$BAYN (+3,67 %) Guten Abend miteinander, ich würde hier gerne einmal meiner Gedanken zu Bayer teilen, da es dazu noch keinen richtigen Post in letzter Zeit gab.
Grundsätzlich liegen natürlich noch die Ketten von Monsanto auf Bayer, und das ziemlich fest.
Rechtliche Lage aktuell:
Das US Supreme Court bezieht inzwischen den Justizminister ein und prüft Bayer's Berufung in einem Schlüsselverfahren (Durnell), da der Konzern versucht, bundesrechtliche Vorrangigkeit geltend zu machen .
Parallel wird in Missouri ein Vergleich angestrebt. Falls dies scheitert, erwägt Bayer laut WSJ, für die Monsanto-Tochter Gesellschaftsschutz per Chapter 11 (U.S. Insolvenzverfahren) zu beantragen – um aktuelle und künftige Klagen zu bündeln .
Folgen:
Supreme Court-Entscheidung zur Berufung (insbes. Durnell-Fall): positiv wäre ein bundesweiter Schutz vor Landesklagen.
Missouri-Vergleich: wenn erzielt, könnte er Wellen brechen – falls nicht, droht Chapter 11.
Bayer intern:
Bayer arbeitet an einem Glyphosat-Ersatz und will bereits ab 2028 eine neue, weniger umstrittene Herbizidformulierung auf den Markt bringen .
Konzernchef Bill Anderson sieht kein Abspalten der Agrarsparte vor – stattdessen soll ein neues Organisationsmodell etablieren, das Entscheidungsprozesse dezentralisiert und flacher gestaltet .
Für Monsanto als eigenständige Marke existiert aktuell keine operative Einheit mehr – die Marke wurde 2018 integriert, doch rechtlich will man sie im Falle einer Insolvenz (Chapter 11 der US-Tochter) gezielt nutzen, um Verbindlichkeiten dort zu bündeln und im Mutterkonzern außerhalb der Insolvenz zu bleiben .
Somit würde ich davon ausgehen, fundiert auf der Haltung der Analysten, das Bayer im Verlauf von 2026 mit Monsanto höchstwahrscheinlich abschließen kann. Entweder durch einen finalen, nationalen Vergleich oder durch eine Insolvenz der Tochter.
Folglich ist prognostiziert, das Bayer 2027 schon wieder eine Dividende zwischen 1 und 2 Euro zahlen könnte und würde.
Die UBS geht davon aus, das Bayer 2030 wieder 2 bis 3 Euro Dividende zahlt, und das sich der Kurs bis dahin wieder stark erholt hat.
Dies wäre auf heute eingesetzes Kapital eine Dividendenrendite um die 10%.
Man darf halt nicht vergessen, dass die Maschinerie hinter bayer immer noch sehr gut läuft, sie immer noch Milliardenumsätze machen. Natürlich ist dies von den Schulden überschattet. Trotzdem funktioniert das Unternehmen nicht gut, und hat mMn auch eine gute Pipeline. Gerade mit ersten Zulassungen in den USA diese Woche ist das eine gute Chance, da dann Zulassungen in der EU und China einfacher werden.
Falls Monsanto also zu den Akten gelegt werden würde, wäre das eine große Chance.
Falls nicht, und Bayer abspalten und Insolvenz für die Abspaltung beantragen würde, wäre es auch eine große Chance, da Bayer ja an sich nach wie vor sehr gut läuft.
Wieso ist die Aktie aber aktuell noch nicht so eingepreist?
Angst vor dem Management. Denkbar ist, das ein nationaler Vergleich gezogen wird in den USA, mit viel zu hohen Kosten, den Bayer aber trotzdem aus Image gründen annimmt und sich noch viel weiter verschuldet, im unverhältnismässigen Maße, anstelle eine Tochtergesellschaft pleite gehen zu lassen. Dies sehe ich aktuell als die größte Angst.
- Trotzdem hat Bayer auf 3 Jahre Sicht mMn blendende Chancen, weshalb ich heute meine Position voll gemacht habe.