Hey zusammen,
heute habe ich ein weiteres interessantes Investorengespräch für euch zusammengefasst, das tiefe Einblicke in die Strategien und Herausforderungen eines großen Modekonzerns bietet. Es geht um Kering $KER (+1,01 %)
Überblick über das Geschäftsjahr
Das Unternehmen räumte ein, dass 2024 nicht den Erwartungen entsprach, betonte aber, dass es an einer langfristigen Transformation arbeitet und keine kurzfristigen Kompromisse eingehen will. Die Strategie, die Marken durch gezielte Individualisierung und Stärkung ihrer Identität wachsen zu lassen, bleibt bestehen. Ein wichtiger Punkt ist die geplante Erschließung einer gehobeneren Kundschaft, ohne die bisherige
Kundschaft zu vernachlässigen.
Strategische Schwerpunkte des Unternehmens
- Es wurde ein erheblicher Fokus auf die Qualitätssteigerung der Produkte gelegt, insbesondere bei der Neuauflage von ikonischen Designs.
- Die Kommunikation wurde reaktiviert, um Kunden in die Geschäfte zu locken, und es wurde in neue Konzepte für die Schaufenstergestaltung investiert, um die Markenwerte hervorzuheben.
- Der Fokus liegt auf eigenen Einzelhandelsgeschäften, während die Anzahl der Outlets reduziert und der Großhandel drastisch gekürzt wird.
- Es werden Anstrengungen unternommen, die Effizienz in den Bereichen Fertigung, Logistik, Technologie und Verwaltung zu steigern.
- Das Unternehmen expandiert durch Kering Eyewear und Kering Beauté in angrenzende Segmente, um zusätzliche Wachstumsmöglichkeiten zu nutzen.
In der Fragerunde des Investorengesprächs äußerten verschiedene Analysten ihre Bedenken und stellten Fragen zu den strategischen Entscheidungen und der finanziellen Entwicklung des Unternehmens. Edouard Aubun von Morgan Stanley begann die Diskussion mit Fragen zur zentralisierten Steuerung der Marken und ob diese Strategie beibehalten wird. Er fragte auch, ob die neue Ästhetik von Gucci als "langweilig" empfunden wird, da sie sich von einem maximalistischen Stil entfernt hat. Das Management betonte, dass die Zentralisierung dazu dient, die Marken besser zu unterstützen und Synergien zu schaffen. Die neue Ästhetik von Gucci wird als elegant, aber nicht langweilig beschrieben, und soll auf einer stärkeren Basis aufgebaut werden.
Antoine Belge von BNP Paribas Exane erkundigte sich nach den Handtaschen-Launches von Gucci und der Notwendigkeit von Designererfahrung in diesem Bereich. Er wollte auch Einschätzungen zum operativen Gewinn und den Verkäufen nach Nationalitäten haben. Das Management gab an, dass die Handtaschen-Launches erfolgreich waren und ein erfahrenes Team wichtig ist. Für 2025 wird eine Stabilisierung des EBIT erwartet, wobei die erste Jahreshälfte jedoch schwächer ausfallen soll.
Erwin Ramborg von HSBC thematisierte die Situation der chinesischen Kundschaft und ob die Probleme zyklischer oder struktureller Natur sind. Er fragte auch nach den Prioritäten des neuen Managements bei Saint Laurent und Balenciaga sowie nach möglichen Vorabmaßnahmen gegen US-Zölle. Das Unternehmen sieht die Probleme in China als konjunkturbedingt und erwartet eine Erholung in der Zukunft. Die neuen Manager sollen die Marken evolutionär stärken und eine Produktion in den USA wird zur Umgehung möglicher Zölle nicht in Betracht gezogen.
Susanna Puth von UBS fragte nach den Treibern für das Umsatzwachstum von Gucci, insbesondere angesichts der geplanten Reduzierung der Verkaufsflächen und des Großhandels. Das Unternehmen bestätigte, dass Umsatzrückgänge durch Schließungen und Großhandelsreduktionen zu erwarten sind, rechnet jedoch mit einem mittleren bis hohen einstelligen Wachstum in den Einzelhandelsgeschäften.
Ashley Wallace von Bank of America Merrill Lynch fragte nach den neuen Lederprodukten bei Gucci, den Auswirkungen der Ankunft des neuen Kreativdirektors und den Treibern für die Gewinnentwicklung im zweiten Halbjahr. Die neuen Linien verfolgten unterschiedliche Strategien, und die Ankunft des neuen Direktors soll die Strategie nicht dramatisch ändern. Die Gewinnverbesserung soll durch ein höheres Wachstum im zweiten Halbjahr und durch die Effekte früherer Kostensenkungsmaßnahmen unterstützt werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Analysten eine Reihe von Fragen zur strategischen Neuausrichtung des Unternehmens, den finanziellen Aussichten und den Herausforderungen in verschiedenen Märkten stellten. Das Management betonte seine langfristige Vision, den Fokus auf Qualität und Effizienz sowie die gezielte Ansprache aller Kundensegmente.
Für mich eindeutig zu viel hätte, würde, könnte. Das klingt für mich leider alles nicht nach einer konkreten Strategiem, um das Ruder rumzureißen.
Danke fürs Lesen und bleibt dran!
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