VW-Abgasskandal: Angeklagte sehen sich als Opfer
Der Prozess um die Abgasmanipulation bei Volkswagen $VOW3 (-2,21 %) neigt sich dem Ende zu und sorgt weiterhin für viel Aufregung. Drei der vier angeklagten Manager und Ingenieure blicken angespannt auf das bevorstehende Urteil, das ihnen Haftstrafen zwischen drei und vier Jahren einbringen könnte. In emotionalen Statements schildern die Angeklagten, wie die letzten fast zehn Jahre ihr Leben geprägt haben. Der fast vier Jahre andauernde Prozess am Landgericht Braunschweig hat Spuren hinterlassen und wird von den Beschuldigten als kräftezehrend beschrieben. Sie betonen, dass sie die Sichtweise der Staatsanwaltschaft nicht teilen und sich eher als Opfer sehen.
Die Staatsanwaltschaft ist überzeugt von der Schuld der Angeklagten und fordert entsprechend harte Strafen, während die Verteidigung auf Freispruch drängt. Die Debatte um die entscheidende Frage, wer wann von den Machenschaften wusste, bleibt weiterhin umstritten. Ingenieure warnen vor den schwerwiegenden Folgen ihrer Taten, während Vorgesetzte darauf bestehen, dass über bestehende Probleme gesprochen wurde, nicht über illegales Handeln. Unterdessen wurde der Prozess gegen den ehemaligen Vorstandschef Martin Winterkorn aus gesundheitlichen Gründen abgetrennt, was dem Verfahren zusätzliche Komplexität verleiht. Die Angeklagten fühlen sich in diesem Skandal, der 2015 ins Rollen kam, eher als Bauernopfer.
Europäische Unternehmen im Rückstand
In den USA und Asien braut sich ein Sturm zusammen: Die großen Unternehmen haben die europäischen Top-Konzerne sowohl in Umsatz als auch in Gewinn überholt. Eine aktuelle Studie von EY zeigt, dass die europäischen Firmen einen Umsatzrückgang von 1,1 Prozent hinnehmen mussten, während US-Unternehmen ihren Umsatz um 4,5 Prozent steigern konnten. Besonders betroffen sind die deutschen Firmen, deren Umsatz um 3,1 Prozent und der Gewinn um 8,5 Prozent gesunken sind.
Asiatische Konzerne hingegen konnten ihren operativen Gewinn nahezu um 20 Prozent steigern, während die europäischen Marktführer im Durchschnitt einen Rückgang von 6,5 Prozent verzeichneten. In der Liste der 1000 umsatzstärksten Unternehmen dominieren die USA mit 317 Firmen, gefolgt von China und Japan. Deutschland belegt mit 43 Konzernen den vierten Platz. Laut EY-Experte Jan Brorhilker wird die Lage für europäische Unternehmen immer ernster und die Herausforderungen, insbesondere für traditionelle Industrien wie die Autobranche, wachsen. Während US-Techkonzerne Rekordgewinne einfahren, sehen sich die europäischen Firmen mit finanziellen Belastungen und Unsicherheiten konfrontiert.
Eine positive Ausnahme bildet die Deutsche Telekom, die als das gewinnstärkste Unternehmen in Deutschland gilt. Auf globaler Ebene hat der Ölkonzern Saudi Aramco einen operativen Gewinn von 191 Milliarden US-Dollar erzielt, was den hohen Druck auf europäische Unternehmen weiter verdeutlicht.
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