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Wolfspeed steht kurz vor der Insolvenz

$WOLF (-6,92 %)

Wolfspeed wird von seinen Schulden erdrückt. Eine staatliche Förderung für den Siliziumkarbid-Hersteller, mit Fabriken in den USA, hatte Trump aufgekündigt.


Der Hersteller von Siliziumkarbid-Halbleitern Wolfspeed wird in den kommenden Wochen Insolvenz anmelden. Das berichtet das Wall Street Journal (Paywall) unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Quellen. Anlass sind die hohen Schulden des börsennotierten Unternehmens.


Nachdem Wolfspeed mehrere Vorschläge von Gläubigern zur außergerichtlichen Umstrukturierung seiner Schulden abgelehnt hat, strebt das Unternehmen nun einen Plan im Rahmen des US-amerikanischen Verfahren Chapter 11 an, der von der Mehrheit seiner Aktionäre unterstützt wird.


Die Aktien des Unternehmens fielen im erweiterten Handel um über 57 Prozent.


Wolfspeed kämpft mit schleppender Nachfrage in den Industrie- und E-Automobilmärkten sowie Unsicherheiten durch die Zölle der Trump-Regierung. Wolfspeed gab keine Stellungnahme

ab.


3.500 Beschäftigte könnten ihren Job verlieren


Das Unternehmen äußerte Anfang des Monats Zweifel an der Fortführung des Geschäftsbetriebs und prognostizierte einen schwächeren Jahresumsatz als erwartet. Wolfspeed erwartet für sein Finanzjahr 2026 einen Umsatz von 850 Millionen US-Dollar, was unter der Analystenschätzung von 958,7 Millionen US-Dollar liegt.


Der Hauptsitz von Wolfspeed befindet sich in Durham im US-Bundestaat North Carolina. Der Konzern hat 3.500 Beschäftigte in 17 Ländern. Eine moderne eigene Fabrik befindet sich in Marcy, New York.


Wolfspeed wollte im Saarland das weltweit größte Werk für Halbleiter aus Siliziumkarbid (SiC) errichten. An der Fabrik hatte der Getriebehersteller ZF eine Minderheitsbeteiligung zugesagt. Wolfspeed wollte auf dem Gelände eines ehemaligen Kohlekraftwerks in Ensdorf zu bauen. Das Projekt ist auf unbestimmte Zeit verschoben.


Eigentlich sollte Wolfspeed für zwei Bauprojekte insgesamt 1,5 Milliarden US-Dollar aus dem US Chips Act erhalten, dem unter der Biden-Regierung aufgelegten, 52 Milliarden US-Dollar-Förderprogramm für die Halbleiterbranche in den USA. Doch während etwa Intel, Samsung und TSMC kurz vor Ende der Amtszeit von Joe Biden Förderbescheide erhielten, bekam Wolfspeed keine Staatshilfe. Die Schulden von Wolfspeed liegen bei 6,4 Milliarden US-Dollar, dazu kommt Wandelschuld in Höhe von 575 Millionen US-Dollar, die bis Mai 2026 fällig wird.


Im Jahr 2017 versuchte Infineon, Wolfspeed, zu kaufen, aber die Übernahme wurde von CFIUS, dem Ausschuss für ausländische Investitionen in den Vereinigten Staaten, blockiert.


https://www.golem.de/news/siliziumkarbid-halbleiter-wolfspeed-steht-kurz-vor-der-insolvenz-2505-196400.html

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8 Kommentare

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Ui, hatte ich vor 2 Jahren mal selber auf dem Zettel, aber hatte mich dann aufgrund der jahrelangen Verluste recht schnell dagegen entschieden. Wollte kein zweites Plug Power im Portfolio 😅 Scheint der richtige Call gewesen zu sein. Drücke denen, die investiert sind, die Daumen!
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Kann man die eigentlich noch shorten?
Wird Aixtron auch dadurch betroffen sein?
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@Frei
Ich hoffe nicht, $STMPA könnte vielleicht sogar profitieren
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kurze frage bin jetzt bei sowas noch nich so lange dabei. Wenn die jetzt wieder investoren bekommen oder aufgekauft werden ist es nicht sinnvoll eine kleine position aufzubauen, da das Unternehmen ja vom Grunde her relativ gut ist mit den Chips. Einzigste was in Griff bekommen werden muss sind die Schulden? Wie gesagt ich hab wenig Ahnung von so einer Situation ob das Standard ist, dass das Unternehmen dann so gut wie dicht ist oder ähnliches weil sonst wär das ja ein optimaler Einstieg :)
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@nassimcanim
Schau Dir Varta an, da hat es auch nicht funktioniert.
Deshalb würde ich darauf nicht unbedingt spekulieren
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@nassimcanim Da gibt es ganz unterschiedliche Modelle, bei denen die wenigsten gut für die jetzigen Investoren sind. Also mal ein stark vereinfachtes Beispiel: Wenn jetzt ein Elon Musk gerne Wolfspeed in Tesla integrieren möchte, könnte er jetzt einfach ganz viele Aktien kaufen, und das wäre gut für alle, die jetzt schon drin sind. Dann müsste er aber auch Wolfspeeds Schulden bezahlen. Er könnte aber auch abwarten, bis das Unternehmen insolvent ist und dann evtl. aus der Insolvenzmasse IP, Fabriken usw. integrieren, ohne die Schulden integrieren zu müssen. In 9/10 Fällen passiert genau so etwas, und da gehen Investoren leer aus. Auch eine extreme Kapitalverwässerung wäre denkbar und auch sehr schlecht für Bestandsinvestoren, weil deine Aktie, die vormals 1% des Unternehmenswerts ausmachte jetzt nur noch vielleicht 0,1% ausmacht. Dann muss sich der Unternehmenswert erst wieder verzehnfachen dass du überhaupt wieder in die schwarzen Zahlen kommst. Also es KANN natürlich auch wieder hochgehen, aber das ist mit extrem hohen Risiko verbunden und wird in jedem Fall, wenn es überhaupt je eintritt, lange dauern. Also mein Rat, wenn du es tut, wirklich nur mit Geld dass du zu 100% auch morgen schon verlieren kannst.
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@DieEnte7 normal wäre da villeicht max mit nem 20i reingegangen aber hört sich schon schlüssig an wie du es beschreibst und irgendwo macht es ja auch sinn
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