𝐓𝐡𝐞 𝐒𝐰𝐚𝐭𝐜𝐡 𝐆𝐫𝐨𝐮𝐩 𝟐𝟎𝟐𝟐
In diesem Beitrag geht es um das Unternehmen Swatch und vor allem darum, wie ihr selbst in Zukunft eure eigene 𝐀𝐤𝐭𝐢𝐨𝐧ä𝐫𝐬𝐮𝐡𝐫 𝐞𝐫𝐡𝐚𝐥𝐭𝐞𝐧 könnt.
Alles was ohne Tabellen Sinn macht könnt ihr hier direkt nachlesen. Meine Grafiken und Tabellen dazu findet ihr hier:
https://www.valueinvestments.ch/the-swatch-group-ag-sachdividende-2022
Die Swatch Gruppe ist ein international bekanntes Unternehmen und passt auch perfekt in die 𝐒𝐞𝐫𝐢𝐞 ü𝐛𝐞𝐫 𝐒𝐚𝐜𝐡𝐝𝐢𝐯𝐢𝐝𝐞𝐧𝐝𝐞𝐧. Denn die Aktionärinnen und Aktionäre der The Swatch Group AG erhalten 𝐣𝐞𝐝𝐞𝐬 𝐉𝐚𝐡𝐫 𝐞𝐢𝐧𝐞 𝐔𝐡𝐫! Selbstverständlich handelt es sich hierbei nicht um eine Uhr des Kalibers von 𝐎𝐦𝐞𝐠𝐚 - das Zugpferd unter den Marken der Swatch Group. Aber dennoch ist die Uhr eine schöne Geste, auf welche sich Aktionärinnen und Aktionäre freuen können.
Wie in den vorherigen Beiträgen zur Jungfraubahn Holding AG, CALIDA AG und der Bell Food Group AG werde ich euch das Unternehmen etwas vorstellen. Auch 𝐚𝐮𝐬𝐠𝐞𝐰ä𝐡𝐥𝐭𝐞 𝐅𝐢𝐧𝐚𝐧𝐳𝐤𝐞𝐧𝐧𝐳𝐚𝐡𝐥𝐞𝐧 möchte ich euch nicht vorenthalten - ganz so wie ich das auch in der 𝐕𝐞𝐫𝐦ö𝐠𝐞𝐧𝐬𝐯𝐞𝐫𝐰𝐚𝐥𝐭𝐮𝐧𝐠 tue, bevor ich in ein Unternehmen investiere.
𝐃𝐚𝐬 𝐌𝐚𝐫𝐤𝐞𝐧𝐮𝐧𝐢𝐯𝐞𝐫𝐬𝐮𝐦 𝐝𝐞𝐫 𝐒𝐰𝐚𝐭𝐜𝐡 𝐆𝐫𝐨𝐮𝐩
Die Marke Swatch ist neben Rolex eine der 𝐛𝐞𝐤𝐚𝐧𝐧𝐭𝐞𝐬𝐭𝐞𝐧 𝐔𝐡𝐫𝐞𝐧𝐦𝐚𝐫𝐤𝐞𝐧 𝐝𝐞𝐫 𝐒𝐜𝐡𝐰𝐞𝐢𝐳. Weniger bekannt ist jedoch das ganze Uhren 𝐔𝐧𝐢𝐯𝐞𝐫𝐬𝐮𝐦, welches die Swatch Group unter sich vereint.
Die drei 𝐮𝐦𝐬𝐚𝐭𝐳𝐬𝐭ä𝐫𝐤𝐬𝐭𝐞𝐧 𝐌𝐚𝐫𝐤𝐞𝐧 der Swatch Group für das Jahr 2021 waren:
-> 𝐎𝐦𝐞𝐠𝐚: 2.2 Milliarden Schweizerfranken - die Nr. 3 nach Rolex (1) und Cartier (2)
-> 𝐋𝐨𝐧𝐠𝐢𝐧𝐞𝐬: 1.5 Milliarden Schweizerfranken - die Nr. 5 nach Audemars Piguet (4)
-> 𝐓𝐈𝐒𝐒𝐎𝐓: 1 Milliarden Schweizerfranken - die Nr. 8 nach Patek Philippe (6) und Richard Mille (7)
Da die Swatch Group keine Umsätze pro Marke veröffentlicht, beruhen die Zahlen auf Schätzungen aus Studien von Morgan Stanley und der Beratungsfirma LuxeConsult.
Den 𝐔𝐦𝐬𝐚𝐭𝐳 der gesamten Swatch Gruppe kann man selbstverständlich im Jahresbericht nachlesen. Im Jahr 2021 konnte The Swatch Group einen Nettoumsatz von 𝟕.𝟑 𝐌𝐢𝐥𝐥𝐢𝐚𝐫𝐝𝐞𝐧 𝐒𝐜𝐡𝐰𝐞𝐢𝐳𝐞𝐫𝐟𝐫𝐚𝐧𝐤𝐞𝐧 erwirtschaften.
