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Staking einfach erklärt: Passives Einkommen mit Kryptowährungen


Die Welt der Kryptowährungen bietet zahlreiche Möglichkeiten, Erträge zu erzielen – von klassischem Trading über Lending bis hin zu einer immer beliebter werdenden Methode: Staking. Im Gegensatz zum spekulativen Handel, bei dem man auf Kursgewinne hofft, ermöglicht Staking dir, deine Kryptowährungen für das Netzwerk arbeiten zu lassen und regelmäßige Belohnungen zu verdienen. Doch wie funktioniert das genau, und worauf solltest du achten, wenn du mit Staking starten möchtest?


In diesem Beitrag gehen wir detailliert darauf ein, was Staking ist, wie es funktioniert und welche Chancen und Risiken damit verbunden sind.


Was ist Staking?


Staking ist ein Konzept, das eng mit Blockchains verbunden ist, die auf dem sogenannten Proof-of-Stake (PoS)-Konsensmechanismus basieren. Diese Blockchains benötigen keine energieintensiven Miner, wie es beim Bitcoin-Netzwerk der Fall ist, sondern setzen auf Teilnehmer, die ihre Coins „einsperren“, um das Netzwerk zu sichern und Transaktionen zu validieren.


Im Grunde funktioniert Staking wie eine Art digitales Sparbuch. Du hinterlegst deine Coins in einem Wallet oder einer Plattform, und diese Coins werden verwendet, um die Sicherheit und Funktionalität des Netzwerks zu gewährleisten. Als Belohnung erhältst du neue Coins. Dabei hängt die Höhe deiner Belohnungen von der Menge der gestakten Coins, der Laufzeit und den spezifischen Regeln des Netzwerks ab.


Ein einfaches Beispiel: Wenn du 100 Coins eines Netzwerks wie Cardano ($ADA (-2,22 %) ) stakest und die jährliche Rendite bei 5 % liegt, erhältst du nach einem Jahr 5 zusätzliche ADA als Belohnung.


Warum Staking?


Viele Krypto-Investoren halten ihre Coins ohnehin über längere Zeiträume, sei es aus Überzeugung vom Projekt oder als Teil ihrer langfristigen Strategie. Staking bietet eine Möglichkeit, diese Zeit aktiv zu nutzen und zusätzliche Renditen zu erzielen.


Staking hat auch eine technische Dimension: Durch deine Teilnahme hilfst du, das Netzwerk sicher und effizient zu halten. Im Gegensatz zu Proof-of-Work-Systemen, die enorme Mengen an Energie benötigen, ist Proof-of-Stake deutlich ressourcenschonender und somit nachhaltiger.


Doch Staking ist nicht nur eine Win-Win-Situation. Es gibt auch Risiken, die vorab gut durchdacht werden sollten.


Wie funktioniert Staking in der Praxis?


Der Staking-Prozess beginnt mit der Wahl eines geeigneten Netzwerks und einer Kryptowährung, die du staken möchtest. Bekannte Blockchains, die Staking unterstützen, sind unter anderem Ethereum (seit der Umstellung auf Proof-of-Stake), Cardano, Solana, Polkadot und Cosmos. Jede dieser Blockchains hat leicht unterschiedliche Anforderungen, Belohnungsmodelle und Regeln.


Nehmen wir ein Beispiel: Du möchtest Cardano ($ADA (-2,22 %)
) staken. Dafür benötigst du zunächst ein Wallet, das Staking unterstützt, wie Daedalus oder Yoroi. Sobald deine ADA-Coins in deinem Wallet sind, kannst du sie einem Validator – einem speziellen Knoten im Netzwerk – delegieren. Validatoren sind dafür verantwortlich, Transaktionen zu prüfen und neue Blöcke zu erstellen. Im Gegenzug teilen sie die Belohnungen, die sie vom Netzwerk erhalten, mit dir.


Ein großer Vorteil von Cardano und ähnlichen Netzwerken ist, dass du die volle Kontrolle über deine Coins behältst. Du delegierst lediglich deine Stimmrechte, aber die Coins verbleiben in deinem Wallet.


Wie hoch sind die Renditen?


Die Renditen beim Staking können stark variieren. Sie hängen nicht nur von der spezifischen Blockchain ab, sondern auch von der Menge der insgesamt gestakten Coins, der Inflationsrate des Netzwerks und anderen Faktoren.


Ethereum, das größte Netzwerk mit Proof-of-Stake, bietet derzeit jährliche Renditen von etwa 4–7 %. Cardano liegt bei 4–5 %, während Polkadot mit 12–15 % deutlich höhere Belohnungen bietet. Diese Zahlen können sich jedoch ändern, da sie direkt von der Dynamik des Netzwerks abhängen.


Es ist wichtig zu beachten, dass höhere Renditen oft auch mit höheren Risiken einhergehen. Netzwerke mit neuen oder weniger bewährten Technologien könnten anfälliger für Fehler oder Angriffe sein.


Welche Risiken gibt es?


Wie bei jeder Investitionsmöglichkeit gibt es auch beim Staking Risiken, die nicht ignoriert werden sollten.


