Was ist Kernfusion eigentlich?
Die Kernfusion ist ein Prozess, bei dem zwei leichte Atomkerne – meist Wasserstoffisotope wie Deuterium und Tritium – miteinander verschmelzen, um einen schwereren Kern zu bilden. Dabei wird enorm viel Energie freigesetzt, weil ein Teil der Masse der Kerne direkt in Energie umgewandelt wird. Das passiert auch in der Sonne und anderen Sternen, die dadurch leuchten und Wärme abgeben.
Unterschied zur Kernkraft (Kernspaltung):
• Kernfusion: Hier verschmelzen Atomkerne miteinander. Die Ausgangsstoffe (Wasserstoffisotope) sind in der Natur reichlich vorhanden und erzeugen keine langlebigen radioaktiven Abfälle. Es gibt keine Kettenreaktion, weshalb es keine Gefahr einer nuklearen Katastrophe gibt.
• Kernspaltung: Hier wird ein schwerer Atomkern (z. B. Uran oder Plutonium) in kleinere Kerne gespalten, wobei Energie und radioaktive Abfälle entstehen. Die Reaktion muss streng kontrolliert werden, um einen “Super-GAU” zu verhindern.
Die Kernfusion wäre also sicherer und umweltfreundlicher als Kernkraft, aber technisch noch nicht vollständig beherrscht.
Mehrere börsennotierte Unternehmen engagieren sich in der Entwicklung der Kernfusion oder investieren in entsprechende Start-ups:
• Lockheed Martin Corporation $LMT : Das Unternehmen arbeitete an einem kompakten Fusionsreaktor, dem Compact Fusion Reactor (CFR). Allerdings wurde dieses Projekt 2021 eingestellt.
• Chevron Corporation $CVX (+0,59 %) : Chevron investiert in den Übergang zu erneuerbaren Energien und hat durch Chevron Technology Ventures in Kernfusionsunternehmen wie TAE Technologies und Zap Energy investiert.
• Equinor ASA $E1QN34 : Equinor Technology Ventures hat eine Minderheitsbeteiligung an Commonwealth Fusion Systems (CFS) erworben, einem führenden Entwickler von Fusionsenergietechnologie.
• Eni S.p.A. : Das italienische Energieunternehmen ist ein früher Investor in Commonwealth Fusion Systems und unterstützt dessen Weg zur Kommerzialisierung der Fusionsenergie.
• Alphabet Inc. $GOOGL (-0,8 %) : Die Muttergesellschaft von Google arbeitet seit 2014 mit TAE Technologies zusammen und hat 2022 eine Investition von 250 Millionen US-Dollar in das Unternehmen getätigt.
Die Erfolgsaussichten der Kernfusion werden zunehmend positiver bewertet, insbesondere aufgrund jüngster technologischer Fortschritte und signifikanter Investitionen. Dennoch stehen der Kommerzialisierung noch erhebliche Herausforderungen gegenüber, wie die technische Realisierbarkeit, die Wirtschaftlichkeit und die Skalierbarkeit der Technologie. Die Risiken bestehen vor allem in der Unsicherheit, ob und wann die Kernfusion als zuverlässige Energiequelle verfügbar sein wird. Das Chancen-Risiken-Verhältnis hängt daher von weiteren wissenschaftlichen Durchbrüchen und der Fähigkeit ab, die Technologie effizient und sicher zu implementieren.