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Was ist der Fear and Greed Index?

Da ich hier schon öfter vom "Fear and Greed Index". Gelesen aber noch keine Erklärung gefunden habe, möchte ich hiermit eine kleine Zusammenfassung meiner Recherche Ergebnisse mit euch Teilen.


Der "Fear and Greed Index" ist ein Konzept, das häufig verwendet wird, um die Stimmung auf den Finanzmärkten zu messen, insbesondere in Bezug auf Aktien. Der Index versucht, die vorherrschenden Emotionen von Anlegern – Angst (Fear) und Gier (Greed) – zu quantifizieren, da diese Emotionen oftmals eine bedeutende Rolle bei Anlageentscheidungen spielen.


  • Konzept und Zweck: Der Index basiert auf der Idee, dass übermäßige Gier zu überhöhten Marktpreisen führen kann, während extreme Angst zu einem unverhältnismäßigen Verkauf und damit zu niedrigen Preisen führt. Indem er diese emotionalen Zustände quantifiziert, zielt der Index darauf ab, Anlegern eine Vorstellung davon zu geben, ob der Markt aktuell durch Angst oder Gier getrieben wird.


  • Messung und Indikatoren: Der Fear and Greed Index setzt sich aus verschiedenen Marktindikatoren zusammen, die jeweils unterschiedliche Aspekte von Angst und Gier auf den Märkten messen. Zu diesen Indikatoren gehören:
  • Marktvolatilität: Gemessen anhand des VIX (Volatility Index)
  • Marktmomentum: Vergleicht die aktuellen Schlusskurse mit den Durchschnittswerten der letzten Monate.
  • Aktienkursstärke: Beobachtet, wie viele Aktien 52-Wochen-Hochs und -Tiefs erreichen.
  • Put- und Call-Optionen: Verhältnis von Put-Optionen (Wetten auf fallende Kurse) zu Call-Optionen (Wetten auf steigende Kurse).
  • Junk-Bond-Demand: Misst die Nachfrage nach risikoreicheren Anleihen.
  • Marktbreite: Berücksichtigt, wie breit die Teilnahme am Markt ist.
  • Sichere Anlagen: Bewertet die Nachfrage nach sicheren Anlageklassen wie Staatsanleihen.


  • Skala und Interpretation: Der Index wird typischerweise auf einer Skala von 0 bis 100 dargestellt, wobei niedrigere Werte auf Angst und höhere Werte auf Gier hinweisen. Werte um 50 gelten als neutral.


  • Anwendung: Der Index wird oft von Anlegern genutzt, um zu bestimmen, ob der Markt möglicherweise überkauft (Gier) oder überverkauft (Angst) ist. In der Theorie könnte ein sehr hoher Wert auf dem Index ein Signal sein, vorsichtig zu sein, da der Markt möglicherweise überhitzt ist, während ein sehr niedriger Wert eine potenzielle Kaufgelegenheit darstellen könnte.


  • Kritik und Grenzen: Der Index ist stark vereinfacht und es werden nicht alle Faktoren berücksichtigt, die den Markt beeinflussen können. Sehr stark an der Vergangenheit Orientiert.


https://edition.cnn.com/markets/fear-and-greed


Erweiterungen sind erwünscht! Ab in die Kommentare damit.



Bildquelle: https://assets.bitdegree.org/assets/fear-and-greed-index/crypto-market-emotional-cycle.jpg


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19 Kommentare

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@DonkeyInvestor leider das letzte mal im Oktober stattgefunden…
Ich höre mal nach 🚀
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Guter und wichtiger Beitrag😁
Ja das mit den Emotionen vor allem mit der Angst und der Gier ist eine schwierige Sachen grade für Börsenneulinge aber auch für erfahrene Anleger.
Emotionen haben an der Börse nichts zu suchen- versucht man zu vermitteln.
Und trotzdem sind sie da und bestimmen die Käufe/Verkäufe der Anleger😊

Beate Sander, eine deutsche Börsenlegende, hat diese Begriffe auch sehr gut erklärt. Ihre Bücher und Weisheiten sollte man gelesen haben😃
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@DividendCop Die Dame war der Hammer! Kann ich wirklich jedem empfehlen. :)
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Thomas Gebert hat eine gute Kritik am Fear and Greed Index formuliert. Er hat gezeigt, dass der Index fast deckungsgleich mit dem Abstand des Marktes zum 200d-Durchschnitt ist, also gar nicht mehr Informationen als dieser enthält.

Das spricht m. E. nicht gegen die Aussagekraft des Index, relativiert aber ein wenig die Notwendigkeit seiner komplexen Berechnung.
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@Epi darf ich fragen, auf welches Index du deine Aussage beziehst mit der 200D Linie? Dow, S&P, NASDAQ100, MDAX oder einen anderen?
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@MagstDuKaffee Gebert bezog sich auf den S&P500.
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Bekannt, aber eine gute Zusammenfassung: „Kaufen, wenn die Kanonen donnern, verkaufen, wenn die Violinen spielen.“
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Ich nutze den Index seit Jahren (relativ erfolgreich) und kaufe vermehrt in starken Fear Phasen. Allerdings immer mit Blick auf Kennzahlen (z.B. Umsatz-, Gewinnentwicklung, KGV, Cashflow etc…) und Charttechnik, denn es besteht immer die Gefahr in ein fallendes Messer zu greifen (was mir dennoch immer wieder auch passiert)!
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@opportunity_scout_109 hast du eine Strategie wie z.B. bei Fear werden 20% der Cash Reserve investiert & bei Extreme Fear weitere 50%?
Oder kaufst du dann einfach nach Gefühl?
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Ergänzend dazu kann ich das Swissquote Magazin vom November empfehlen. Firmen wie www.marketpsych.com versuchen mit Hilfe von KI Marktstimmungen einzufangen und in Anlageentscheidungen einfliessen zu lassen. Anders als der Fear and Greed Index also eher der Versuch die tatsächliche Stimmung einzufangen als auf reine Berechnungen zu setzen.

https://de.swissquote.com/sites/default/files/2023-10/sq5_epaper_de.pdf
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@finanzperpetuum
Danke für die Ergänzung! Ich denke da gibt es schon deutlich mehr am Markt als man als Kleininvestor mitbekommt. Aladdin von Blackrock analysiert und nutzt meines Wissens nach auch Stimmungsbilder aus sozialen Netzwerken.
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So eine Strategie wäre sicherlich klug. Dadurch, dass ich mich für Dividendenstrategie entschieden habe, ist mein Cash in meinem Fall nie über 10% und dann investiere ich in fear Phasen das gesamte Cash. Und in Greed Phasen lasse ich Cash durch Dividenden aufbauen…
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Manche nennen es auch Konjunktur 🙈
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Okay du heißt Fynn wie ich 😂. Interessierst dich ebenfalls für die Börse, fährst auch Motorrad, interessierst dich auch für Technik und wirst auch cool mit Doppel n und y geschrieben 😂. Ich glaube, du bist mein Doppelgänger 😂😂😂.
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@Xagoo du bist wohl eher meiner 😌
Schreib mir mal auf Insta fynn.fxx
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Aber wo befinden wir uns denn jetzt 😅
Gelöschter Nutzer
1J.
Kommentar wurde gelöscht
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@alpin Danke dir!
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