komisch, dass ich hier immer wieder den gleichen Mist über Dividendenstrategien in einer unqualifizierten Verallgemeinerung lese. Da befindest du dich übrigens in bester gesellschaft mit so "Experten" wie dem Aktienmasseur.

Ich verstehe wirklich nicht warum ausgerechnet solche Leute die 1 Million Titel im Depot ein probleme mit dividendenstrategien haben und etwas von homo oeconomicus erzählen wollen - merkt ihr eigentlich wie widersprüchlich das ist?

Lass mich das einmal von meiner Seite betrachten und ich versuche hier etwas was diese Akrobaten hier irgendwie nie tun: das ganze an Beispielen auszurichten, das würde ja bedeuten sie hätten sich eigene Gedanken gemacht - aber wir hören einfach nur Papageien.

Nehmen wir jetzt mal an, die Gesamtsumme ist 120k, der Auszahlung findet monatlich für 1 Euro/Auszahlung statt und die Auszahlung ist 919,32/Monat. Der Zuwachs ist die kommenden 10 Jahre 2%, (Quelle https://www.finanzfluss.de/rechner/entnahmeplan/)

Nehmen wir mal ein vorbildlichen Beispiel Heinz. Beheimatet in Deutschland, bespart EINZIG EINEN thesuarierenden ETF der 1 Cent pro share kostet. Als Nebenannahme sagen wir, dass er seinen Sparerpauschbetrag anderweitig bereits vollständig ausnutzt. Seine Entnahmebetrag wäre als netto 918,32 (ein Cent pro Share weil ich Faul bin).

Absolut vorbildlich, da harmoniert strategie und Umsetzung einwandfrei. Kann ich echt nicht meckern!

Nun die lieben Forenmitglider: ich unterstelle jetzt eben auch mal die Finanzdaten wie oben. Allerdings haben die 33 Titel und ich bin so dreist und gehe mal in die extrme und sagen derjenige bespart unter anderem Berskhire A und Lindt und jeder einzelne Titel im Depot mach genau 3,33% aus. Preisfrage: wie sieht nun der ideale Auszahlungsplan aus und welche Aktie wird nun wie entspart? Man kann die Berkshire nicht monatlich mit 919,32 entsparen - Bruchstücke lassen sich (bei den mir bekannten Brokern) nur gesamthaft verässuern. Aber blöd ist jetzt, dass Depot ist jetzt im ungleichgewicht ist und theoretisch ein rebalance geschehen müsste. Das bedeutet hier würden nun pro Verkauf 34 Euro anfallen (Annahme, das jeder Trade 1 Euro kostet).

Man könnte auch mit einer günstigen Aktie Anfangen, das Depot wäre dennoch im ungleichgewicht und man kann die Berkshire eigentlich nicht rebalancen. Ein anderer Weg wäre auf das rebalancing zu verzichten, aber das würde die Gesamtrendite des Portfolios ins Ungöeichgewicht stürzen. Ihr merkt schon, das ganze wird sehr mühsam und deshalb habe ich aufgrund meiner Faulheit hier das Problem nur angerissen und nicht wirklich mit Zahlen belegt.

Lustig das ausgerechnet Leute die ein, für's Entsparen, ungüstiges Depot gebaut haben hier etwas über Dividendenstrategien und dessen Sinnhaftigkeit erzählen wollen.

Nur um es ganz deutlich zu machen:
- ich kritisiere nicht ein Depot mit 30+ Titeln.
- Ich kritisiere die Personen die kein rational erklärbares Depot haben, aber mir erklären wollen das meine Dividendentiteln angeblich irrational seien

Den grössten Brüller finde ich aber, wenn ausgerechnet so jemand behaupten: "Personen mit Dividendentitel können nicht rechenen". Ohne jemals ein Beispiel gerchnet zu haben und ohne zu wissen wie die jeweiligen Kosten ausshen. Bei mir ist es z.B. so das ich bei dividenden und thesaurierenden ETF absolut die gleichen Kosten habe (gleichen ETF als Basis vorausgesetzt). Sprich es macht für mich finanziell NULL unterschied für welche Variante ich mich entscheide.

PS: ja ich habe ein paar besonders negative Annahmen beim 30+ Depot gemacht, eine simplifizierung beim 1 ETF Depot. Aber ich wollte es auch nichjt zu weit mit den Details treiben, denke es war weit genug
@Eggplant Wirr. Sehr Wirr.
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