𝐃𝐢𝐞 𝐀𝐤𝐭𝐢𝐞𝐧 𝐝𝐞𝐫 𝐒𝐰𝐚𝐭𝐜𝐡 𝐆𝐫𝐮𝐩𝐩𝐞
Auch die Aktien der Swatch Group 𝐬𝐭ü𝐫𝐳𝐭𝐞𝐧 𝐀𝐧𝐟𝐚𝐧𝐠 𝟐𝟎𝟐𝟎 𝐢𝐧 𝐝𝐞𝐧 𝐊𝐞𝐥𝐥𝐞𝐫. Am 17. Januar 2020 wurde die Swatch Namenaktie (ISIN CH0012255144) noch für 51.80 Schweizerfranken an der Börse gehandelt. Zwei Monate später, am 16. März 2020, bekam man für Swatch Namenaktien nur noch 𝐥ä𝐩𝐩𝐢𝐬𝐜𝐡𝐞 𝟑𝟏.𝟏𝟎 𝐒𝐜𝐡𝐰𝐞𝐢𝐳𝐞𝐫𝐟𝐫𝐚𝐧𝐤𝐞𝐧. Stolze 40 % weniger als noch Mitte Januar. Danach setzten die Swatch Aktien zu einer 𝐛𝐞𝐞𝐢𝐧𝐝𝐫𝐮𝐜𝐤𝐞𝐧𝐝𝐞𝐧 𝐄𝐫𝐡𝐨𝐥𝐮𝐧𝐠 an. Auf dem 𝐇𝐨𝐜𝐡 am 8. Juni 2021 lag der Schlusskurs bei erstaunlichen 𝟔𝟒.𝟏𝟎 𝐒𝐜𝐡𝐰𝐞𝐢𝐳𝐞𝐫𝐟𝐫𝐚𝐧𝐤𝐞𝐧 - also 𝐮𝐧𝐠𝐥𝐚𝐮𝐛𝐥𝐢𝐜𝐡𝐞 𝟏𝟎𝟔 % über dem Tiefstkurs vom März 2020.
Die Erholung hielt jedoch nicht lange an. Im Jahr 2022 ging der Aktienkurs der Swatch Aktien wieder deutlich zurück. Heute liegt sie bei rund 45 Schweizerfranken. In den letzten beiden Jahren von Anfang 2020 bis Anfang 2022 konnte sich die Swatch Aktie kaum erholen und strapazierte dafür die Nerven der Aktionärinnen und Aktionäre aufs Äusserste. Im Vergleich zum letzten Höchstkurs von 64.10 Schweizerfranken wird sie jetzt 𝐫𝐮𝐧𝐝 𝟑𝟎 % 𝐠ü𝐧𝐬𝐭𝐢𝐠𝐞𝐫 𝐠𝐞𝐡𝐚𝐧𝐝𝐞𝐥𝐭. Die Aktien von Swatch waren schon immer stark zyklisch und hohe Kursschwankungen gehören für Aktionärinnen und Aktionäre der Swatch Group einfach dazu. Man sollte es so wie die 𝐅𝐚𝐦𝐢𝐥𝐢𝐞 𝐇𝐚𝐲𝐞𝐤 - welche einen Grossteil der Aktien hält - machen und sich nicht allzu viel um die 𝐋𝐚𝐮𝐧𝐞𝐧 𝐝𝐞𝐫 𝐁ö𝐫𝐬𝐞 kümmern, wenn man Swatch Aktien langfristig hält.
Als Vermögensverwalter mit einer 𝐕𝐚𝐥𝐮𝐞- & 𝐌𝐨𝐦𝐞𝐧𝐭𝐮𝐦-𝐒𝐭𝐫𝐚𝐭𝐞𝐠𝐢𝐞 versuche ich Unternehmen 𝐠ü𝐧𝐬𝐭𝐢𝐠 zu kaufen, welche ein 𝐡𝐨𝐡𝐞𝐬 𝐏𝐫𝐞𝐢𝐬𝐦𝐨𝐦𝐞𝐧𝐭𝐮𝐦 aufweisen. Swatch ist zwar einiges günstiger geworden, aber das Momentum geht aktuell noch in eine ungute Richtung - es braucht hier also 𝐍𝐞𝐫𝐯𝐞𝐧 𝐰𝐢𝐞 𝐃𝐫𝐚𝐡𝐭𝐬𝐞𝐢𝐥𝐞.
