Im Ringen um günstigere Medikamente und mehr Pharmafabriken in den USA hat US-Präsident Trump mit massiven Zolldrohungen zuletzt den Druck auf die Pharmabranche erhöht. Pfizer-CEO Bourla ist nun einen Deal mit Trump eingegangen – offenbar im Tausch für einen Zollaufschub.
Der Pharmakonzern Pfizer hat angekündigt, die Preise auf neue Medikamente zu senken und 70 Milliarden US-Dollar in die Produktion in den USA zu investieren. Dies gab Präsident Donald Trump (79) am Dienstag in Anwesenheit von Pfizer-CEO Albert Bourla (63) im Weißen Haus bekannt.
Im Rahmen der Vereinbarung wird das in New York ansässige Unternehmen laut Trump seine Abgabepreise im Rahmen des staatlichen Gesundheitsprogramms Medicaid deutlich senken und über eine Direktvertriebsseite mit deutlichen Rabatten verkaufen. Auch andere Patienten sollen nach Darstellung von Trump künftig von deutlichen Preisnachlässen durch Pfizer profitieren. Im Gegenzug dafür gibt es nach Angaben von Bourla für Pfizer einen dreijährigen Zollaufschub.
Wie hoch die Kürzungen tatsächlich ausfallen sollen, blieb bei der Pressekonferenz indes unklar. Trump hatte angekündigt, „die Arzneimittelpreise um 100 Prozent, in einigen Fällen sogar um 300 Prozent oder mehr senken“, sagte er am Dienstag vor Reportern im Weißen Haus. Allerdings ist die Senkung eines Preises um mehr als 100 Prozent nicht möglich, weil der Preis dann schon auf Null gesunken ist. 🙈😂
Die Pfizer-Aktionäre zeigten sich nach Verkündung des Deals erleichtert. Die Pfizer-Aktie legte zwischenzeitlich um mehr als 5 Prozent zu.
Der republikanische Präsident versucht seit Monaten, die Kosten für Medikamente zu senken. Im Mai erließ er eine Durchführungsverordnung, die Pharmaunternehmen 30 Tage Zeit gab, freiwillig die Preise zu senken, andernfalls drohten neue Begrenzungen für staatliche Zahlungen. Zudem drohte er mit Zöllen, die allerdings die Medikamentenpreise zusätzlich ansteigen lassen könnten.
Pfizer sei nur der erste Konzern, mit dem eine Vereinbarung erzielt wurde, betonte Trump. „Wir werden Deals mit allen machen – sie stehen an bei uns“, sagte Trump. Und wenn es keine Vereinbarung gibt: „Dann gibt es Zölle“, so der US-Präsident.
mihec/reuters,ap,dpa
