Die Aktie von DroneShield handelt am Mittwoch mit hohen Verlusten. Der in der Nacht vorgelegte Halbjahresbericht wird den hohen Erwartungen nicht gerecht.
DroneShield: Zu hoch geflogen?
Hinter den Anteilen des australischen Drohnenabwehrspezialisten DroneShield liegt ein bislang äußerst erfolgreiches Börsenjahr. Um fast 350 Prozent sind die Anteile gegenüber dem Jahreswechsel gestiegen. Noch beeindruckender fällt die langfristige Performance mit Kursgewinnen im vierstelligen Prozent aus.
Der Grund für das anhaltend hohe Investoreninteresse ist die wachsende Bedeutung von Drohnen in der Kriegsführung. Der russische Angriffskrieg in der Ukraine hat verdeutlicht, welche Möglichkeiten sich selbst durch kleine Einheit ergibt – und wie wichtig es ist, sich dagegen schützen zu können.
Aktie nach Zahlen mit zweistelligen Verlusten
Am Mittwoch muss die Aktie jedoch einen empfindlichen Rückschlag verkraften. Am Handelsplatz in Sydney haben die Anteile unter hohen Handelsumsätzen 10,4 Prozent eingebüßt, bei Tradegate verzeichnen sie am Vormittag (Stand: 09:30 Uhr) Verluste in Höhe von 7,8 Prozent.
Der Grund hierfür ist der in der Nacht vorgestellte Halbjahresbericht des Unternehmens. Der beweist, dass die Kurs- der Geschäftsentwicklung viel zu weit vorausgeeilt und die Unternehmensbewertung aus einer fundamentalen Perspektive viel zu hoch ist.
Starkes Wachstum, verbesserte Profitabilität
Gegenüber dem Vergleichszeitraum vor einem Jahr legten die Erlöse um 210 Prozent auf 72,3 Millionen Australische Dollar (AUD; 40,4 Millionen Euro) zu. Daraus konnte ein um 144 Prozent höheres Periodenergebnis erzielt werden, das sich auf 2,12 Millionen AUD (1,2 Millionen Euro) belief. Vor einem Jahr hatte das Unternehmen noch einen Verlust in Höhe von 4,8 Millionen AUD (2,7 Millionen Euro) erwirtschaftet.
Auch der Cashflow verbesserte sich deutlich. Nach -30,2 Millionen AUD (16,9 Millionen Euro) im Vorjahreshalbjahr betrug der operative Abfluss nur noch -8,7 Millionen AUD (4,9 Millionen Euro). Mithilfe von Kapitalmaßnahmen konnte DroneShield seine liquiden Mittel dennoch auf 203,8 Millionen AUD (113,8 Millionen Euro) steigern und so in die Ausweitung seiner Produktion investieren.
Produktionsstätten in Europa und den USA geplant
Die Nachfrage für weiteres Unternehmenswachstum ist jedenfalls vorhanden. Seinen Auftragsbestand bezifferte das Unternehmen nach einem Anstieg um 113 Prozent mit 2,34 Milliarden AUD (1,31 Milliarden Euro). Vor allem die Zahl der Großaufträge ist gewachsen: In seiner Präsentation spricht DroneShield von 13 Aufträgen mit einem Wert von über 30 Millionen AUD (16,8 Millionen Euro) und 52 weiteren mit einem Wert von mindestens 5 Millionen AUD (2,8 Millionen Euro).
Die wichtigste Kundenregion des Konzerns ist angesichts des Krieges in der Ukraine gegenwärtig Europa, wo 36 Prozent der in diesem Jahr erzielten Erlöse erwirtschaftet wurden. Der Auftragsbestand in dieser Region beträgt 969 Millionen AUD (540,9 Millionen Euro), gefolgt von den USA mit einem Ordervolumen von 697 Millionen AUD (389,1 Millionen Euro).
Für die nahe Zukunft plant das Unternehmen daher Produktionsstätten in Europa sowie den USA. Außerdem will DroneShield einen wachsenden Teil seiner Umsätze aus dem Software-as-a-Service-Geschäft (Saas) erzielen.
Meine Meinung:
Es ist ganz normal, das mal Luft abgelassen wird. Ich gehe allerdings davon aus, dass die Umsätze und Gewinne weiterhin dynamisch wachsen wird.