Im 𝐧ä𝐜𝐡𝐬𝐭𝐞𝐧 𝐀𝐛𝐬𝐜𝐡𝐧𝐢𝐭𝐭 komme ich auf die 𝐀𝐤𝐭𝐢𝐨𝐧ä𝐫𝐬𝐮𝐡𝐫 von Swatch zu sprechen und wie es mir mit der Aktie der Swatch Group ergangen ist.
𝐀𝐤𝐭𝐢𝐞𝐧, 𝐃𝐢𝐯𝐢𝐝𝐞𝐧𝐝𝐞𝐧 & 𝐙𝐞𝐢𝐭𝐦𝐞𝐬𝐬𝐞𝐫
Meine 𝐀𝐜𝐡𝐭𝐞𝐫𝐛𝐚𝐡𝐧𝐟𝐚𝐡𝐫𝐭 mit der Swatch Namenaktie startete vor etwa 2 Jahren am 31. August 2020. Ich 𝐛𝐞𝐳𝐚𝐡𝐥𝐭𝐞 𝟑𝟓.𝟔𝟒 𝐒𝐜𝐡𝐰𝐞𝐢𝐳𝐞𝐫𝐟𝐫𝐚𝐧𝐤𝐞𝐧 - also bereits 14.60 % mehr, als man beim Tiefstkurs im März 2020 bezahlt hätte. Im Nachhinein hatte ich bis jetzt mit dem Einstiegspreis noch einigermassen 𝐆𝐥ü𝐜𝐤: Es hätte einiges 𝐬𝐜𝐡𝐥𝐢𝐦𝐦𝐞𝐫 𝐮𝐧𝐝 𝐭𝐞𝐮𝐫𝐞𝐫 sein können - wenn ich beim Hoch von 64.10 Schweizerfranken rein wäre. Plus hätte ich dann auch die Aktionärsuhr im Mai 2021 nicht erhalten - es wäre ein 𝐃𝐞𝐬𝐚𝐬𝐭𝐞𝐫 𝐚𝐮𝐟 𝐠𝐚𝐧𝐳𝐞𝐫 𝐋𝐢𝐧𝐢𝐞 gewesen.
𝐙𝐮𝐦 𝐆𝐥ü𝐜𝐤 𝐤𝐚𝐦 𝐚𝐥𝐥𝐞𝐬 𝐚𝐧𝐝𝐞𝐫𝐬: Ich bezahlte also die 35.64 Schweizerfranken im August 2020 und erhielt im 2021 und 2022 die 𝐡𝐞𝐢𝐬𝐬 𝐛𝐞𝐠𝐞𝐡𝐫𝐭𝐞 𝐀𝐤𝐭𝐢𝐨𝐧ä𝐫𝐬𝐮𝐡𝐫. Nun stellte ich mir die Frage, was die Uhr denn neben dem sentimentalen Wert an Barem einbringen könnte? Das ist nicht ganz einfach zu beziffern - 𝐯𝐞𝐫𝐠𝐥𝐞𝐢𝐜𝐡𝐛𝐚𝐫𝐞 𝐒𝐰𝐚𝐭𝐜𝐡 𝐔𝐡𝐫𝐞𝐧 gibt es für über 100.- Schweizerfranken zu kaufen. Aber für diesen Preis bekomme ich die Uhr niemals selbst verkauft. Realistischer sind hier vergleichbare Angebote auf Auktionsplattformen - dort wird sie meistens zwischen 30.- und 60.- Schweizerfranken angeboten. 𝟑𝟎.- 𝐒𝐜𝐡𝐰𝐞𝐢𝐳𝐞𝐫𝐟𝐫𝐚𝐧𝐤𝐞𝐧 scheint mir ein realisierbarer Wert und deshalb habe ich diesen in der Tabelle meiner Milchbüchleinrechnung unten übernommen.
𝐙𝐮𝐬ä𝐭𝐳𝐥𝐢𝐜𝐡 zu den Aktionärsuhren wurden sowohl im 2021 als auch im 2022 𝐃𝐢𝐯𝐢𝐝𝐞𝐧𝐝𝐞𝐧 von CHF 0.70 und 1.10 Schweizerfanken pro Aktie ausbezahlt. Dies trotz schwierigen Geschäftsgangs wegen Corona, Krieg und Sanktionen in wichtigen Absatzmärkten von Swatch.
Anders als bei CALIDA - wo man erst ab 20 Aktien den Pyjama erhält - braucht es bei Swatch 𝐧𝐮𝐫 𝐞𝐢𝐧𝐞 𝐞𝐢𝐧𝐳𝐢𝐠𝐞 𝐍𝐚𝐦𝐞𝐧𝐚𝐤𝐭𝐢𝐞 oder eine Inhaberaktie. Die Inhaberaktie ist aber fast 5.5 Mal teurer und es ist mühsamer, an die Uhr ranzukommen: Man kann sich nicht einfach in ein Namenregister eintragen lassen, sondern muss eine Haltebestätigung von der Depotbank an Swatch schicken. Dafür fällt natürlich die Dividende auch 5.5 Mal höher aus.
