Nachdem ich im ersten Post bereits über die Folgen der angekündigten und inkraftgetretenen Zölle der USA geschrieben habe.. gab es nun etwas konkrete Antworten aus den betroffenen Ländern, speziell aus Kanada.
Man kommt ja kaum noch hinterher bei den ganzen News 👀
In diesem Post gehe ich nochmal konkreter auf die möglichen Folgen für die EU ein, insbesondere auf den Automobilsektor.
„1. Post von heute morgen“ hier nochmal nach zu lesen: https://getqu.in/oj1JRH/
Trumps neue Zölle: Recap
Seit dem 1. Februar 2025, hat die US-Regierung bzw. Donald Trump neue Importzölle auf Mexiko, Kanada und China verhängt:
- 25 % auf Importe aus Mexiko und Kanada
- 10 % auf Importe aus China
- In Trumps Dekreten gibt es auch einen Passus, wonach die Zölle noch erhöht oder ausgeweitet werden könnten, falls die Länder mit Vergeltungsmaßnahmen reagieren sollten [1].
Kanada: Ein harter Gegenschlag
- Kanada berichtete bereits über Gegenmaßnahmen in Form von drei Eskalationsstufen [2]:
- 1️⃣ Gezielte Strafzölle auf US-Produkte, die aus republikanischen Bundesstaaten kommen (z. B. Orangensaft, Whiskey, Ketchup, Erdnussbutter und Motorräder).
- 2️⃣ Zölle auf Stahlerzeugnisse und Maschinenteile aus den USA.
- 3️⃣ Eskalation: Stopp der Exporte von Öl, Gas und Strom in die USA
Besonders dieser letzte Schritt wäre jedoch ein zweischneidiges Schwert, da Kanada stark von der Energiekooperation mit den USA abhängt.
Jetzt wird’s konkret:
Kanadas Ministerpräsident Justin Trudeau kündigte am Abend kanadischer Zeit auf einer Pressekonferenz an, dass ab Dienstag kommende Woche ebenfalls Zölle in Höhe von 25 Prozent auf US-Waren eingeführt werden 🔄 [2].
Die von Kanada geplanten Zölle seien für US-Waren im Gesamtwert von 155 Milliarden Dollar vorgesehen.
Daneben erwäge die kanadische Regierung Maßnahmen in anderen Bereichen, etwa im Handel mit kritischen Mineralien.
Weitere Auswirkungen auf Unternehmen:
- Kanadische Exporte in die USA werden teurer und dadurch weniger wettbewerbsfähig.
Besonders betroffen: (Automobil, Energie, Rohstoffe, Landwirtschaft)
Deutsche Autobauer nutzten Kanada als Produktions- und Exportstandort
- Volkswagen $VOW3 (+1,32 %) , BMW $BMW (-0,12 %) , Mercedes Benz $MBG (-1,31 %)
- z.B. VW plant eine Batteriefabrik in Kanada zur Versorgung seiner US-Werke, Trudeau's Regierung hat das Milliardenprojekt mit hohen Subventionen angelockt [2]. Trumps Zölle könnten dieses Milliardenprojekt unrentabel machen 🤡
Kanadische Öl- und Gasproduzenten verkaufen große Mengen in die USA, höhere Zölle könnten Exporte unattraktiver machen und Gewinne drücken.
- betroffen z.B. Canadian Natural Resources $CNQ (-0,99 %) Suncor Energy $SU (-1,36 %)
Düngemittelhersteller sind stark abhängig von US-Exporten, höhere Kosten und ein Wettbewerbsnachteil gegenüber US-Konkurrenten stellen ein mögliches Risiko dar.
- betroffen z.B. Nutrien $NTR (-0,83 %)
Mexiko: Die USA bestrafen ihren wichtigsten Handelspartner
Gegenzölle möglich: Präsidentin Claudia Sheinbaum hat entsprechende Maßnahmen angekündigt und ihren Wirtschaftsminister angewiesen, einen Plan umzusetzen, der Gegenzölle in Betracht zieht [2]. - wir dürfen gespannt sein.
Mexikos Abhängigkeit von den USA:
- Ökonomen zufolge dürfte die Zollpolitik den beiden Volkswirtschaften durch höhere Inflation und den Verlust von Arbeitsplätzen schaden.
