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Liebe getquin Community,


seit ich mit dem Investieren begonnen habe, frage ich mich, ob es ethisch vertretbar ist, in Unternehmen zu investieren, die Tier- oder Menschenrechte verletzen. Einige argumentieren, dass Investitionen in diese Unternehmen dazu beitragen könnten, ihre Handlungen zu unterstützen und zu fördern, während andere argumentieren, dass es möglich ist, in diese Unternehmen zu investieren, um Veränderungen zu bewirken.


Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Anleger ihre Investitionen ethischer gestalten können. Eine Möglichkeit ist, ESG-Kriterien zu berücksichtigen, wenn man Unternehmen auswählt. Diese Kriterien ermöglichen es Anlegern, Unternehmen zu identifizieren, die sich für eine nachhaltigere und verantwortungsvollere Geschäftspraktiken einsetzen.


Eine andere Möglichkeit ist, sich für ethische Fonds zu entscheiden, die speziell darauf ausgerichtet sind, in Unternehmen zu investieren, die sich für soziale Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit einsetzen. Diese Fonds haben oft bestimmte Auswahlkriterien und schließen Unternehmen aus, die Menschen- und Tierrechte verletzen.


Ich persönlich versuche, mein Portfolio nachhaltiger zu gestalten, indem ich zum Beispiel statt in den normalen MSCI World ($HMWO (+0,61 %)) in die nachhaltigere Variante, $EDMW (+0,67 %), investiere. Ich hätte ein schlechtes Gewissen, wenn ich aktiv in Unternehmen investieren würde, die Menschen- und Tierrechte verletzen. Falls ihr noch Unternehmen oder ETFs kennt, die nachhaltig sind und die ESG-Kriterien berücksichtigen, würde ich mich freuen, wenn ihr sie in den Kommentaren teilt. 


Wie steht ihr zu dem ganzen Thema? Ist es ethisch vertretbar, in Unternehmen zu investieren, die Tier- oder Menschenrechte verletzen? Wie handhabt ihr dieses Thema in eurem Investmentportfolio? Ich freue mich über eure Meinungen in den Kommentaren! 👇🏼


#esg
#social
#responsibility
#sustainability

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28 Kommentare

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Klar schon ein wichtiges Thema, ABER:

Ich kann dazu nur die ARTE Doku „Grüne Fonds, die große Illusion?“ empfehlen. Da findest du Gründe warum ich nichts von den derzeitigen Modellen der ESG/SRI halte. So lang die Regeln (die es im Prinzip noch gar nicht gibt) so unsauber und uneinheitlich angewendet werden, sind für mich auch Investments in der Form unzureichend und eher Scheinheiliger Natur, leider! Um wirklich effektiv SRI/ESG Konform zu sein, bedarf es gesellschaftlicher und politischer Regeln. Aber gerade im Vergangen Jahr haben wir gesehen wie schnell diese „Regeln“ aufgeweicht werden und Atomkraft und Kriegsgeräte wieder als ESG konform gelten. Lächerlich.
Gerade erst habe ich wieder im Rahmen meiner Reinvestitionsmöglichkeiten meiner Einspeisevergütung der PV-Anlage nach SRI/ESG ETFs gesucht. Erschreckend was sich da bisweilen im Index rumtummelt. Am Ende doch für einen einfachen ACWI entschieden. Schlimm genug… da such ich mir lieber meine eigenen Unternehmen raus, welche in die Richtung SRI/ESG aktiv sind. Gibt da selbst auch genug… in meinem Portfolio befinden sich derzeit Coloplast, NIBE, Steico und Greencoat UK Wind, welche diese Ziele auf Ihrer Agenda haben. Das sind zwar auch „nur“ knappe 15% des investierten Kapitals, aber immerhin ein Schritt Richtung sinnvolles „grünes Investieren“.

Hier geht es zur Doku:

