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11Std.
Schön, dass du dich getraut hast, davon lebt die Community. 💪

Zu deinem Portfolio:
Es sieht erstmal gut geordnet und durchdacht aus. Der Teufel liegt in diversen Risiken, die man seltener sieht. Ich hoffe, du bist dir derer bewusst.

1. Drawdown: Dein Depot hat ein gewisses Risiko auf der Währungsseite. Deine ETFs sind alle ungehedgt, so dass dein Depot deutlich verliert, wenn der USD fällt.

2. Diversifikation: Der größte Teil deines Portfolios ist stark korreliert. Ich schätze mal >0,8. D. h. wenn eine Position fällt, fällt das meiste andere auch.

3. Liquidität: Dein Depot hängt im wesentlichen von der Liquiditätssituation der Märkte, v. a. USA, ab. Es gibt bereits dunkle Wolken am Horizont. Gibt es eine Liquiditätsklemme, dann ist dein Depot schutzlos.

4. Strategie: Du verfolgst nur eine einzige Strategie, also quasi keine Diversifikation auf dieser Seite. B&H lief die letzten 15 Jahre gut, 2000-2011 war es schrecklich. Hier würde ich mich breiter aufstellen.

Viel Erfolg!
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@Epi cool, dass du kommentierst, danke! Ich habe vor einiger Zeit schon deinen Post zur Momentum-Strategie gelesen und sogar halbwegs verstanden.

Na immerhin ist es oberflächlich schonmal durchdacht, viel mehr hatte ich auch noch gar nicht erwartet.

1. das ist mir bewusst. Ich habe mir gedacht, dass der Dollar aber grundsätzlich besser dasteht als der Euro, schon allein weil er durchs Öl gestützt wird und zusätzlich kriselt es meiner Meinung nach im Euro-Raum mehr als im Dollar-Bereich, oder irre ich mich da? Wie wäre da dein Vorgehen? Ich kann ja schlecht alles in Eurohedged noch dazuhalten. Oder nur in hedged kaufen? Wie verhält sich das dann, wenn der Euro sinkt und der Dollar steigt? Da kenne ich mich noch nicht so aus…

2. Sprich ich halte vieles doppelt über ETF und dann einzeln? Oder ist das Sektorbezogen? Ich sollte also auf versteckte Dopplung achten und auf mehr Sektoren ausweiten?

3. den Punkt verstehe ich leider nicht wirklich. Also natürlich ist mein Plan sehr USA lastig das leuchtet mir ein. Aber hängt der Markt nicht immer von der Liquidität des jeweiligen Investitionsgebietes ab?

4. Okay verstehe ich. Ich habe natürlich schon ein wenig rumgelesen und es heißt doch eigentlich immer, man solle seine Strategie entwickeln und an dieser festhalten. Ein stetiges Wechseln wäre kontraproduktiv. Du sagst jetzt, dass man mehrere Strategien gleichzeitig verfolgen soll? Als Beispiel deine erläuterte Momentum-Strategie mit einbeziehen ?

Sorry für die ganzen Fragen, aber nur so werd ich es verstehen.

Danke, den wünsche ich dir auch weiterhin!
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9Std.
@_Barren_Wuffet_
Ich habe erstmal nur potentiell problematische Punkte angedeutet. Universelle PatentLösungen habe ich nicht und gibt es wahrscheinlich auch nicht, weil jedes Anlegerprofil anders ist. Die wenigsten Anleger machen, was objektiv für sie am besten wäre, die meisten glauben, es besser zu wissen und ignorieren die Risiken, bis es zu spät ist. Dann ist das Jammern groß und die nächsten irrationalen Entscheidungen stehen an. Also: ich kann nur sagen, was mögliche Lösungen wären, aber nicht, ob sie zu dir passen.

1. USD: Wenn du bereit bist, durch 15 Jahre USD Schwäche zu halten, ist der Punkt egal. Wenn dich potentiell 30-50% währungsbedingte Verluste stören, dann brauchst du einen Hedge.

