
In Graz ansässige Lederer Bau wird Teil der Strabag-Gruppe. Die 280 Mitarbeiter des Unternehmens bleiben erhalten. Übernahme stärkt Baukonzern im Süden Österreichs.
Böhm, Tochter des österreichischen Bauriesen Strabag, übernimmt die in Graz ansässige Lederer Bau. Das steirische Familienunternehmen ist im Hochbau als Generalunternehmerin für Gesamtlösungen tätig und hat im vergangenen Jahr einen Jahresumsatz von rund 90 Millionen Euro erzielt. Die Strabag ist Österreichs größtes Bauunternehmen mit rund 11.641 Beschäftigten und einem Umsatz von 2,9 Milliarden Euro.
Mit der Marke Böhm ist die Strabag seit Jahrzehnten mit Sanierungen und Revitalisierung im Wiener Raum tätig. Durch die Übernahme der steirischen Lederer Bau wolle man das Know-how der beiden Unternehmen für Südösterreich bündeln, heißt es in einer Aussendung. Lederer lege einen starken Fokus auf das Bauen im Bestand und besondere Kompetenzen im Bereich der Sanierung von Bestandsgebäuden, der Revitalisierung von Altstadtgebäuden, thermisch energetischer Sanierungen und der Instandsetzung von denkmalgeschützten Gebäuden. Das Bauen im Bestand stelle für die Strabag, die bis 2040 klimaneutral werden will, nicht nur ein wichtiges Geschäftsfeld dar, sondern auch eine strategische Säule auf dem Weg zur Klimaneutralität.
Lederer Bau bleibt erhalten
Lederer Bau bleibt als Unternehmen bestehen und die Familie Lederer wird weiterhin im Unternehmen wirken. Auch alle rund 280 Mitarbeiter bleiben erhalten. Es stehe unverändert das gesamte bisherige Leistungsportfolio zur Verfügung. Der Vollzug der Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der fusionskontrollrechtlichen Freigabe. Seitens der Strabag SE bedarf der wirtschaftliche Vollzug noch der Zustimmung des Aufsichtsrats.
„Als österreichischer Baukonzern ist es uns besonders wichtig, auch lokal gut verankert zu sein“, erklärt Markus Engerth, Vorstandsmitglied der Strabag Österreich. Mit der Unterstützung und dem Know-how des Familienbetriebs Lederer schaffe man einen regionalen Schwerpunkt für das Bauen im Bestand in Südösterreich. Bernhard Lederer, Geschäftsführer von Lederer Bau, ist „sehr stolz darauf, als Familienunternehmen mit unserem Know-how einen Mehrwert zur gemeinsamen zukünftigen Vision beitragen zu können, um unsere Erfolgsgeschichte weiterzuentwickeln.“ Die Verbindung der Flexibilität eines Mittelbetriebes mit den bestehenden Strukturen eines Großkonzerns schaffe das Beste aus zwei Welten“ - sowohl für Mitarbeiter als auch für unsere Kunden.
Bauen im Bestand wird wichtiger
Bauen im Bestand wird zunehmend wichtiger als Baustein für eine nachhaltige Bauweise, da bestehende Strukturen erhalten bleiben, Ressourcen geschont und CO₂-Emissionen reduziert würden. Die Taxonomie-Verordnung der EU erleichtert Finanzierungen für nachhaltige Projekte und die EU-Gebäuderichtlinie verpflichtet dazu, bis 2050 den gesamten Gebäudebestand im EU-Raum klimaneutral zu gestalten. Das sorge für großen Bedarf an thermischen Sanierungen und Modernisierungen bestehender Bauten, so die Strabag.