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Biogas, eine Furzidee?



Biogas gilt als flexibler Energieträger, der im Gegensatz zu Wind- und Sonnenenergie gut speicherbar ist. Zudem gilt Biogas als die klimaneutrale Alternative zu Erdgas. Es ist ein heimischer, erneuerbarer Energieträger und bietet einen geschlossenen CO2 und Nährstoffkreislauf.


Im Jahr 2019 produzierten ca. 9.500 Biogasanlagen rund 5 Gigawatt elektrischen Strom. Das waren ca. 5% des Bruttostromverbrauchs. 

Dabei wurde im gleichen Jahr mit der Produktion von Strom und Wärme rund 8,1 Mrd. Euro mit Biomasse umgesetzt. 


Die Produktion von Biogas kann lukrativer sein als die Aufzucht von Tieren. Für viele Landwirte ist Biogas daher eine wichtige Einnahmequelle geworden. Wenn sie aus Biogas Elektrizität für das öffentliche Stromnetz produzieren, erhalten sie für jede Kilowattstunde eine bestimmte Einspeisevergütung. 


Biogasanlagen haben aber ein Problem: Ihr Gewinn ist abhängig von den weltweiten Preisen für Agrarprodukte. Wenn immer neue Biogasanlagen entstehen, verschärft sich die Konkurrenz um Biomasse vom Acker. Da Mais die effizienteste Pflanze für Biogas ist, sehen Kritiker eine Gefahr darin das Maiskulturen überhand nehmen und die Landschaft somit verödet und der Boden ausgelaugt wird. 


Die Bundesregierung rund um den Bundeswirtschaftsminister möchten unteranderem Biogas bis 2024 weiter fördern um die Energieversorgung in Deutschland zu sichern und auszubauen. 


Ein Profiteur könnte dabei Verbio Vereinigte BioEnergie AG $VBK (-0,54 %) sein. 


Die VERBIO Vereinigte BioEnergie AG zählt zu den führenden Biokraftstoffherstellern in Europa und sieht sich als einziger Hersteller und Anbieter, der sowohl Biodiesel als auch Bioethanol in Deutschland und Europa vertreibt.


Zu den Kunden zählen fast alle europäischen Mineralölkonzerne. 


Was meint ihr, ist diese Aktie ein Investment wert?

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13 Kommentare

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@DivMaster Verbio – Warten auf Turnaround wird zur Hängepartie
Seitdem Verbio aus dem MDAX verdrängt wurde, kämpft unser einstiger Musterdepotwert mit der Kurserholung.
Aufgrund des niedrigen Absatz- und hohen Einkaufpreisniveaus sahen sich die Sachsen-Anhalter Ende April gezwungen, die Prognose für das lfd. Gj. einzustampfen. Die SDAX-Aktie (38,25 Euro; DE000A0JL9W6) brach in Anbetracht des Gegenwinds um fast 50% YTD ein, ehe Anfang Juni eine kurzfristige Gegenbewegung um 25% einsetzte. War das der langerwartete Turnaround? Wir hegen da noch unsere Zweifel.
Das Hauptproblem, das aktuell bei Verbio ist,, sind und bleiben die Kosten. Verbio gelang es in den ersten neun Monaten (per 31.3.) des Gj. 2022/23 zwar eindrucksvoll, die Umsätze um 23% auf 1,5 Mrd. Euro auszubauen, gleichzeitig sank das EBIT aber um rd. 37% auf 184,7 Mio. Euro. Es ist davon auszugehen, dass auch im Q4 keine signifikante Erholung eintreten wird. Der Grund: die niedrigen Biodiesel- und hohen Rohstoffpreise. Selbst wenn die Rohstoffpreise über Nacht einbrächen, würde sich eine Besserung aufgrund des hohen zeitlichen Versatzes bei Ein- und Verkauf erst später bemerkbar machen.
Zwar sind lt. Branchenverband ufop die Verkaufspreise für Biodiesel zuletzt leicht um 5% auf 157,7 Euro/100l gestiegen, was die Rally mit ausgelöst haben dürfte, gleichzeitig bleibt der Preis aber auf niedrigem Niveau. Und auch die Einkaufspreise für Rapsöl stiegen zuletzt wieder kräftig auf ein Drei-Monats-Hoch an. Die EBIT-Margen sind daher nach dem Rekordjahr 2022 kräftig von 25 auf 10% geschmolzen und dürften bis 2025 bei etwa 10 bis 12% verharren.
Unmöglich ist ein Turnaround nicht. Mit einer nettoschuldenfreien Bilanz hat Verbio einen Puffer, stärker in die Umstellung auf Abfallprodukte wie Stroh oder Hühnerkot zu investieren und so einem möglichen Verbot von Biokraftstoffen aus Nahrungs- und Futtermittelpflanzen zu entgehen. Mit einem 2023er-KGV von 16 ist die Aktie historisch (17) gesehen aber kein Schnäppchen.
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Tatsächlich eine Furzidee. Essen gehört auf den Tisch und nicht in eine Biogasanlage. Wenn man sich das Getreideabkommen zwischen der Ukraine und Russland anschaut und sieht welche weitreichenden Folgen dies hat. Vom Grundsatz her nicht schlecht Prozessgase zu nutzen aus anfallenden „Abfall“ hier gibt es ja aber auch die Biotonne / Kläranlagen / städtische Grünpflege - Mais ist ja nun wirklich eine Power und auch Futterpflanze.
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Wie hältst du sie denn zum aktuellen Preis für bewertet?
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