Nachgekauft!!

Es gibt keine Aktie in der ich aktuell mehr Potenzial sehe. Dafür gibt es verschiedene Gründe:

1.) Rocket Lab ist inzwischen einer der sehr wenigen etablierten Anbieter von Raketenstarts, die unter anderem viele Regierungsaufträge (insb. USA) erhalten

2.) Mit ihrer zuletzt zum 50. Mal gestarteten Electron-Rakete, haben sie eine Marktlücke gefüllt. Die Electron-Rakete kann ca. 300kg in den Orbit bringen und ist damit das beste Angebot für alle, die z.B. nur einen Sateliten in die Erdumlaufbahn bringen möchten und daher beispielsweise keinen Falcon 9 Start kaufen wollen

3.) Mit CEO Peter Beck und CFO Adam Spice ist die Firma in guten Händen. Die beiden sind sehr kompetent und überzeugen damit, dass sie die Firma langfristig sowie strategisch voranbringen wollen und nicht kurzfristig verzweifeltes Stock-Pumping betreiben.

4.) Der Konzern verteilt sich mit seinen 2000 Mitarbeitern auf zwei Kontinente. Sie haben ihren Sitz in Neuseeland sowie in den USA. In beiden Ländern verfügen sie auch über Startplätze für Rakekten, also in beiden Hemisphären, was ein praktisches Alleinstellungsmerkmal darstellt. Der Startplatz in Neuseeland ist quasi ein privater Startplatz, da Rocket Lab die gesamte Space Industrie von Neuseeland darstellt.

5.) Sowohl Neuseeland als auch die USA haben ein strategisches Interesse am Erfolg von Rocket Lab. Neuseeland sieht eine Chance einen globalen Konzern in einer aufstrebenden Branche hervorzubringen und die USA wollen für eine Diversifikation der Anbieter sagen, da sie zwingend verhindern wollen, dass SpaceX eine Monopolstellung erlangt.

6.) Es gibt unterschiedliche Schätzungen für die Marktgröße der Weltraumwirtschaft ab 2030, aber ein Konsens liegt in etwa bei 1 Billion € p.a., wobei der Großteil auf Space Services sowie Systems entfällt und ein kleinerer auf Raketenstarts.

7.) Der größere Teil der Weltraumwirtschaft gerät allerdings oft in Vergessenheit, da immer nur von Raketen gesprochen wird. Rocket Lab ist sehr stark aufgestellt im Bereich der Space Systems und macht den Großteil seines Umsatzes in diesem Bereich. Dies betrifft Felder wie Satelitenbau, Solarzellen, Software usw.

8.) Im Moment dreht sich alles um die nächste Rakete von Rocket Lab, genannt Neutron, welche im nächsten Jahr ihren ersten Start absolvieren soll. Es ist eine fortschrittliche auf Wiederverwendbarkeit ausgelegte Rakete, die aus neuartigem Carbon gefertigt wird, welches leichter und beständiger als andere Materialien ist. Zudem werden große Teile der Neutron-Rakete 3D-gedruckt. Sie wird 13.000kg in den Orbit und 1.500kg zu Venus oder Mars transportieren können

9.) Rocket Lab hat bereits angekündigt seine eigene Satellitenkonstellation an den Start bringen zu wollen, welche sie mit ihrer Neutron-Rakete aufbauen wollen. In Zukunft wollen sie 50% der Neutron-Starts für sich selbst verwenden, wie es bei SpaceX auch schon so ist. Verwendungszweck der Konstellation ist bisher unbekannt, aber es gibt Gerüchte, dass es sich um eine sicherheitsrelevante Verwendung handeln könnte

10.) SpaceX ist heute mit rund 200 Milliarden € bewertet, während Rocket Lab nur rund 1% davon, 2,2 Milliarden € wert ist. SpaceX sprang damals zur Ankündigung von Star Link von 30 auf über 150 Milliarden € Bewertung. Space Services könnten also auch Rocket Lab zu einem Kurssprung verhelfen.

11.) Die finanzielle Lage des Unternehmens ist stabil und ohne die Neutron-Entwicklungskosten würde man auch bereits Gewinne erzielen können. Eine Übernahme ist aufgrund von Regierungsinteressen und Wettbewerbshütern eher ausgeschlossen.

12.) Space X neue Starship-Rakete stellt nicht wirklich eine Gefahr dar. Vielleicht wird der Preis pro kg geringer, die Gesamtkosten für einen Start bleiben jedoch natürlich höher als bei einem Neutron-Start. Viele brauchen nicht diese Kapazität und verzichten auf Starts die Produkte mehrerer Unternehmen transportieren, da sie das unflexibel, in Zeit und Ort, macht. Das Starship wird die zukünftigen Marsmissionen anführen, was etwas ist an dem Rocket Lab nie Interesse hatte. Sie sahen es schon immer als ihre Aufgabe an mit ihrer Technologie das Leben auf der Erde zu verbessern statt Marskolonien zu bauen.

Fazit: Bei Rocket Lab handelt es sich definitiv um ein langfristiges Investment und das kann sich lohnen.

Als völlig vertikal integriertes Space Unternehmen, das vom Sateliten bis zur Software, Rakete und demnächst Applikationen aus dem All alles selbst kontrolliert, ist man in einer strategisch sehr guten Lage.

Rocket Lab kann sich der Unterstützung verschiedener Regierungen sicher sein und punktet auch durch seine geographisch diversifizierte Lage.

Die Neutron-Rakete und insbesondere die dadurch entstehenden Möglichkeiten zum Errichten von neuen Mega-Konstellationen können als starke Katalysatoren angesehen werden. Der Start nächstes Jahr wird ein entscheidender Moment werden. Falls dieser misslingt, wäre dies auch nicht so schlimm, da die Kosten hauptsächlich in F&E stecken und der eigentliche Bau der Rakete nicht so teuer ist, was bedeutet, dass man Fehler schnell auskurieren und eine neue bauen könnte.

Die Aktie wird wahrscheinlich nie wieder so günstig wie jetzt und insbesondere noch vor wenigen Wochen zu kaufen sein. Es bietet sich also eine Einmalige Chance an. Vieles, wie die Space Services und die strategische Lage, sind noch nicht eingepreist.

Im Hinblick aufs nächste Jahr sehe ich die Aktie bei 7-10€. Langfristig ist mein persönliches Ziel, dass Rocket Lab die heutige Bewertung von SpaceX erreicht, was einem Potenzial von ca. 10.000% (100x) entsprechen würde. Man stelle sich vor in 10-15 Jahren erwirtschaftet man einen Gewinn von 4 Milliarden € bei einem KGV von 50 dann wären wir schon da.

Rocket Lab ist eine der sehr wenigen Möglichkeiten an dieser rasant wachsenden, 2030 schon 1 Billion € umfassenden, Industrie teilzuhaben.

Klar ein gewisses Restrisiko bleibt, aber ohne Risiko gäbe es auch keine Chancen mehr.

Was ist eure 10.000%-Aktie?