Alle nennenswerten Hersteller von DRAM-Bausteinen, etwa für Arbeitsspeicher, wachsen. Absolut betrachtet profitiert SK Hynix am stärksten: Dessen Umsatz ist vom ersten zum zweiten Quartal 2025 um fast 26 Prozent auf gut 12,2 Milliarden US-Dollar gewachsen. Samsung profitiert mit einem Wachstum von knapp 14 Prozent auf 10,4 Milliarden Dollar weniger stark.
Die Zahlen kommen vom Marktbeobachter Trendforce, der die reinen Verkaufszahlen von DRAM-Bausteinen schätzt und mit durchschnittlichen Umrechnungskursen einen direkten Vergleich ermöglicht. Samsung etwa gibt in seinem eigenen Geschäftsbericht nur den Umsatz der gesamten Speichersparte in der Währung Won wieder, einschließlich NAND-Flash für SSDs.

Samsung abgelöst
SK Hynix etabliert sich nach jahrzehntelanger Samsung-Dominanz als umsatzstärkster DRAM-Hersteller. 38,7 Prozent des weltweiten DRAM-Umsatzes entfallen auf SK Hynix, 32,7 Prozent gehen an Samsung. Beide Hersteller stammen aus Südkorea.
Micron aus den USA ist der dritte DRAM-Hersteller unter den großen drei. Mit einem Plus von knapp sechs Prozent auf sieben Milliarden Dollar wächst Micron allerdings am wenigsten. Der viertgrößte Hersteller Nanya aus Taiwan ist mit 341 Millionen Dollar Umsatz meilenweit abgeschieden.
Relativ betrachtet wachsen einige taiwanische Hersteller am stärksten: Nanya um 56 Prozent, PSMC sogar um 86,4 Prozent. Mit Marktanteilen von 0,1 bis 1,1 Prozent fristen sie allerdings ein Nischendasein.
Die drei Weltmarktführer profitieren vom Hype rund um KI, da Hyperscaler und deren Zulieferer massenweise Speicher für ihre Rechenzentren kaufen. SK Hynix scheint insbesondere vom High-Bandwidth Memory (HBM) für Nvidia zu profitieren. Samsung soll bei der Generation HBM3 und später HBM3e Probleme bei Nvidias Zertifizierung für KI-Beschleuniger gehabt haben, was Lieferungen verzögerte.
Im zweiten Quartal schmälerten ältere DDR4-Chips noch die Durchschnittspreise der Speicherhersteller. Das Blatt könnte sich aktuell aber wenden: Weil die Hersteller ihre Produktionslinien umstellen, ist das DDR4-Angebot knapp. Gleichzeitig kaufen PC-, Server- und Elektronikhersteller die Restbestände für ihre Systeme auf. Dadurch explodieren die DDR4-Preise, was im aktuellen Quartal noch einmal das Wachstum anheizen könnte.
https://www.heise.de/news/DRAM-SK-Hynix-setzt-sich-vom-einstigen-Weltmarktfuehrer-ab-10629033.html