https://www.arte.tv/de/videos/103559-000-A/gruene-fonds-die-grosse-illusion/
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@InvestmentPapa verstehe deine Bedenken und bin eigentlich auch deiner Meinung, andererseits bin ich froh, dass es die Kriterien gibt. Irgendwo muss man anfangen, auch wenn es noch nicht perfekt und ausgereift ist.
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@SchmonInvest Ich sage ja nicht das es grundsätzlich falsch wäre, aber sehr wohl das mir das nicht ausreicht. Und was die Finanzbranche macht, ist eben das Ausruhen und Verstecken hinter diesen Begriffen wie SRI oder ESG. Und genau das kritisiere ich und investiere ich nicht. Deswegen investiere ich ja auch in die Einzelunternehmen und schaue mir da bewusst auch die Dinge zu ESG/SRI an. Neben den natürlich wichtigen Unternehmenskennzahlen.
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@InvestmentPapa fühle ich. Das kann man aber nur machen, wenn man sich auskennt und ich will mich da nicht zu sehr reinfuchsen. Deshalb sind ETF's ja so nice...
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@SchmonInvest Was das simple Investieren angeht, bin ich voll bei dir. Beim SRI/ESG Investieren geht es dann tatsächlich nach meiner Vorstellung nicht mehr um das „einfache Ausruhen“ auf „einfache Produkte wie ETFs“c, sondern da dann um wirkliche Details - wie du schon richtig schriebst. Den Weg zum SRI/ESG Investment über die derzeitigen Produkte auf dem Markt zu gehen, ist auch kein grober Verstoss. Es ist ein Anfang… nur sollte es eben jeden Anlegenden bewusst sein, dass auch hier vieles noch zu wenig berücksichtigt oder übersehen wird. Aber der Anfang ist schon dann gemacht, wenn man erst einmal darüber nachdenkt, wie man sinnvoller ESG/SRI konform investieren kann, da bietet sich das mit den ETFs rein natürlich an. 🤝
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@InvestmentPapa Ich werde mir die arte Doku auf jeden Fall mal anschauen, vielen Dank fürs Teilen! Ich verstehe total was du meinst und bin mir durchaus bewusst, dass leider noch vieles nicht so läuft, wie es laufen sollte. Ich hoffe einfach, dass in Zukunft mehr Transparenz herrscht und die ESG-Kriterien ernstgenommen werden. Schauen wir mal was wird!
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@larryc Ich will nicht zu viel verraten, aber spätestens bei Pinguinen in Ägypten sollte das Kopfschütteln überhand nehmen..
Ansonsten, na klar… die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Und die Gesellschaft ist angehalten, diese Hoffnung aufrecht zu erhalten. 🤝
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Wir besparen den hier noch in einem separaten Depot $IGSG
Im Prinzip die nachhaltige Variante eines AllWorlds. Allein der Ausschluss von Waffen, Tabak, Rüstung und Alkohol, waren ein Grund meiner Frau überhaupt zu investieren. Das ist ein gutes Beispiel wann getrennte Depots Sinn machen.
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Ein Thema welches die Gemüter erhitzt 😊 Manche sagen ja, dass man beim Investieren keinen Platz für Ethik lassen sollte. Ich sehe es anders, wobei ich leider glaube, dass die meisten Unternehmen Dreck am stecken haben und somit wird man auch in meinem Portfolio einiges finden was unethisch ist. Aber von so eindeutigen Kisten wie zb Rheinmetall lasse ich die Finger, egal wie lukrativ diese sind ✌️
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@Starter0922 Ethik hin oder her, wenn Lockheed Martin angreift, bin ich froh wenn Rheinmetall mich verteidigt 😉
Man kann alles so und so sehen.
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@DividendenWaschbaer 😁 Wenn LM uns angreift juckt uns auch keine Rendite mehr
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@Starter0922 das ist der Nachteil wenn das Portfolio so US-lästig ist. Ich vertraue aber auch mehr auf KMW, TKMS und H&K.
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Irgendeinen Tod musst du bei der Börse sterben: Egal ob es Ethik, Moral oder die Nachhaltigkeit ist. Ich will nicht sagen das es nicht möglich ist alles zu berücksichtigen, glaube aber das es dich vor Gewisse Herausforderung stellt.

MANU an 📣@Greenery
Du hast doch vor einiger Zeit ein ähnliches Vorhaben gehabt mit dem nachhaltigen Newbeginner Portfolio, seit ihr damit schon weiter und/oder hast du die ein oder andere Empfehlung für Lara?

https://getqu.in/0IF7WPLJXLYC/hrvW4uvi2M/
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@FrauManu danke fürs Taggen! @Larryc Ich hab das gleiche „Problem“ für das Portfolio meiner Frau. Ich habe jetzt den $EMWE mit der strengsten Regulierung in ihrem Sparplan. Auch in der Annahme, dass nachhaltig arbeitende Firmen in Zukunft eher finanziell unterstützt werden - und die Performance sieht für die letzten 5 Jahre zumindest besser aus als die vom regulären MSCI World.
Da sind dann aber auch nur 330 Werte drin. Zusätzlich habe ich noch die RIZE ETFs sustainable future of food und Environmental Impact, nochmal 140 Werte.
Damit können sie und ich leben. Zusätzlich noch ein paar Einzelwerte und Anleihen.
Ich glaube, mit Green Bonds wüsstest Du am sichersten, wohin Dein Geld fließt, aber auf Kosten der Rendite.

Ist ein schwieriges Thema, aber es wird sicher in der Zukunft über kurz oder lang kein Weg dran vorbei führen; und dann werden hoffentlich auch die Bewertungsmaßstäbe mal vereinheitlicht und Co.
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@Greenery Ich sehe es wie du, in Zukunft sollten alle Unternehmen sozial und nachhaltig agieren!
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@larryc ansonsten werden wir es alle zu spüren bekommen, mMn. 🤷🏻‍♀️
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Mein bestes Beispiel sind leider die Cobalt Minen in Afrika.

