Wolfspeed wird von seinen Schulden erdrückt. Eine staatliche Förderung für den Siliziumkarbid-Hersteller, mit Fabriken in den USA, hatte Trump aufgekündigt.
Der Hersteller von Siliziumkarbid-Halbleitern Wolfspeed wird in den kommenden Wochen Insolvenz anmelden. Das berichtet das Wall Street Journal (Paywall) unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Quellen. Anlass sind die hohen Schulden des börsennotierten Unternehmens.
Nachdem Wolfspeed mehrere Vorschläge von Gläubigern zur außergerichtlichen Umstrukturierung seiner Schulden abgelehnt hat, strebt das Unternehmen nun einen Plan im Rahmen des US-amerikanischen Verfahren Chapter 11 an, der von der Mehrheit seiner Aktionäre unterstützt wird.
Die Aktien des Unternehmens fielen im erweiterten Handel um über 57 Prozent.
Wolfspeed kämpft mit schleppender Nachfrage in den Industrie- und E-Automobilmärkten sowie Unsicherheiten durch die Zölle der Trump-Regierung. Wolfspeed gab keine Stellungnahme
ab.
3.500 Beschäftigte könnten ihren Job verlieren
Das Unternehmen äußerte Anfang des Monats Zweifel an der Fortführung des Geschäftsbetriebs und prognostizierte einen schwächeren Jahresumsatz als erwartet. Wolfspeed erwartet für sein Finanzjahr 2026 einen Umsatz von 850 Millionen US-Dollar, was unter der Analystenschätzung von 958,7 Millionen US-Dollar liegt.
Der Hauptsitz von Wolfspeed befindet sich in Durham im US-Bundestaat North Carolina. Der Konzern hat 3.500 Beschäftigte in 17 Ländern. Eine moderne eigene Fabrik befindet sich in Marcy, New York.
Wolfspeed wollte im Saarland das weltweit größte Werk für Halbleiter aus Siliziumkarbid (SiC) errichten. An der Fabrik hatte der Getriebehersteller ZF eine Minderheitsbeteiligung zugesagt. Wolfspeed wollte auf dem Gelände eines ehemaligen Kohlekraftwerks in Ensdorf zu bauen. Das Projekt ist auf unbestimmte Zeit verschoben.
Eigentlich sollte Wolfspeed für zwei Bauprojekte insgesamt 1,5 Milliarden US-Dollar aus dem US Chips Act erhalten, dem unter der Biden-Regierung aufgelegten, 52 Milliarden US-Dollar-Förderprogramm für die Halbleiterbranche in den USA. Doch während etwa Intel, Samsung und TSMC kurz vor Ende der Amtszeit von Joe Biden Förderbescheide erhielten, bekam Wolfspeed keine Staatshilfe. Die Schulden von Wolfspeed liegen bei 6,4 Milliarden US-Dollar, dazu kommt Wandelschuld in Höhe von 575 Millionen US-Dollar, die bis Mai 2026 fällig wird.
Im Jahr 2017 versuchte Infineon, Wolfspeed, zu kaufen, aber die Übernahme wurde von CFIUS, dem Ausschuss für ausländische Investitionen in den Vereinigten Staaten, blockiert.
