Das IAE V2500-Triebwerk hat seit seiner Einführung vor über 40 Jahren die Luftfahrtindustrie nachhaltig geprägt. Mit einer beeindruckenden Anzahl von über 300 Millionen Flugstunden hat es sich als unersetzliches Arbeitstier etabliert. Durch kontinuierliche Weiterentwicklungen und die zuverlässige Instandhaltung der MTU Maintenance bleibt das V2500 auch in Zukunft ein unverzichtbarer Bestandteil der Luftfahrtflotten weltweit.
Alle zehn Sekunden hebt irgendwo auf der Welt ein Flugzeug mit einem V2500-Triebwerk unter den Flügeln ab. Kein aufsehenerregender Neuling, kein Hightech-Wunderkind der aktuellsten Generation – aber ein echtes Arbeitstier. Seit Jahrzehnten zuverlässig im Einsatz, hat das V2500 mittlerweile über 300 Millionen Flugstunden absolviert – eine Zahl, die selbst in der Luftfahrt beeindruckt.
Entwickelt wurde das V2500 von der International Aero Engines AG (IAE), einem Konsortium aus Pratt & Whitney, Pratt & Whitney Aero Engines International GmbH, MTU Aero Engines und der Japanese Aero Engines Corporation, das 1983 in Hartford im US-Bundesstaat Connecticut gegründet wurde. Damals war die gemeinsame Entwicklung eines Kurz- und Mittelstreckentriebwerks durch Partner aus fünf Nationen auf drei Kontinenten ein außergewöhnliches Projekt – und ein Kraftakt. Die Anfangsjahre forderten Durchhaltevermögen: Kinderkrankheiten und Lieferengpässe stellten die Partner vor große Herausforderungen.
Aktuell fliegen 2.800 Maschinen weltweit mit dem V2500
1988 folgte die Zulassung, ein Jahr später ging das erste V2500-A1 an Bord eines Airbus von Adria Airways in den Dienst. Der eigentliche Durchbruch kam jedoch 1991: United Airlines bestellte 100 Maschinen der A320-Familie – mit V2500-Triebwerken. Kurz darauf entschied sich auch Lufthansa für den Antrieb in ihrer neuen A321-Flotte. Der Weg in die weltweite Luftfahrt war damit frei.
Heute treibt das V2500 rund 2.800 Maschinen weltweit an – hauptsächlich die Airbus-A320ceo-Familie. Aber auch in Frachtflugzeugen oder im militärischen Einsatz, etwa an Bord der Embraer C-390 Millennium, verrichtet das V2500 zuverlässig seinen Dienst.
Ein wesentlicher Faktor für die Erfolgsgeschichte ist die klare Arbeitsteilung im Konsortium. Die MTU ist mit 16 Prozent Programmanteil für die Entwicklung von Niederdruckturbine (NDT), Gehäuse sowie Anbaugeräte und Externals verantwortlich. Dazu kommt die Fertigung des NDT-Bauteilspektrums sowie des Gehäuses.
Hinter den beeindruckenden Flugstunden steht eine ebenso bemerkenswerte Instandhaltungshistorie. Die MTU Maintenance hat kürzlich ihren 7.000sten Shop Visit an einem V2500-A5-Triebwerk durchgeführt – am Standort im kanadischen Delta, British Columbia. Diese Variante bringt seit Jahren den Airbus A320ceo in die Luft. Allein 2024 entfielen 38 Prozent der weltweiten V2500-Instandsetzungen
Ein Triebwerk, das Tag für Tag abliefert
Dass bewährte Triebwerkstechnik auch mit neuen Kraftstoffen funktioniert, zeigt ein aktuelles Beispiel: Im Frühjahr 2024 absolvierte ein V2500 bei der MTU Maintenance Hannover einen erfolgreichen Testlauf mit 100 Prozent nachhaltigem Flugkraftstoff (SAF).
Fazit
Mit einem durchschnittlichen Flottenalter von 15 Jahren ist das V2500 längst nicht am Ende seines Lebenszyklus. Im Gegenteil: Bis 2040 werden weltweit über 5.000 zusätzliche Shop Visits erwartet. Es bleibt ein Triebwerk, das Tag für Tag abliefert – und damit seinen festen Platz in der Luftfahrtgeschichte längst gesichert hat.