Dein Handy welches du in der Hand hältst birgt einen Rohstoff, den vermutlich ein Mensch mit blutigen Fingern aus dem Boden gegraben hat.

Ich Zitiere (ungefähr) Dan Penã:
„komm zu Geld, damit/danach kannst du die Welt retten, wenn du möchtest.“

Mit ESG Konformen Investments (vor allem in form von ETFs) macht man sich leider nur etwas vor.

Wenn es dir wirklich am Herzen liegt, dann nimmst du die ganze Packung, hast halt ein paar Früchte die nicht so toll aussehen und vielleicht sogar schlecht sind, aber der Korb macht es aus.

Bzw. setzt voll und ganz auf Einzelne Titel, da gehört dann aber auch eine menge Arbeit zu.. genauso wie vom Handy weg zum normalen Kabel Telefon.

Muss jeder selbst entscheiden, einen Goldenen Weg gibt es nicht, man kann mit Investments sowieso nicht viel ausrichten, dann muss man schon an anderen fronten diese Einstellung leben.

Außerdem gibt es ja noch die schöne Möglichkeit, dass wenn die Tiere schon schlecht behandelt werden oder nicht ganz frei sind, dass man dann mit nem Gewissen Depotwert halt die Dividenden oder ganze Anteile an gute Organisationen spendet.

Denn auch gutes tun, bedarf eine menge Finanzmittel, wenn man wirklich etwas langfristiges erreichen will. 👀

Change my mind.
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Ich fühle den Post zu 100%. Ich bespare die 3 ETF's $SUSW $SUES $INRG
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@SchmonInvest SRI ist die strengste 'ESG' Variante
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@SchmonInvest Cool! Ich schaue mir die 3 ETF's mal genauer an.
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$SEAC könnte dich interessieren :)
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Nachhaltigkeit ist (leider) zu einem mehr als inflationär verwendeten Begriff geworden, weil er etwas Positives vermittelt und dabei wunderbar flexibel ist.
In den ESG/SRI-gefilterten ETFs findet man jede Menge Widersprüche. Ich sehe das pragmatisch, definiere meine Investitionsstrategie und suche mir dazu Produkte. Wenn es passende mit Filterung gibt - prima. Wenn nicht, auch nicht dramatisch.
Wenn du ein auf dein Wertesystem ausgerichtetes Portfolio willst, musst du Stockpicking betreiben und dir Unternehmen raussuchen, die deiner Definition von Nachhaltigkeit entsprechen.
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Ich glaube wir haben allemal zu wenig Kapital um bei dem großen unternehmen alleine was zu bewegen. Ich kann aber trotzdem für nachhaltigen und soziale Projekte bei Versammlungen Stimmen. Wenn es genug kleinen Anleger es so handhaben, bewegt sich doch etwas.

Was ich aber für effektiver halte: bei meinem Konsum, der unter anderem durch meine Erträge ermöglicht wird, darauf achten das es nachhaltig, sozial und ethisch vertretbar ist. Dann lenke ich Geld das ich zum Beispiel aus der Dividende von Nestle erhalte, in Unternehmen die "besser" auf die Zukunft achten. Das zwingt sie großen irgendwann zum Umdenken
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Ja ist es da du nie ein Unternehmen zu 100% kennen wirst. Dann schmeißt du unternehmen xy raus weils grade in den Medien publik ist und Unternehmen z was genau das gleiche macht nur unauffälliger liegt noch in deinem Depot :D

Am Ende wäre ist nur schönmalerei. Nutz deine Ideologie lieber dort wo sie auch einen direkten Effekt hat
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@SharkAce Für jemanden der zum Beispiel nicht in die Waffen Industrie investieren will, macht das ganze Sinn. Als schönmacherei würde ich das jetzt nicht bezeichnen. Eher als Strategie bzw. Molarisches empfingen. Man kann das Thema auch nicht verallgemeinern, entweder man legt Wert darauf oder eben nicht... Richtig oder falsch gibt es hier meiner Meinung nach nicht.
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@SchmonInvest das ist ja genau das was ich meine. Dann nimmt man Rüstungsunternehmen xy nicht ins Depot aber Tech Unternehmen z was die Berechnungen, Chips, Server etc bereitstellt damit diese Waffen funktionieren sind dann im Depot vorhanden.

Aber ja jeder kann so investieren wie er mag :D wenns einem hilft besser zu schlafen
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Ich selbständig in der Finanzbranche [nein keine Schmutz DVAG] wird uns auch vieles aufgedrückt wie sogenannte "Nachhaltigkeitspräferenzen" zu prüfen beim Kunden. Zu 99% interessiert es niemanden, es geht nur um Laufzeiten, Flexibilität & Performance. Ich sage eigtl. wenn man die Welt im ganzen sieht und nicht nur was glänzt, sollte man sich eigentlich am nächsten Tag gleich das Leben nehmen. Deshalb finde ich Ethik & Moral gehört nicht an die Börse. Und von den ganzen "Heuchlern" will ich gar nicht erst anfangen.
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