𝐓𝐢𝐩𝐩𝐬, 𝐰𝐢𝐞 𝐢𝐡𝐫 𝐚𝐦 𝐞𝐢𝐧𝐟𝐚𝐜𝐡𝐬𝐭𝐞𝐧 𝐳𝐮𝐫 𝐀𝐤𝐭𝐢𝐨𝐧ä𝐫𝐬𝐮𝐡𝐫 𝐯𝐨𝐧 𝐒𝐰𝐚𝐭𝐜𝐡 𝐤𝐨𝐦𝐦𝐭:
𝟏. 𝐒𝐰𝐚𝐭𝐜𝐡 𝐍𝐚𝐦𝐞𝐧𝐚𝐤𝐭𝐢𝐞𝐧 𝐤𝐚𝐮𝐟𝐞𝐧: Die Aktien der Swatch Gruppe werden an der Schweizer Börse gehandelt. ACHTUNG - es gibt Namenaktien (UHRN) und Inhaberaktien (UHR). Ihr findet die Namenaktien unter der ISIN: CH0012255144 - aktuell kostet eine Namenaktie rund 42 Schweizerfranken.
𝟐. 𝐈𝐧𝐬 𝐍𝐚𝐦𝐞𝐧𝐫𝐞𝐠𝐢𝐬𝐭𝐞𝐫 𝐞𝐢𝐧𝐭𝐫𝐚𝐠𝐞𝐧 𝐥𝐚𝐬𝐬𝐞𝐧: Damit Swatch weiss, dass ihr Inhaberin oder Inhaber der Aktien seid, lasst ihr euch ins Namenregister eintragen - so erhaltet ihr die Unterlagen zur schriftlichen oder elektronischen Vertretung automatisch. Wie das geht, ist von Bank zu Bank unterschiedlich: Oft gibt es eine Funktion, mit der man sich im E-Banking direkt eintragen lassen kann. Am besten erkundigt ihr euch direkt bei eurer Bank oder eurem Broker.
𝟑. 𝐕𝐞𝐫𝐭𝐫𝐞𝐭𝐮𝐧𝐠𝐬𝐯𝐨𝐥𝐥𝐦𝐚𝐜𝐡𝐭 𝐮𝐧𝐝 𝐖𝐞𝐢𝐬𝐮𝐧𝐠𝐬𝐞𝐫𝐭𝐞𝐢𝐥𝐮𝐧𝐠: Meist im Mai erhaltet ihr von der Swatch Group ein Schreiben. Dort könnt ihr dem unabhängigen Stimmvertreter eure Vertretungsvollmacht und Weisungen erteilen. Wenn ihr dies gemacht und an die Swatch Gruppe zurückgeschickt habt, erhaltet ihr nach der Generalversammlung das Aktionärsgeschenk zugeschickt.
𝐀𝐮𝐬𝐠𝐞𝐰ä𝐡𝐥𝐭𝐞 𝐊𝐞𝐧𝐧𝐳𝐚𝐡𝐥𝐞𝐧 - 𝐓𝐡𝐞 𝐒𝐰𝐚𝐭𝐜𝐡 𝐆𝐫𝐨𝐮𝐩
Als Vermögensverwalter schaue ich mir immer die 𝐅𝐢𝐧𝐚𝐧𝐳𝐤𝐞𝐧𝐧𝐳𝐚𝐡𝐥𝐞𝐧 eines Unternehmens an. Am besten analysiert man ein Unternehmen aus verschiedenen Blickwinkeln. Zum einen gibt es die 𝐪𝐮𝐚𝐥𝐢𝐭𝐚𝐭𝐢𝐯𝐞 und zum anderen auch die 𝐪𝐮𝐚𝐧𝐭𝐢𝐭𝐚𝐭𝐢𝐯𝐞 𝐀𝐧𝐚𝐥𝐲𝐬𝐞. Im nächsten Teil gehe ich vor allem auf die quantitative Seite ein und habe einige Kennzahlen der Swatch Group für euch 𝐚𝐮𝐟𝐛𝐞𝐫𝐞𝐢𝐭𝐞𝐭. Bei meiner täglichen Tätigkeit als Vermögensverwalter arbeite ich für meine 𝐕𝐚𝐥𝐮𝐞- 𝐮𝐧𝐝 𝐌𝐨𝐦𝐞𝐧𝐭𝐮𝐦 𝐒𝐭𝐫𝐚𝐭𝐞𝐠𝐢𝐞 genau mit diesen Kennzahlen. Sie sind ein guter Startpunkt - auch wenn in die Analysen noch zahlreiche weitere Faktoren einfliessen:
Die 𝐒𝐰𝐚𝐭𝐜𝐡 𝐆𝐫𝐨𝐮𝐩 𝐀𝐆 ist im Moment 𝐟𝐚𝐢𝐫 𝐛𝐞𝐰𝐞𝐫𝐭𝐞𝐭 oder sogar leicht unterbewertet. Bei der Entwicklung der 𝐏𝐫𝐨𝐟𝐢𝐭𝐚𝐛𝐢𝐥𝐢𝐭ä𝐭 und der 𝐄𝐟𝐟𝐢𝐳𝐢𝐞𝐧𝐳 konnte Swatch sich im Vergleich zum Vorjahr verbessern.
