Neben IHG, hat auch Accor ($AC (+3,27 %) ) letzte Woche die Jahreszahlen veröffentlicht. Der CEO eröffnete und sprach über die geopolitischen Unsicherheiten und die wirtschaftlichen Unterschiede zwischen den Regionen, betonte aber gleichzeitig das starke Wachstum des internationalen Reiseverkehrs. Er hob hervor, dass generative KI eine zunehmend wichtige Rolle bei der Reiseplanung spielt und Accor verstärkt auf den Einsatz von KI zur Effizienzsteigerung und Verbesserung der Kundenbeziehungen setzt, ohne dabei den menschlichen Faktor zu ersetzen.
Martine Gerow, Group CFO, präsentierte die Finanzergebnisse für 2024 und unterstrich die Widerstandsfähigkeit des Gastgewerbes. Der RevPAR (Umsatz pro Zimmer) stieg im Gesamtjahr um 5,7 %, was die Erwartungen übertraf. Das Wachstum der Zimmererlöse wurde durch eine robuste Nachfrage sowohl bei Geschäfts- als auch bei Freizeitreisen getrieben, wobei insbesondere große Unternehmenskunden ein zweistelliges Wachstum verzeichneten. Das Netto-Stückzahlenwachstum betrug 3,5 %, womit Accor das mittelfristige Ziel von 3 % bis 5 % bestätigte. Die Umsatzerlöse beliefen sich auf 5,606 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 11 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Das wiederkehrende EBITDA stieg um 12 % auf 1,120 Milliarden Euro. Zudem erreichte der wiederkehrende freie Cashflow mit 614 Millionen Euro einen Höchststand, und es wurden 686 Millionen Euro an die Aktionäre ausgeschüttet.
Regional verzeichneten Amerika ein starkes Wachstum, insbesondere Brasilien. In China gab es zwar eine sequenzielle Verbesserung, aber das Wachstum blieb negativ. Der Nahe Osten, Afrika und die Türkei wiesen eine hohe Auslastung auf, die 10 Prozentpunkte über dem Vorkrisenniveau lag. In Südostasien setzte sich das zweistellige RevPAR-Wachstum fort. Luxusimmobilien erzielten ein RevPAR-Wachstum von 10 %, wobei das Luxussegment insgesamt besser abschnitt als das Premium-, Midscale- und Economy-Segment (PME).
Im PME-Bereich lag das Netto-Stückzahlenwachstum bei 2,8 %. Der Umsatz pro verfügbarem Zimmer blieb mit 1.200 Euro stabil. Im Luxus- und Lifestyle-Segment wurden 6.000 neue Zimmer eröffnet, was einer Verdreifachung gegenüber der Zeit vor der Pandemie entspricht. Das Umsatzwachstum in diesem Bereich betrug 19 %. Der Konzernumsatz belief sich auf 5,6 Milliarden Euro, ein Plus von 11 %. Das EBITDA des Konzerns erreichte mit 1,120 Milliarden Euro einen Rekordwert, was einer Steigerung von 12 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Nettogewinn betrug 610 Millionen Euro, während der verwässerte Gewinn pro Aktie um 5 % auf 2,33 Euro stieg. Die Nettoverschuldung lag Ende 2024 bei fast 2,5 Milliarden Euro.
Accor hält an seiner Politik fest, 50 % des wiederkehrenden freien Cashflows an die Aktionäre auszuschütten, was einer Dividende von 1,26 Euro pro Aktie entspricht – ein Anstieg von 7 % im Vergleich zum Vorjahr. Das Unternehmen sieht sich gut aufgestellt, um seine mittelfristigen Ziele, die auf dem Capital Market Day definiert wurden, zu erreichen.
CEO Bazin betonte das Engagement von Accor für ESG-Initiativen (Umwelt, Soziales und Governance) und verwies auf neue Messinstrumente wie GAIA 2.0 zur Reduzierung des Wasserverbrauchs. Fortschritte gab es auch in den Bereichen Geschlechterparität und Lohngleichheit. Zudem lobte er die erfolgreiche Umsetzung der Zweiteilung des Unternehmens in die Geschäftsbereiche PME und Luxus & Lifestyle. Das Treueprogramm Accor Live Limitless gewann 2024 über 10 Millionen neue Mitglieder hinzu und wird bald sein 100-millionstes Mitglied begrüßen.
Ein besonderer Fokus liegt darauf, den Umsatz pro Zimmer gegenüber dem Netto-Stückzahlenwachstum zu priorisieren, was zu höheren absoluten Umsätzen und EBITDA-Zahlen führt. Regionen mit starkem Wachstum, darunter der Nahe Osten, Indien und der asiatisch-pazifische Raum, stehen besonders im Fokus. Accor plant zudem den Verkauf seiner Beteiligung an AccorInvest und bekräftigte sein Engagement für Aktienrückkäufe. Der Vorstand empfahl die Verlängerung von Bazins Mandat um weitere drei Jahre, was das Vertrauen in seine strategische Führung unterstreicht.
In der anschließenden Fragerunde wurden folgende Themen diskutiert:
AccorInvest: Jean-Jacques Morin bestätigte, dass der Verkauf von AccorInvest immer Teil des Plans war und nun der richtige Zeitpunkt sei, da die Performance des Portfolios stark ist und es großes Interesse am Markt gibt.
Ziele für 2025: Martine Gerow erläuterte, dass es 2025 zwar kein Großereignis wie die Olympischen Spiele geben wird, aber eine starke Pipeline von Veranstaltungen vorhanden ist. Der Januar startete bereits gut, und das Unternehmen blickt optimistisch auf das Jahr.
Key Money: Gerow stellte klar, dass Accor keine unerwarteten Entwicklungen im Bereich Key Money sieht und die geplanten Investitionen im Rahmen der strategischen Planung liegen.
EBITDA-Wachstum: Bazin bekräftigte das Ziel eines durchschnittlichen jährlichen EBITDA-Wachstums von 9 % bis 12 % zwischen 2023 und 2027. Dabei seien einige Jahre besser als andere, aber eine Margenverbesserung sei unerlässlich.
Verwendung der Erlöse aus AccorInvest: Der Großteil der Erlöse aus dem Verkauf von AccorInvest soll an die Aktionäre zurückfließen.
Klimawandel: Bazin erläuterte, dass Accor jährlich eine Risikobewertung durchführt, in der der Klimawandel berücksichtigt wird. In Regionen mit Wasserknappheit oder erhöhter Brandgefahr werden keine neuen Hotels mehr entwickelt.
China: Accor sieht China weiterhin als strategisch wichtigen Markt und pflegt enge Beziehungen zu den führenden chinesischen Hotelketten.
Ich hoffe euch hat die Zusammenfassung gefallen!
