Ein Ozeanriese sticht in See und könnte die Karten im globalen Fahrzeugtransport neu mischen. Hoegh Autoliners schickt mit der „Höegh Aurora“ nicht nur den weltweit größten Auto- und LKW-Transporter (PCTC) auf Jungfernfahrt, sondern setzt damit auch ein starkes Zeichen für die Zukunft. Was genau steckt hinter diesem beeindruckenden Schritt und welche strategische Bedeutung hat er für die Reederei?
Revolution auf See: Die Aurora-Klasse im Detail
Die „Höegh Aurora“ markiert den Auftakt einer umfassenden Flottenmodernisierung bei Hoegh Autoliners. Sie ist das erste von insgesamt zwölf Schiffen der sogenannten Aurora-Klasse, die derzeit in China gebaut werden. Diese massive Erweiterung und Modernisierung der Flotte ist ein klares Signal im maritimen Transportsektor.
Mit einer beeindruckenden Kapazität von bis zu 9.100 Fahrzeugeinheiten (CEU), verteilt auf 14 Decks – von denen fünf höhenverstellbar sind – definiert die „Höegh Aurora“ Effizienz neu. Dieses Design ermöglicht nicht nur den Transport einer größeren Anzahl von Fahrzeugen pro Fahrt, sondern ist auch speziell auf den wachsenden Markt für Elektrofahrzeuge zugeschnitten, die auf allen Decks sicher befördert werden können.
Grüner Kurs: Hoeghs Antwort auf Emissionsdruck
Doch die neuen Giganten sind mehr als nur groß. Die von Deltamarin entworfenen Schiffe der Aurora-Klasse gelten als die umweltfreundlichsten Autotransporter der Welt. Ausgestattet mit Multi-Fuel-Motoren von MAN Energy Solutions, können sie sowohl mit herkömmlichem Schiffsdiesel (MGO) als auch mit Flüssigerdgas (LNG) betrieben werden.
Entscheidender für die Zukunftsstrategie: Die Schiffe besitzen bereits die Zertifizierungen „Ammonia ready“ und „Methanol ready“ von DNV. Damit bereitet sich Hoegh Autoliners konsequent auf den Umstieg auf kohlenstofffreie Kraftstoffe vor, sobald diese breiter verfügbar sind. Das Unternehmen rechnet durch die neuen Schiffe mit einer signifikanten Reduktion der Kohlenstoffemissionen und unterstreicht damit sein Engagement für mehr Nachhaltigkeit in der RoRo-Schifffahrt.
Die Auslieferung der Aurora-Klasse ist straff getaktet: Ab der zweiten Jahreshälfte 2025 sollen alle sechs Monate zwei neue Schiffe zur Flotte stoßen. Darüber hinaus hält Hoegh Autoliners Optionen für vier weitere Einheiten und Reservierungen für zusätzliche vier Schiffe – ein deutliches Zeichen für eine langfristig angelegte Vision und den Glauben an die eigene Wettbewerbsstärke.