Auf den ersten Blick sieht es so aus, als hätte Swatch zwei 𝐏𝐫𝐨𝐛𝐥𝐞𝐦𝐞 𝐛𝐞𝐢 𝐢𝐡𝐫𝐞𝐫 𝐅𝐢𝐧𝐚𝐧𝐳𝐢𝐞𝐫𝐮𝐧𝐠:
Die 𝐀𝐧𝐳𝐚𝐡𝐥 𝐀𝐤𝐭𝐢𝐞𝐧 hat sich 𝐞𝐫𝐡ö𝐡𝐭 - was den Anteil am Gewinn für die bestehenden Aktionärinnen und Aktionäre verringert.
Der 𝐋𝐢𝐪𝐮𝐢𝐝𝐢𝐭ä𝐭𝐬𝐠𝐫𝐚𝐝 𝟑 wurde schlechter - was die Zahlungsfähigkeit verschlechtert.
𝐀𝐁𝐄𝐑:
Beides fällt hier 𝐤𝐚𝐮𝐦 𝐢𝐧𝐬 𝐆𝐞𝐰𝐢𝐜𝐡𝐭. Ob nun die Anzahl Aktien 257.58 (2020) oder 258.97 (2021) beträgt, macht für die einzelnen Investorinnen und Investoren kaum einen Unterschied.
Beim Liquiditätsgrad ist die 𝐊𝐫𝐢𝐭𝐢𝐤 𝐧𝐨𝐜𝐡 𝐯𝐢𝐞𝐥 𝐰𝐞𝐧𝐢𝐠𝐞𝐫 𝐚𝐧𝐠𝐞𝐛𝐫𝐚𝐜𝐡𝐭: Ein Liquiditätsgrad 3 von 𝟕.𝟑𝟒 𝐢𝐬𝐭 𝐦𝐞𝐡𝐫 𝐚𝐥𝐬 𝐠𝐞𝐧𝐮𝐠! Denn das heisst nichts anderes, als dass Swatch in der glücklichen Lage ist, 7.34 Mal mehr Umlaufvermögen als kurzfristige Verbindlichkeiten zu haben. Das ist so gut, dass es schon fast ineffizient in die andere Richtung ist, denn Cash alleine bringt keine Rendite - 𝐒𝐰𝐚𝐭𝐜𝐡 𝐬𝐜𝐡𝐰𝐢𝐦𝐦𝐭 𝐬𝐨𝐳𝐮𝐬𝐚𝐠𝐞𝐧 𝐢𝐧 𝐋𝐢𝐪𝐮𝐢𝐝𝐢𝐭ä𝐭. Das liegt sicher auch an den 𝐖𝐞𝐫𝐭𝐞𝐧 𝐝𝐞𝐫 𝐇𝐚𝐲𝐞𝐤-𝐅𝐚𝐦𝐢𝐥𝐢𝐞: Schon der Vater Nicolas Hayek mochte es 𝐧𝐢𝐜𝐡𝐭, 𝐯𝐨𝐧 𝐝𝐞𝐫 𝐆𝐧𝐚𝐝𝐞 𝐝𝐞𝐫 𝐁𝐚𝐧𝐤𝐞𝐧 𝐚𝐛𝐡ä𝐧𝐠𝐢𝐠 zu sein. Sein Sohn Nick Hayek und CEO von Swatch steht ihm da in nichts nach.
So 𝐤𝐚𝐧𝐧 𝐓𝐡𝐞 𝐒𝐰𝐚𝐭𝐜𝐡 𝐆𝐫𝐨𝐮𝐩 𝐀𝐆 mit ihren Zahlen durchaus ü𝐛𝐞𝐫𝐳𝐞𝐮𝐠𝐞𝐧.
