Hey zusammen,
nach längerer Inaktivität (Uni + Praktika lassen grüßen) kommt jetzt endlich der erste der angekündigten Posts, heute zum Thema: Schweizer Bankkonto
Ich habe 2024 ein gutes halbes Jahr in der Schweiz verbracht, war dort auch offiziell gemeldet (Wohnsitz, Ausweis etc.) und konnte so einiges ausprobieren. In diesem Post geht’s um:
- Wie kommt man überhaupt an ein Konto in der Schweiz?
- Welche Banken gibt es und was habe ich selbst getestet?
- Was sind die Vorteile?
- Und was passiert, wenn man wieder zurück ins Ausland geht?
Wie kommt man an das Konto?
Kurz gesagt: Mit Wohnsitz in der Schweiz ist es easy.
Ausweis zeigen, ein paar Formulare ausfüllen, fertig. Ohne Wohnsitz wird’s schon schwieriger die meisten klassischen Banken winken da eher ab.
Yuh ist die einzige mir bekannte Ausnahme, bei der man auch ohne Schweizer Adresse ein Konto eröffnen kann. (Hab ich selbst nicht getestet, geht mit Schweizer Papieren deutlich einfacher.)
Ein UBS-Mitarbeiter meinte mal zu mir:
„Ganz ehrlich, für jemanden ohne Schweizer Wohnsitz lohnt sich das normale Banking für uns nicht, zu viel Aufwand, zu wenig Ertrag.“
(Gemeint war natürlich aus Sicht der Bank – nicht persönlich nehmen, wen ihr im Bereich Asset Management oder private Banking unterwegs seit bietet die UBS euch trotzdem was)
Welche Banken gibt’s – und was hab ich genutzt?
Meine drei genutzten Anbieter:
- UBS (inkl. Credit Suisse) – der Platzhirsch
- PostFinance – quasi die Schweizer Postbank
- Yuh – Neobank, günstig, läuft komplett übers Handy.
Weitere relevante Player:
- Kantonalbanken (vergleichbar mit z. B. der LBBW)
- Neon (Neobank)
- Coop, Migros (ja, die haben auch Banken)
- Raiffeisen Schweiz
- Julius Bär (für die mit mehr Nullen auf dem Konto)
Vorteile eines Schweizer Kontos:
Ein Konto in der Schweiz ist kein Must-have, aber ein paar Vorteile hat’s schon:
- Multiwährungskonten (z. B. CHF , EUR, USD in einem Konto bei Neobanken) praktisch für Notgroschen in mehreren Währungen oder Auslandsreisen.
- Der Franken ist ne starke Währung, gerade in turbulenten Zeiten nicht verkehrt.
- Die UBS ist systemrelevant für die Schweiz
- Verträge (Miete, Handy etc.) lassen sich mit Schweizer Konto einfacher regeln.
- Überweisungen innerhalb der Schweiz und nach Liechtenstein laufen schnell und günstig.
- TWINT: extrem wichtig. In der Schweiz nutzt kaum jemand PayPal, Twint ist teilweise akzeptierter als Bargeld
- Mit Konto bekommt man die volle Version, ohne Konto gibt’s die Prepaid-Variante.
- Und wer Schweizer Aktien kauft, kann sich einfacher ins Aktienregister eintragen lassen (Stichwort Naturaldividenden $UHR (-1,07 %)
$LISN (+1,27 %) etc.)
Als kleiner Bonus: Steuer-Stundungseffekt: da die Steuern nicht automatisch abgeführt werden muss man die erst bei der Steuererklärung zahlen, hat aber auch mehr Aufwand
Und wenn man wieder wegzieht?
Sobald du keinen Schweizer Wohnsitz mehr hast, verlangen die meisten Banken 25–30 CHF pro Monat und Kreditkarten (zumindestens bei der UBS) müssen abgesichert werden (zinslos)
- Ausnahme: Du bist Schüler, Student oder ähnlich (auch ohne CH-Adresse)
Fazit:
Ein Schweizer Konto ist kein Muss, kann aber in bestimmten Fällen richtig nützlich sein:
Wenn man in der Schweiz lebt, arbeitet oder öfter dort ist, macht’s vieles einfacher.
Auch zur Währungsstreuung oder für TWINT & Co kann es Sinn ergeben.
Aber:
Nach dem Wegzug sollte man genau hinschauen.
Die monatlichen Gebühren (außer bei Neobanken wie Yuh) können sich schnell stapeln. Und auch bei Kreditkarten kann’s Einschränkungen geben.
Unterm Strich: Gut, wenn man’s bewusst nutzt, teuer, wenn man’s vergisst.
Wenn ihr Fragen habt oder was ergänzen wollt, gerne in die Kommentare!
