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1. Proof-of-Work (PoW) ist kein Konsensmechanismus, sondern ein Sybil-Resistance-Mechanismus. Konsens wird bei Kaspa – wie auch bei Bitcoin – durch zusätzliche Algorithmen (z. B. GhostDAG bei Kaspa, Nakamoto Consensus bei Bitcoin) erreicht.

2. Kaspa-Nodes lassen sich sehr wohl auf Pi-ähnlicher Hardware betreiben, wenn man Einschränkungen wie das Fehlen einer vollständigen Archivfunktion oder etwas geringere Performance in Kauf nimmt. Die genannten "High-End"-Spezifikationen sind Empfehlungen, keine Mindestanforderungen.

3. Eine hohe Blockrate bedeutet nicht automatisch eine geringere Sicherheit. Die Sicherheit hängt von mehreren Faktoren ab – insbesondere der Gesamt-Hashrate, deren Dezentralität und der Finalitätslogik des Protokolls. Schnelligkeit ≠ Unsicherheit.

4. Das Security-Budget-Problem ist ein valider Kritikpunkt – bei Kaspa wie bei Bitcoin. Allerdings arbeitet Kaspa bereits an Layer-2-Lösungen, die über Transaktionsgebühren zusätzliche Einnahmequellen für Miner generieren sollen. Das Problem ist also erkannt und adressierbar.

Was @stefan_21 und Bitcoin-Maxis gerne verschweigen:
Bitcoin liefert maximal 600k Transaktionen/Tag – das reicht bei weitem nicht für globale Nutzung. Wollte jeder Bitcoin-Nutzer heute seine BTC bewegen, sind mit MONATE-langer Wartezeit zu rechnen.

Wer echte Skalierung mit vergleichbarer Sicherheit und Dezentralität möchte, braucht bessere Technik – und auch stärkere Hardware. Dies als „Nachteil“ zu verkaufen, ist nichts anderes als Abwehrhaltung vor dem Bedeutungsverlust.
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@ordinemo Grüß dich :)
heißt, du bist Kaspa-Maxi oder wie darf ich mir das vorstellen? Offenbar hab ich mit dem Beitrag bei dir einen Nerv getroffen - deshalb hab ich ihn geschrieben😂 ich freu mich immer über solche Diskussionen. Aber nimm das bitte nicht persönlich, ich meins ja nicht böse und ich hab viele tausend Stunden Bitcoin studiert, aber in Summe vlt. 20-30h Kaspa gewidmet. Auch ich kann falsch liegen, darüber bin ich mir natürlich auch im klaren. Hier meine Antwort:

1. Ohne POW kein GhostDAG oder Nakamoto Konsensus. Das gehört für mich untrennbar zusammen, da das eine ohne das andere nicht funktioniert. Dementsprechend versteh ich nicht ganz, was genau du mir mit dem Punkt sagen möchtest.

2. Kaspa skaliert nicht ohne deutlich höhere Hardwareanforderungen von Nodes. "Läuft auf Pi" bedeutet nicht "macht Sinn auf Pi". Wie im Beitrag geschrieben, ist Kaspa ja noch lange nicht da, wo es hin möchte. Welchen Beitrag zur Dezentralisierung leiste ich denn mit einer Node, die aufgrund der Hardware und Latenzanforderungen nicht hinterher kommt und die Historie nicht speichern kann bzw. nicht auf dem aktuellen Stand ist. Dann bin ich als kleiner Node Betreiber trotzdem auf die aktuellen Nodes mit Historie in Rechenzentren angewiesen. Das ist keine Dezentralisierung - sorry.

3. Korrekt - aber sie bringt neue Angriffsflächen und technische Komplexität, die sich auf Sicherheit auswirken können. Das bringt mich zu einer neuen Kritik meinerseits: Miner müssen eine extrem niedrige Latenz aufbringen, um die Blöcke quasi in Echtzeit an das Netzwerk zu melden. Das führt dazu, dass sich die Miner in Ballungszentren konzentrieren (müssen), an denen die Internetverbindung gut, aber der Strom knapp und teuer ist. Das erhöht die Kosten von Kaspa Miner zusätzlich - bei geringen Einnahmen.
Bitcoin Miner können sich dort ansiedeln, wo der Strom besonders günstig ist, weit abgelegen von der Zivilisation.

4. Layer-2 ist immer das Lieblingsargument, wenns aufm Layer-1 knirscht. Aber im Gegenzug zu Kaspa hat Bitcoin ein funktionierendes Lightning Netzwerk, das 1 Million Transaktionen pro Sekunde abwickeln kann. Dein Argument mit 600k Transaktionen am Tag ist also Quatsch. Und wie genau zusätzliche Einnahmen via Layer-2 generiert werden sollen, müsstest du mir genauer erklären. Wieso sollte ich den teureren Layer-2 nutzen, wenn ich auch den günstigen und schnellen Layer-1 nutzen kann? Kaspa will doch das Blockchain-Trilemma gelöst haben, wofür brauch ich einen zweiten Layer?