𝐕𝐚𝐥𝐮𝐞 𝐂𝐨𝐦𝐩𝐨𝐬𝐢𝐭𝐞
Die Swatch Group AG hat ein Value Composite von 20, was bedeutet, dass das Unternehmen aus dieser Sicht 𝐭𝐢𝐞𝐟 𝐛𝐞𝐰𝐞𝐫𝐭𝐞𝐭 ist. Ein 𝐧𝐞𝐠𝐚𝐭𝐢𝐯𝐞𝐫 𝐏𝐮𝐧𝐤𝐭 ist, dass der 𝐅𝐫𝐞𝐢𝐞 𝐂𝐚𝐬𝐡𝐟𝐥𝐨𝐰 im letzten Jahr um 8.94 % gesunken ist. Auch die Einnahmen vor Zinsen und Steuern (𝐄𝐁𝐈𝐓) 𝐬𝐚𝐧𝐤𝐞𝐧 in den letzten fünf Jahren 𝐮𝐦 𝟏𝟏𝟒.𝟐𝟐 %, konnten im letzten Jahr aber wieder um 𝟒𝟑.𝟗𝟐 % 𝐠𝐞𝐬𝐭𝐞𝐢𝐠𝐞𝐫𝐭 werden.
𝐏𝐢𝐨𝐭𝐫𝐨𝐬𝐤𝐢 𝐅-𝐒𝐜𝐨𝐫𝐞
The Swatch Group AG hat einen 𝐅-𝐒𝐜𝐨𝐫𝐞 𝐯𝐨𝐧 𝟕. Die beiden Punkteabzüge sind sehr streng und vor allem beim Liquiditätsgrad 3 von 7.34 fast schon absurd. Somit liegt 𝐚𝐮𝐬 𝐦𝐞𝐢𝐧𝐞𝐫 𝐒𝐢𝐜𝐡𝐭 der 𝐅-𝐒𝐜𝐨𝐫𝐞 𝐞𝐡𝐞𝐫 𝐛𝐞𝐢 𝟖 𝐨𝐝𝐞𝐫 𝐬𝐨𝐠𝐚𝐫 𝟗 - was der Maximalpunktzahl entspricht. Das ist ein 𝐬𝐞𝐡𝐫 𝐠𝐮𝐭𝐞𝐫 𝐖𝐞𝐫𝐭, der auf eine solide 𝐏𝐫𝐨𝐟𝐢𝐭𝐚𝐛𝐢𝐥𝐢𝐭ä𝐭, 𝐄𝐟𝐟𝐢𝐳𝐢𝐞𝐧𝐳 und 𝐅𝐢𝐧𝐧𝐚𝐳𝐢𝐞𝐫𝐮𝐧𝐠 hindeutet. Besonders wenn man die Forschung von Professor Joseph D. Piotroski berücksichtigt: Immerhin konnten Unternehmen, welche die höchste Punktzahl von 8 oder 9 erreichten, im 20-Jahres-Zeitraum von 1976 bis 1996 eine durchschnittliche Ü𝐛𝐞𝐫𝐫𝐞𝐧𝐝𝐢𝐭𝐞 𝐯𝐨𝐧 𝟏𝟑.𝟒 % gegenüber dem Markt erzielen. Hier möchte ich jedoch wieder mein Wort der Warnung anbringen: NICHT jedes Unternehmen mit einem F-Score von 8 oder 9 erzielt eine solche Rendite! Manche liegen deutlich darüber, manche vielleicht nahe daran und wieder andere deutlich darunter. Solche Studien berücksichtigen meist ein diversifiziertes Wertschriftenportfolio. Es funktioniert also nicht, einfach eine einzige solche Aktie zu kaufen. Bei meinen eigenen Investitionen und vor allem als Vermögensverwalter achte ich darauf, sogenannte Einzeltitelrisiken genau im Auge zu behalten.
𝐖𝐚𝐫𝐮𝐦 𝐚𝐮𝐬𝐠𝐞𝐫𝐞𝐜𝐡𝐧𝐞𝐭 𝐝𝐢𝐞𝐬𝐞 𝐕𝐚𝐥𝐮𝐞-𝐊𝐞𝐧𝐧𝐳𝐚𝐡𝐥𝐞𝐧?