2. Korrelationen: Mach einen Korrelationscheck deiner Positionen und wirf alles raus, was >0.8 zum Core korreliert ist. Das bringt dir keinen Zugewinn an Sicherheit, Performance oder irgendwas. Da ist die Intuition auch egal. 🤷

3. Liquidität: Man sollte sein langfristiges Depot vor Extremszenarien schützen, sonst gerät man erst selbst und dann des Depot in Schieflage. Eines ist eine Liquiditätsklemme. Es gibt nicht viel, was dann steigt. Das sollte eine Rolle im Depot spielen.

4. Natürlich soll man an seiner Strategie festhalten. Aber an Suboptimalem sollte man besser nicht festhalten. 😅
Verschiedene Strategien halte ich für sinnvoll, um die Vola zu senken, die Performancekurve zu glätten, so die sichere Entnahmerate zu boosten und das Renteneinstiegsalter entsprechend zu senken.
Momentum ist eine Möglichkeit. Es gibt noch andere Strategien. Hauptsache gering korreliert und korrekt gewichtet. Eine einfache Möglichkeit ist das Epi-Portfolio: 60% AktienETF, 30% Gold, 10% BTC. Da hat man die wichtigsten, unkorrelierten Assetklassen ungefähr volagleichgewichtet. Man kann dieses B&H Portfolio auch 50% gewichten und mit 50% GTAA ergänzen, hilfsweise 35% 1xGTAA, 15%3xGTAA. Dann hat man zwei weitgehend unkorrelierte Multiasset-Strategien mit jeweils unkorrelierten Assets.
Das sollte ziemlich ruhig und trotzdem performant laufen. Ruhiger als ein WeltETF Depot auf jeden Fall!

Aber wie gesagt, das objektiv beste halten die wenigsten subjektiv dafür.
@Epi
Nein da hast du recht, gäbe es DEN Weg, dann wäre so eine Platform wie hier wohl unnütz.
Ich möchte keine Risiken ignorieren, da ich nicht gierig, emotional oder unüberlegt bin, allenfalls unwissend, aber dafür bin ich ja jetzt hier.

1. Das würde mich stören. Also muss ich nach meinen Anlagen in der hedged Version schauen und zu diesen wechseln um einem möglichen schwachen Dollar zu entkommen.?

2. dazu muss ich erst verstehen was solch eine Korrelation ist. Ich verstehe das so, dass wenn mein Core um z.B. 10% steigt auch ein Einzeltitel um 8-10% steigt. Dann korrelieren die beiden und der Einzeltitel bringt mir in dem Sinne nichts. Stagniert der Core oder fällt sogar leicht, und ein Einzeltitel steigt zeitgleich an so besteht keine Korrelation und es ist eine gute Diversifizierung um mir Sicherheit zu bieten. Ist das richtig?

3. das verstehe ich so, dass in unsicheren Zeiten, in denen kaum Kapitalzufluss in den Markt herrscht nur einige wenige Anlagen steigen (z.B. Gold oder BTC würde mir da einfallen?) und von diesen sollte ich ausreichend im Depot haben um selbst in stagnierenden Märkten eine Zuwachs zu haben?

4. schön gesagt, der Plan bringt mir nichts wenn er dumm ist 😂
Also eine große Strategie bestehend aus 2-3 voneinander unabhängigen Strategien. Klingt sinnvoll aber auch Zeitintensiv. Sprich wenn ich dein 50/50 Vorschlag annehme, meinen Plan als 50% B&H ansehen und die anderen 50% in GTAA ergänzen?

Ich werde mich mal über GTAA informieren, da habe ich jetzt noch nicht so die Ahnung von.

Mein Ziel ist es natürlich ruhig schlafen zu können und trotzdem das Maximum auszuschöpfen.

In diesem Sinne erstmal danke für die ganzen Denkanstöße! Würde mich freuen wenn wir in Kontakt blieben.
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@Epi
Also ich habe mich in die GTAA Strategie mal eingelesen und das klingt wirklich hochinteressant. Allerdings befinde ich mich am Anfang meiner Investments und habe die Befürchtung, dass das erst eine Lohnenswerte Strategie ist, wenn ein wenig Anlagekapital aufgebaut ist. Sprich wenn ich 10-15k habe z.B. einen GTAA-5-Satelliten mit 10-15% des Kapitals aufbauen. Ich habe nur noch nicht ganz verstanden ob das mit Einzelaktien oder mit ETFs geschehen soll, welche so oder so natürlich unkorreliert zum Core laufen.