- 80 % der mexikanischen Exporte gehen in die USA, kein anderes Land exportiert mehr in die US.
- Millionen Jobs und tausende Unternehmen hängen am US-Markt 💀
Trump nutzt Zölle als politisches Druckmittel:
- Er will Mexiko zu einer härteren Gangart gegen illegale Migration und Drogenkartelle zwingen.
- Außerdem wirft er China vor, Zölle zu umgehen, indem chinesische Unternehmen von Mexiko aus in die USA exportieren.
Auswirkungen auf europäische Unternehmen: (wieder die Autobauer 👀)
- Fast alle Hersteller und auch viele Zulieferer nutzen Mexiko als billigen Produktionsstandort und bedienen von dort aus den US-Markt
- VW, Audi und BMW haben in dem Land eigene Fabriken, Mercedes Benz produziert in einem Gemeinschaftswerk mit Nissan.
- Mit einem zusätzlichen Aufschlag rechnet es sich kaum noch, Autos aus Mexiko in die USA zu schicken.
- Als Reaktion wird erwartet, dass die Hersteller zumindest einen Teil der Fertigung von Mexiko in die USA verlagern (natürlich mit hohen Kosten), wo VW, BMW und Mercedes ebenfalls Werke haben.
China: Weitere Belastung für eine angeschlagene Wirtschaft
- China kritisierte die Strafzölle aufs Schärfste [2].
- Klage bei der Welthandelsorganisation (WTO): China sieht die Zölle als unfair und will rechtlich dagegen vorgehen.
Folgen für China:
- US-Zölle verteuern chinesische Produkte in den USA.
- Die ohnehin schwächelnde Wirtschaft wird weiter belastet.
Indirekte Auswirkungen auf Europa:
Chinesische Hersteller wie BYD $1211 (+2,45 %) könnten gezwungen sein, alternative Märkte zu erschließen und noch stärker nach Europa zu drängen.
- Folge: Mehr Konkurrenz für deutsche Autobauer, mögliche Preiskämpfe.
- VW & Co. haben ohnehin schon mit Überkapazitäten in Deutschland zu kämpfen.
Weiterhin:
- Foxconn $2354 ein wichtiger Apple-Zulieferer mit Produktion in China und Mexiko
- Strafzölle könnten Produktionsverlagerungen nötig machen.
Droht der EU das gleiche Schicksal?
Trump hat bereits angedeutet, dass auch die EU Zölle befürchten muss.
- Sein Hauptargument: Die EU habe die USA im Handel unfair behandelt.
Mögliche Maßnahmen:
- Zölle auf.. wer hätte es gedacht.. die Automobilindustrie und auch andere Exporte aus der EU.
- Auto Exporte in die USA könnten mehr und mehr unrentabel werden -> eine Produktionsverlagerung in die USA könnte letztlich die einzige Lösung sein.
- Eine Neuauflage des Handelskonflikts aus Trumps erster Amtszeit (2017–2021).
Mögliche Reaktion der EU:
- Sollte Trump erneut eskalieren, könnte auch die EU Vergeltungsmaßnahmen ergreifen bisher habe ich noch nichts konkretes gehört 😴
Fazit: Handelskrieg 2.0?
Trump setzt erneut auf Konfrontation und nutzt Zölle als wirtschaftliches und politisches Druckmittel. Die betroffenen Länder wehren sich, was die Gefahr eines globalen Handelskriegs erhöht.
Die Auswirkungen sind weitreichend:
USA: Höhere Preise für Verbraucher, Verlagerung von Produktionen ins Inland möglich.
China: Weiterer wirtschaftlicher Druck, stärkere Fokussierung auf Europa als Absatzmarkt.
Mexiko & Kanada: Massive Belastung für Wirtschaft & Industrie, Produktionsverlagerungen denkbar.
Europa: Deutsche Autohersteller unter Druck, mögliche US-Zölle auf europäische Produkte.
Ich hab Bock.. Danke fürs lesen mir reichts jetzt! 🤝
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Hauptquellen:
[1] https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/usa-trump-strafzoelle-100.html
[2] https://de.finance.yahoo.com/nachrichten/roundup-kanada-mexiko-china-kontern-083517258.html