Nach einer enttäuschenden Pressekonferenz von David Sacks stürzte der Krypto-Markt ab, da konkrete Maßnahmen ausblieben und Investoren verunsichert reagierten.
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Die Hoffnungen der Krypto-Community wurden am Dienstag jäh enttäuscht: Nach der mit Spannung erwarteten Pressekonferenz von David Sacks, dem Krypto-Berater des Weißen Hauses, rutschte der gesamte Markt in die Tiefe. Die führenden Kryptowährungen notieren durchweg im Minus, angeführt von XRP und Solana mit je 5 Prozent Verlust sowie Ethereum mit einem Rückgang von 4 Prozent.
Sacks kündigt regulatorische Klarheit an – aber keine Sofortmaßnahmen
David Sacks, der von der Trump-Administration als Krypto-Zar eingesetzt wurde, sprach zwar von einer "goldenen Ära für digitale Assets", doch konkrete Maßnahmen ließ er vermissen. Während die Community auf eine baldige Lockerung der regulatorischen Unsicherheit gehofft hatte, blieb Sacks vage und verwies auf laufende Prüfungen.
"Die Trump-Regierung setzt sich für eine klare Regulierung der Krypto-Branche ein", sagte Sacks. Besonders die Zukunft von Stablecoins sei ein zentrales Thema. Er verwies auf den kürzlich eingebrachten GENIUS Act von Senator Bill Hagerty, der eindeutige Richtlinien für die Emission von Stablecoins schaffen soll.
Laut Sacks könnten diese Regelungen dazu beitragen, die Dominanz des US-Dollars im globalen Finanzsystem zu sichern. Allein im letzten Jahr wurden Stablecoins im Wert von 27,6 Billionen US-Dollar für Transaktionen genutzt – ein Indiz für ihre wachsende Bedeutung.
Bitcoin als strategische Reserve? Weiße Haus prüft Idee
Ein weiteres heiß diskutiertes Thema: Könnte die US-Regierung Bitcoin als Teil ihrer strategischen Reserve aufnehmen? Sacks bestätigte, dass die Administration diese Möglichkeit prüfe, betonte jedoch, dass es sich um eine frühe Konzeptphase handele.
"Wir evaluieren die Idee einer Bitcoin-Reserve – das ist eines der ersten Dinge, die wir uns anschauen", erklärte Sacks. Gleichzeitig machte er klar, dass ein staatlicher Bitcoin-Fonds von der Idee eines Sovereign Wealth Funds getrennt betrachtet werden müsse.
Markt reagiert mit Verkäufen – Anleger in Sorge
Die Unsicherheit über konkrete Maßnahmen der US-Regierung führte unmittelbar zu einem breiten Abverkauf am Markt. In der letzten Stunden verzeichneten alle der Top-20-Kryptowährungen Verluste.
Krypto-Investoren hatten sich erhofft, dass die neue Administration rasch Maßnahmen ergreift, um regulatorische Unsicherheiten zu beseitigen und den Markt zu stabilisieren. Doch die ausbleibenden Sofortmaßnahmen sorgten für Frust und Verkaufsdruck.
Wie geht es weiter?
Die kommenden Wochen dürften entscheidend für die Zukunft der Krypto-Regulierung in den USA sein. Ob sich der Markt von diesem Rückschlag erholen kann, wird stark davon abhängen, wie schnell und klar die Trump-Regierung ihre Pläne konkretisiert.
Autor: Pascal Grunow, wallstreetONLINE Redaktion