Und nein, Kaspa hat keine vergleichbare Dezentralität und Sicherheit wie Bitcoin. Tut mir leid, aber das ist völliger Quatsch und ich denke, das weißt du auch. Das mein ich auch absolut nicht böse.
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Wenn du mit „einen Nerv treffen“ meinst, dass ich inhaltlich falsche oder unvollständige Aussagen korrigiere, dann scheint das wohl zuzutreffen.

1. Wenn du dir die Mühe machst, einen so detaillierten Beitrag zu verfassen, sollte inhaltliche Korrektheit selbstverständlich sein. Ob du persönlich bestimmte Punkte zusammengehörig findest, ändert nichts daran, dass sie sachlich nicht korrekt dargestellt sind.

2. Die Speicherung der gesamten Historie ist nicht zwangsläufig notwendig – nur weil Bitcoin so aufgebaut ist, heißt das nicht, dass es so sein muss. Für ein Zahlungsnetzwerk reicht es aus, aktuelle Kontostände sicher abzubilden. Eine vollständige Historie ist nur bei komplexeren Smart-Contract-Plattformen wirklich relevant. Das mit Dezentralität zu vermischen wirkt eher wie ein Versuch, Bitcoin künstlich zu rechtfertigen.

3. Die Darstellung einer hohen Transaktionsgeschwindigkeit als Nachteil wirkt konstruiert. Faktisch ist Bitcoin ohne Layer-2-Lösungen schlicht zu langsam für den Alltag. Die Reduktion auf das Narrativ „digitales Gold“ ist eine pragmatische Beschränkung – aber keine technische Stärke.

4 A) Das wiederum ist einfach nur lächerlich. Lightning ist ein L2 für BTC, welches dazu große technische Mängel und dadurch eine äußerst geringe und stagnierende Anwendung gefunden hat. Wir können gerne im Detail über genaue Anwendungszahlen sprechen. Aber ich geb dir recht: L2/Lightning ist das Lieblingsargument von Bitcoin-Maxis, wenn’s auf dem Layer 1 knirscht.

4 B) Außerdem sollte nicht unerwähnt bleiben, dass viele große Bitcoin-Holder ihre Bestände inzwischen in ETFs ausgelagert haben, die de facto als vollständig zentralisierte Layer-2-Lösungen für Bitcoin agieren. Die Skalierung erfolgt zunehmend über zentrale Akteure wie Coinbase, BlackRock & Co. – so viel zum Thema Dezentralisierung.

4 C) Bei Kaspa hingegen ist ein Layer 2 in keiner Weise essenziell. Es kann zusätzliche Anwendungsoptionen bieten – auch zur Unterstützung des Security Budgets dienen trotz der schnelleren Emissionskurve.

4 D) Auch Bitcoin wird sich in Zukunft mit dem Problem des „Security Budgets“ auseinandersetzen müssen. Das Narrativ des „digitalen Goldes“ wird hier sogar zum zentralen Problem: Denn geringere Transaktionsfrequenz bedeutet sinkende Rewards an die Miner – was die langfristige Absicherung des Netzwerks untergräbt.

4 E) Du erwähnst, dich tausende Stunden mit Bitcoin beschäftigt zu haben – und hast nie vom realen Transaktionslimit gehört? Vielleicht schonmal vom mempool? Tatsächlich liegen die täglich möglichen Transaktionen weit unter 600.000 pro Tag. Solche unbequemen Details werden von Bitcoin-Maxis gerne ausgeblendet – fällt aber scheinbar kaum jemandem auf, oder?

5. Kaspa bietet in vielen Bereichen eine vergleichbare, in manchen Aspekten sogar überlegene Dezentralisierung und Sicherheit. Die Hashrate allein ist kein hinreichender Gradmesser. Während Bitcoin zunehmend zu einem rein spekulativen Asset wird, verfolgt Kaspa einen technologisch fundierten Ansatz – als digitales Bargeld und Plattform für reale Anwendungen. Die Hashrate wird folgen.

Abschließend habe ich den Eindruck, dass einige Fakten bewusst einseitig dargestellt wurden. Falls das nicht beabsichtigt war, helfe ich gerne dabei, die Punkte einzuordnen – ich beschäftige mich zufällig auch schon das ein oder andere Stündchen intensiv mit denunterschiedlichsten DLTs.

Bitcoin war zweifellos eine bahnbrechende Entwicklung und wird seinen Kultstatus behalten. Mein Interesse gilt jedoch vor allem der technologischen Weiterentwicklung.

Nimm mir bitte meine offene Art nicht übel – sie ist sachlich gemeint.
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@ordinemo Keine Sorge, ich nehm dir nichts übel - im Gegenteil, ist doch schön, wenn man sich austauschen bzw. über solche Themen diskutieren kann. Auch, wenn ich schon mal ankündigen kann, dass ich das meiste, dass du geschrieben hast, völlig anders sehe. Aber das wirst du dir ja wahrscheinlich schon gedacht haben.
Ich werd heut nicht mehr dazu kommen, dir in Ruhe zu antworten - aber ich nehms mir für morgen vor.

Grüße✌️
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@stefan_21 Schreib mich doch mal auf Telegram an, da lässt sich angenehmer diskutieren.