Die Grundzüge des Value Investing sind einigermassen klar: Value Investoren suchen unterbewertete Unternehmen, um in diese zu investieren. Dazu gehören oft eine quantitative und eine qualitative Analyse. Wenn es aber um die konkrete Umsetzung geht, gibt es eine Vielzahl von Herangehensweisen. Ich finde es 𝐠𝐞𝐟ä𝐡𝐫𝐥𝐢𝐜𝐡, sich auf eine Kennzahl wie zum Beispiel das Kurs-Gewinn-Verhältnis oder das Kurs-Buchwert-Verhältnis zu fokussieren und die Investitionsentscheidung nur von diesen quantitativen Faktoren der Unternehmensbewertung abhängig zu machen. Hier scheint mir die 𝐊𝐨𝐦𝐛𝐢𝐧𝐚𝐭𝐢𝐨𝐧 𝐯𝐨𝐧 𝐁𝐞𝐰𝐞𝐫𝐭𝐮𝐧𝐠𝐬𝐤𝐞𝐧𝐧𝐳𝐚𝐡𝐥𝐞𝐧 𝐬𝐢𝐧𝐧𝐯𝐨𝐥𝐥 - wie zum Beispiel beim Value Composite von O'Shaugnessy. Solche Langzeitstudien sind meiner Meinung nach Gold wert und auch aussagekräftig. Er analysierte über 45 Jahre, vom 1. Januar 1964 bis 31. Dezember 2009 verschiedenste Value Kennzahlen, um herauszufinden, nach welchen Value Kennzahlen man Unternehmen auswählen kann, um die besten Renditen zu erzielen. Daraus entstand das sogenannte Value Composite, wobei es sich um eine Kombination dieser Value Kennzahlen handelt. Er testete dieses kombinierte Bewertungsranking für alle rollierenden 10-Jahres-Perioden über den 45-Jahres-Zeitraum zwischen 1964 und 2009. Dabei stellte er fest, dass es 𝐢𝐧 𝟖𝟐 % 𝐝𝐞𝐫 𝐅ä𝐥𝐥𝐞 𝐛𝐞𝐬𝐬𝐞𝐫 abschnitt als Unternehmen, die zwar anhand einer einzelnen Bewertungskennzahl unterbewertet waren - aber eben nicht, wenn man auch die anderen Bewertungskennzahlen angeschaut hätte.
𝐖𝐞𝐬𝐡𝐚𝐥𝐛 𝐝𝐞𝐫 𝐏𝐢𝐨𝐭𝐫𝐨𝐬𝐤𝐢 𝐅-𝐒𝐜𝐨𝐫𝐞?
Der Piotroski F-Score ermöglicht eine erste Einschätzung zur 𝐏𝐫𝐨𝐟𝐢𝐭𝐚𝐛𝐢𝐥𝐢𝐭ä𝐭, 𝐅𝐢𝐧𝐚𝐧𝐳𝐢𝐞𝐫𝐮𝐧𝐠 und 𝐄𝐟𝐟𝐢𝐳𝐢𝐞𝐧𝐳 eines Unternehmens. Er geht auf den Professor für Rechnungswesen Joseph D. Piotroski zurück. Im Jahr 2000 schrieb er eine Forschungsarbeit mit dem Titel "Value Investing: The Use of Historical Financial Statement Information to Separate Winners from Losers". Seine Ergebnisse ü𝐛𝐞𝐫𝐭𝐫𝐚𝐟𝐞𝐧 seine 𝐨𝐩𝐭𝐢𝐦𝐢𝐬𝐭𝐢𝐬𝐜𝐡𝐬𝐭𝐞𝐧 𝐄𝐫𝐰𝐚𝐫𝐭𝐮𝐧𝐠𝐞𝐧:
Der Kauf von Unternehmen, die auf seiner Neun-Punkte-Skala oder F-Score - wie er sie nannte - die höchste Punktzahl von 8 oder 9 erreichten, führte im 20-Jahres-Zeitraum von 1976 bis 1996 zu einer durchschnittlichen Ü𝐛𝐞𝐫𝐫𝐞𝐧𝐝𝐢𝐭𝐞 𝐯𝐨𝐧 𝟏𝟑.𝟒 % gegenüber dem Markt.
𝐖ü𝐫𝐝𝐞 𝐢𝐜𝐡 𝐝𝐢𝐞 𝐀𝐤𝐭𝐢𝐞 𝐯𝐨𝐧 𝐓𝐡𝐞 𝐒𝐰𝐚𝐭𝐜𝐡 𝐆𝐫𝐨𝐮𝐩 𝐡𝐞𝐮𝐭𝐞 𝐤𝐚𝐮𝐟𝐞𝐧?