Das offensichtlichste Risiko ist die Volatilität des Kryptomarktes. Selbst wenn du eine attraktive Rendite von 10 % pro Jahr erhältst, können starke Kursverluste der gestakten Coins diese Gewinne schnell zunichtemachen.


Ein weiteres Risiko ist das sogenannte Slashing, das in manchen Netzwerken auftritt. Dabei können Validatoren, die sich falsch verhalten oder Ausfallzeiten haben, einen Teil der gestakten Coins verlieren – und als Delegierender trägst du dieses Risiko mit.


Zudem gibt es bei einigen Netzwerken eine Sperrfrist. Wenn du dich entscheidest, deine Coins zu staken, kannst du sie während dieser Zeit nicht verkaufen oder transferieren. Bei Ethereum beträgt diese Frist derzeit mehrere Monate, während Netzwerke wie Cardano oder Polkadot flexiblere Modelle bieten.


Staking über Wallets vs. Börsen


Es gibt zwei Hauptwege, um am Staking teilzunehmen: über dezentrale Wallets oder zentrale Börsen.


Dezentrale Wallets wie Ledger, MetaMask oder Daedalus bieten dir volle Kontrolle über deine Coins. Das bedeutet mehr Sicherheit, da deine Coins nicht auf einer Plattform liegen, die gehackt werden könnte. Allerdings erfordert diese Methode etwas mehr technisches Know-how.


Börsen wie Binance, Kraken oder Coinbase machen den Prozess deutlich einfacher, bergen aber das Risiko, dass du deine Coins der Plattform anvertraust. Falls die Börse insolvent wird oder Opfer eines Angriffs ist, könntest du dein Vermögen verlieren.


Ist Staking das Richtige für dich?


Staking eignet sich vor allem für langfristige Investoren, die ohnehin vorhaben, ihre Kryptowährungen über längere Zeit zu halten. Es bietet die Möglichkeit, zusätzliches Einkommen zu generieren und gleichzeitig die Funktionsweise des Netzwerks aktiv zu unterstützen.


Bevor du mit dem Staking beginnst, solltest du dir jedoch die spezifischen Bedingungen der Blockchain genau ansehen und deine Risikobereitschaft bewerten. Für Anfänger empfiehlt es sich, mit kleineren Beträgen zu starten und Erfahrungen zu sammeln, bevor größere Summen eingesetzt werden.


Fazit


Staking ist eine faszinierende Möglichkeit, Kryptowährungen über ihre reine Wertsteigerung hinaus zu nutzen. Es kombiniert technologische Innovation mit finanziellen Vorteilen und kann ein wichtiger Bestandteil einer diversifizierten Anlagestrategie sein.


Wie bei jeder Investition gilt jedoch: Informiere dich gründlich, wäge die Risiken ab und setze nur Kapital ein, das du bereit bist, längerfristig zu binden. Mit der richtigen Strategie kann Staking eine lohnende und spannende Ergänzung für dein Krypto-Portfolio sein.

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14 Kommentare

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Danke für deinen Beitrag :)

Wichtig wäre noch zu wissen, dass PoS-Netzwerke nicht nur unsicherer als PoW-Netzwerke sind, sondern auch systematisch zur Zentralisierung neigen.

Bei PoS hängt die Wahrscheinlichkeit, Blöcke zu validieren und Belohnungen zu erhalten, direkt von der Menge der eingesetzten Coins ab. Das bedeutet, dass reiche Teilnehmer immer reicher werden, was langfristig zu einer Machtkonzentration führt. Man kann sich das wie ein Unternehmen vorstellen, bei dem jemand z.B. 60% der Stimmrechte besitzt und allein durch diese Position automatisch noch mehr Stimmrechte hinzubekommt.

Wenn man seine Coins an einen Staking-Dienstleister delegiert, übergibt man nicht nur seine Stimmrechte, sondern unterstützt auch die weitere Zentralisierung. Diese Dienstleister können immense Macht im Netzwerk erlangen und Entscheidungen treffen, die dem Netzwerk langfristig schaden - sei es durch Zensur, Protokolländerungen oder andere Maßnahmen.

Hat ein Teilnehmer oder ein Verbund von Dienstleistern einmal die Mehrheit der Coins, können diese nicht mehr genommen werden. Im Gegensatz zu PoW-Netzwerken hat dieser Teilnehmer keine laufenden Kosten oder Konkurrenz und könnte das Netzwerk dauerhaft kompromittieren.

Grundsätzlich spricht - falls man eh in diese Kryptowährungen investiert - nichts dagegen, die zusätzliche Staking Rendite mitzunehmen. Aber dem generellen Risiko bei PoS sollte man sich bewusst sein. Es ist nämlich nicht nur einfach die "nachhaltige Variante zu PoW" wie häufig angenommen wird.
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Falls man in Deutschland staked sind die coins erst nach 10 Jahren Steuerfrei
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Danke dir! Stakest du auch?
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Bisher hat staking mir immer nichts gebracht, aber das lag an dem bärenmarkt, weil ADA und co immer weiter gesunken sind.
Im nach hinein bereue ich meine 100 eth nicht gestaked zu haben.
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Nexo has done well for me.
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