Einem Bericht zufolge sollen die Fluglinien auf Weisung der Führung in Peking keine Maschinen oder Teile des US-Flugzeugbauers mehr abnehmen. Boeing $BA (-0,57 %) würde dieser Schritt empfindlich treffen.

Düsseldorf. Im Handelsstreit mit den USA hat die chinesische Führung ihre heimischen Fluggesellschaften angeblich angewiesen, keine Maschinen des US-Herstellers Boeing mehr abzunehmen. Die Regierung habe die chinesischen Airlines auch aufgefordert, keine Flugzeugteile und -ausrüstung mehr zu kaufen, schreibt die Finanznachrichtenagentur Bloomberg am Dienstag unter Berufung auf mit dem Sachverhalt vertraute Personen.
Sie erwäge zudem Hilfen für Fluggesellschaften, die Boeing-Maschinen geleast hätten und wegen des Handelskonflikts mit höheren Kosten konfrontiert seien.
Der Streit zwischen den wichtigsten Volkswirtschaften der Welt hat in den vergangenen Tagen neue Eskalationsstufen erreicht. US-Präsident Donald Trump hatte jüngst Sonderzölle von bis zu 145 Prozent auf chinesische Waren verhängt. Peking hatte mit einer Erhöhung seiner Zölle auf US-Importe auf 125 Prozent reagiert.
Boeing-Aktien vor Handelsstart im Minus
Zwar ist der europäische Konkurrent Airbus stärker in China engagiert als Boeing. In den vergangenen Jahren gab es kaum Großaufträe aus dem Land für den US-Konzern.
Doch das kolportierte Verbot würde den Flugzeugbauer empfindlich treffen, denn China ist einer der wichtigsten Absatzmärkte. Branchenschätzungen zufolge entfällt in den kommenden zwei Jahrzehnten etwa 20 Prozent der weltweiten Nachfrage nach Flugzeugen auf China.
Auch zählen Hunderte Boeing-Maschinen zur Flotte chinesischer Airlines. Sie müssen regelmäßig gewartet und repariert werden. Boeing-Aktien lagen vor dem Handelsstart am Dienstag drei Prozent im Minus.
Quelle: Handelsblatt