22 %), $EXS1 (-0,39 %), $LCUK (+0,35 %), $C060, $XMUS (+0,66 %), $DBXW (+0,52 %), überwiegend zu 50 Euro/Monat), ergänzt um ein paar nett getimte Einzelkäufe in $AAPL (+1,15 %) , als die noch vor dem 3:1 Aktiensplit bei um die 80 Euro notierte, sowie $MT (-2 %) AcelorMittal und $BHP (+0,38 %) (Miniposition, aber mit netter Dividendenrendite seither).
Habe mit zum Ende Corona/Anfang Ukraine aufkeimenden Lieferkettenproblemen und Inflation dann in einem anderen Portfolio angefangen, die eigentlich viel zu teuren $SPAG (-0,16 %) iShares Agribusiness und $EXV6 (+0,44 %) iShares STOXX Europe 600 Basic Resources als schiefgegangenen Hedge zu steigenden Lebenshaltungskosten zu besparen (hatte auf deutlichere sektorale Gier-flation gesetzt).
Da ich zwischenzeitlich den hiesigen Empfehlungen von $VWCE (+0,51 %) bzw. $ACWI (Glashaus!) entsprechend dorthin umgeschichtet hatte, mir der aggregierte Klumpen $AAPL (+1,15 %) und $GOOG (-0,99 %) etwas unheimlich wurde, ich aber die entsprechenden Aktiensparpläne nicht anfassen wollte (dazu gleich mehr), habe ich mein Grundvertrauen in die langfristige Out-Performance des US-Aktienmarkts durch Investments in zwei "equal weight"-Indexfonds umgesetzt, und zwar mit $WEBA (+0,89 %) auf den NASDAQ100 (auch mit Sparplan) und $XDEW (+0,62 %) auf den S&P500 (nur Einmalanlage).
Einiges davon, insbesondere der früheren Investmentgeschichte, ist meiner Getquin-Portfoliohistorie fremd, da ich dieses erst nach einem Portfolioumbau Anfang 2023 eingepflegt habe.
Im Laufe der Jahre hat mein Dienstherr stetig strengere Regelungen für private Finanzgeschäfte eingeführt, was es mir derzeit praktisch unmöglich macht, in Einzelnamen oder Fonds mit bestimmten überwiegenden Branchenanteilen zu investieren. Rechtsstaatlich vorbildlich wurden aber bei den jeweiligen Iterationen der Verschärfung zuvor bereits bestehende Sparpläne bestandsgeschützt, so dass ich die verbleibenden Aktiensparpläne eifersüchtig fortführe (s.o. Klumpen bei $GOOG (-0,99 %) und insbesondere $AAPL (+1,15 %)).
Derzeit bespare ich monatlich wie folgt (Sparrate): Grandfathering: $GOOG (-0,99 %) (100), $AAPL (+1,15 %) (50), $DIS (+2,52 %) (50), $PFE (+2,39 %) (50), $KO (+0,3 %) (50); "regulär": $VWCE (+0,51 %) (derzeit 520 mit jährlich 4%iger Dynamik), $SPAG (-0,16 %) (100), $WEBA (+0,89 %) (100), $EXV6 (+0,44 %) (100), $10AJ (+0,61 %) (100) und - noch vor erstmaliger Ausführung - $SDIP (+0,45 %) (100).
Daneben habe ich bestimmte Markteinschätzungen zum jeweiligen Zeitpunkt durch Einzelkäufe in Länder-ETFs abgebildet (langfristiges Aufholpotenzial der Emerging Markets durch $HMEF (-0,24 %), $FLXC (+0,26 %), $FLXK (-1,22 %) - $FLXI (-1,64 %) war mir mittlerweile zu teuer und die indische Volkswirtschaft zu wenig über dort börsennotierte Unternehmen abgebildet; der schlafende Innovationsriese Japan durch $PR1J (-0,41 %), "Luxus geht immer" auch in Zeiten der Inflation durch $DX2G (-0,08 %); Europa - insbesondere CH und UK - als allgemeines Gegengewicht zu US durch $VEUR (+0,1 %) und die vernünftigen Nordics durch $XNZN (-0,38 %)), so dass nun ein bunter ETF-Strauß vorhanden ist. Damit bin ich aber grundsätzlich nicht unzufrieden, insbesondere soweit diese ausschüttend&sparplanfähig in meinem ING-Portfolio sind, so dass ihre Ausschüttungen (ab 75 Euro) automatisch wieder angelegt werden ($VEUR (+0,1 %) - ist deshalb so groß, damit dies bei jeder der quartalsweisen Ausschüttungen in etwa klappen könnte, $DX2G (-0,08 %), $PR1J (-0,41 %)).
Ich denke, solange ich noch den Anlagerestriktionen meines Dienstherrn unterliege, werde ich hieran nur marginal etwas ändern. Für ein "fire and forget"-Portfolio könnte ich mir mittelfristig aber vorstellen, auf ein 70/20/10 Portfolio aus $WEBG (+0,47 %), $HMEF (-0,24 %), $SDIP (+0,45 %) umzusteigen (@ING: bitte $SDIP (+0,45 %) sparplanfähig machen, danke!). Schauen wir mal, was das Ende von PFOF auf der Kostenseite insbesondere für Sparpläne bringt.
Also, das war's; danke für die Geduld und das Durchhaltevermögen. Tipps könnt ihr mir gerne geben, allerdings sind mir, wie geschildert, weitgehend die Hände gebunden (und von den Tulpenzwiebeln Krypto halte ich erst was, wenn die Dinger eine tatsächliche Zahlungsmittelfunktion nicht nur für den Erwerb sinistrer Dienstleistungen im Dark Web erlangen)...
Auf eine erfolgreiche Investment-Gemeinschaft (&thanks for having me)!