Swatch ist ein sehr 𝐳𝐲𝐤𝐥𝐢𝐬𝐜𝐡𝐞𝐫 𝐓𝐢𝐭𝐞𝐥, welcher 𝐯𝐢𝐞𝐥 𝐍𝐞𝐫𝐯𝐞𝐧 𝐯𝐞𝐫𝐥𝐚𝐧𝐠𝐭. Aus heutiger Sicht ist die Aktie sicher nicht zu teuer. Da ein grosser Teil des Umsatzes im 𝐋𝐮𝐱𝐮𝐬𝐬𝐞𝐠𝐦𝐞𝐧𝐭 gemacht wird, ist der Geschäftsgang aber stark 𝐚𝐛𝐡ä𝐧𝐠𝐢𝐠 von China und auch in Russland lief das Geschäft bis zum 24. Februar 2022 ganz gut. Dies sind 𝐑𝐢𝐬𝐢𝐤𝐨𝐟𝐚𝐤𝐭𝐨𝐫𝐞𝐧, welche man im Hinterkopf behalten sollte. Es gibt Unternehmen, die mit weniger Nervenkitzel mindestens so gute, wenn nicht sogar 𝐛𝐞𝐬𝐬𝐞𝐫𝐞 𝐂𝐡𝐚𝐧𝐜𝐞n bieten. Auch wenn Swatch aktuell günstig bis fair bewertet scheint, ist das 𝐏𝐫𝐞𝐢𝐬𝐦𝐨𝐦𝐞𝐧𝐭𝐮𝐦 einmal mehr 𝐢𝐦 𝐊𝐞𝐥𝐥𝐞𝐫.
Im aktuellen Umfeld mit 𝐠𝐞𝐨𝐩𝐨𝐥𝐢𝐭𝐢𝐬𝐜𝐡𝐞𝐧 𝐑𝐢𝐬𝐢𝐤𝐞𝐧 wie dem Konflikt um Taiwan und dem Krieg in der Ukraine bin ich eher 𝐯𝐨𝐫𝐬𝐢𝐜𝐡𝐭𝐢𝐠 mit 𝐈𝐧𝐯𝐞𝐬𝐭𝐢𝐭𝐢𝐨𝐧𝐞𝐧 𝐢𝐧 𝐝𝐢𝐞 𝐋𝐮𝐱𝐮𝐬𝐢𝐧𝐝𝐮𝐬𝐭𝐫𝐢𝐞. Ich wiederhole mich hier, aber im Moment sehe ich vor allem 𝐂𝐡𝐚𝐧𝐜𝐞𝐧 𝐢𝐦 𝐑𝐨𝐡𝐬𝐭𝐨𝐟𝐟𝐬𝐞𝐤𝐭𝐨𝐫, wie man im Beitrag zum 𝐑𝐞𝐛𝐚𝐥𝐚𝐧𝐜𝐢𝐧𝐠 𝐢𝐦 𝐀𝐮𝐠𝐮𝐬𝐭 lesen kann:
https://www.valueinvestments.ch/vermoegensverwaltung-estoppey-value-investments-value-und-momentum-rebalancing-august-2022
Es gibt dort 𝐩𝐫𝐨𝐟𝐢𝐭𝐚𝐛𝐥𝐞 𝐔𝐧𝐭𝐞𝐫𝐧𝐞𝐡𝐦𝐞𝐧, die 𝐠ü𝐧𝐬𝐭𝐢𝐠𝐞𝐫 zu kaufen sind und noch dazu ein 𝐩𝐨𝐬𝐢𝐭𝐢𝐯𝐞𝐬 𝐌𝐨𝐦𝐞𝐧𝐭𝐮𝐦 aufweisen.
Meine eine 𝐒𝐰𝐚𝐭𝐜𝐡 𝐀𝐤𝐭𝐢𝐞 werde ich aber auf jeden Fall 𝐛𝐞𝐡𝐚𝐥𝐭𝐞𝐧 - im Portfolio hat sie kein Gewicht und die nächste 𝐀𝐤𝐭𝐢𝐨𝐧ä𝐫𝐬𝐮𝐡𝐫 kommt bestimmt.
Bei der 𝐕𝐞𝐫𝐦ö𝐠𝐞𝐧𝐬𝐯𝐞𝐫𝐰𝐚𝐥𝐭𝐮𝐧𝐠 für meine Kundinnen und Kunden suche ich eine 𝐊𝐨𝐦𝐛𝐢𝐧𝐚𝐭𝐢𝐨𝐧 zwischen 𝐭𝐢𝐞𝐟𝐞𝐫 𝐁𝐞𝐰𝐞𝐫𝐭𝐮𝐧𝐠 und 𝐡𝐨𝐡𝐞𝐦 𝐌𝐨𝐦𝐞𝐧𝐭𝐮𝐦. Zusätzlich prüfe ich alle Unternehmen mit 𝐬𝐭𝐫𝐞𝐧𝐠𝐬𝐭𝐞𝐧 𝐐𝐮𝐚𝐥𝐢𝐭ä𝐭𝐬𝐤𝐫𝐢𝐭𝐞𝐫𝐢𝐞𝐧, um der 𝐕𝐚𝐥𝐮𝐞 𝐓𝐫𝐚𝐩 𝐯𝐨𝐫𝐳𝐮𝐛𝐞𝐮𝐠𝐞𝐧. Mein aktuelles Portfolio in der Vermögensverwaltung von Estoppey Value Investments findet ihr ebenfalls im Blog:
https://www.valueinvestments.ch/blog
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