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Rohöl könnte im schlimmsten Fall auf 130 Dollar steigen (warnt JP Morgan) Straße von Hormus - mögliche Folgen

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https://oilprice.com/Energy/Oil-Prices/JP-Morgan-Oil-Could-Hit-130But-Were-Still-Calling-60.html


Etwa 20 % der weltweiten Ölproduktion fließen durch die Straße von Hormus

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Etwa 90 % der iranischen Ölexporte passieren jährlich die Straße von Hormus, das entspricht etwa 83 % aller iranischen Exporte. Dies liegt daran, dass sich fast alle iranischen Ölexportterminals und großen Häfen im Persischen Golf befinden und es außerhalb der Straße keine nennenswerten Alternativrouten wie Tiefseepiers oder Pipeline-Infrastruktur gibt.


Die Straße von Hormus ist ein schmaler Meeresabschnitt zwischen Iran und Oman.


Er ist nur 33 Kilometer breit, doch täglich werden fast 21 Millionen Barrel Öl durch ihn transportiert.


Das entspricht einem von fünf Barrel, die auf der Erde verbraucht werden. Es handelt sich um den mit Abstand wichtigsten Energieengpass auf unserem Planeten.


Aus diesem Grund wäre es eine Katastrophe, wenn die Straße von Hormus auch nur teilweise geschlossen wird, verlieren wir den Zugang zu mehr als 10 Millionen Barrel Öl pro Tag.


Es gibt keine realistischen Ausweichrouten. Pipelines? Schon fast ausgelastet. Ausweichhäfen? Zu klein.


Man kann nicht über Nacht 20 % des Ölverkehrs umleiten.

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Nach etwas Recherche und meiner Einschätzung was würde passieren/was wären die Folgen, wenn die Straße von Hormus blockiert, geschlossen werden würde:


Strategisch:


Die Straße von Hormus ist der weltweit kritischste maritime Engpass. Täglich passieren rund 20 % des weltweit gehandelten Rohöls und 30 % der weltweiten Flüssigerdgaslieferungen diese schmalen Gewässer. Würde der Iran die Straße durch Minen, Schiffsabwehrraketen, Drohnenangriffe oder Schnellboote sperren oder erheblich stören, würde dies nicht nur eine regionale Krise auslösen, sondern auch einen systemischen Schock für die Weltwirtschaft, die Lieferketten und die Sicherheitsarchitektur bedeuten.


Vermutliche erste Effekte:


Energie-Spitzenpreis: Rohöl könnte innerhalb weniger Tage um 30 bis 60 US-Dollar steigen. Brent könnte je nach voraussichtlicher Dauer der Störungen 130 bis 150 US-Dollar erreichen. Erdgas, insbesondere Flüssiggas für Asien, würde akut knapp werden. Erwarten Sie einen Anstieg der *JKM-LNG-Benchmarks in Japan und Korea.


*JKM steht für Japan Korea Marker und ist ein wichtiger Preisbenchmark für Flüssigerdgas (LNG) im asiatischen Markt, insbesondere für Lieferungen nach Japan, Südkorea, China und Taiwan. Der JKM wird von S&P Global Platts ermittelt und spiegelt den Spotmarktpreis von LNG-Ladungen wider, die ab Schiff (DES) geliefert werden


Marine- und kinetische Eskalation: Die in Bahrain stationierte Fünfte US-Flotte würde rasch mobilisiert. Minenräumung, Marineeskorten und möglicherweise kinetische Angriffe auf iranische Küstenstellungen wären die Folge. Israel könnte im Libanon oder in Syrien präventiv vorgehen, da es eine regionale Einkreisung befürchtet.


Folgeeffekte:


Globale Handelsschocks: Energietransporte müssten über den Suez- Kanal oder das Kap der Guten Hoffnung umgeleitet werden, was Kosten und Lieferzeiten erhöht. Die Transportversicherungsprämien steigen rasant. Die Preise für Containertransporte steigen erneut, insbesondere nach Europa und Asien. Es ist mit zusätzlichen Hafenüberlastungen und kaskadierenden logistischen Verzögerungen zu rechnen.


Makroökonomisch:


Die Zentralbanken energieimportierender Länder (Indien, Japan, EU) beginnen mit defensiven Devisenmarktinterventionen und der Notbeschaffung von Energie. Es ist mit einem Abbau der Reserven, einer Umverteilung des Staatsvermögens und möglichen verdeckten bilateralen Abkommen mit den Golfstaaten zu rechnen.


Lieferketten werden belastet:


Die Düngemittelpreise steigen aufgrund von Erdgasknappheit. Nahrungsmittelpreise, insbesondere Weizen und Sojabohnen, steigen sprunghaft an. Länder, die auf subventionierte Energie angewiesen sind (Pakistan, Ägypten, Indonesien), sind mit Währungsproblemen und inländischer Instabilität konfrontiert.


Staatskreditrisiko:


Steigende Energiekosten belasten die Leistungsbilanzen der Schwellenländer. Länder geraten zunehmend unter Druck, was zu Interventionen des IWF und Herabstufungen der Staatsverschuldung führt. Die Peripherie der Eurozone gerät erneut unter Druck.


US-Finanz- und Militärdruck:


Steigende Ölpreise treiben die Inflationsrate wieder in die Höhe, während die Fed unter Druck steht, die Zinsen zu senken. Die Zinsaufwendungen für US-Schulden steigen. Gleichzeitig steigen die Verteidigungsausgaben sprunghaft an. Die Dollarnachfrage ausländischer Zentralbanken schwächt sich ab, während das Angebot an Staatsanleihen steigt. Dies erhöht das Risiko eines langfristigen Liquiditätsvakuums. Die Zinsen könnten sogar bei stagnierendem Wachstum steigen.


China, der Hauptabnehmer iranischen Öls, befindet sich in einer geopolitischen Zwickmühle. Es könnte diplomatisch intervenieren oder iranischen Lieferungen sogar eine Marineeskorte zur Verfügung stellen. Dies wäre eine direkte Herausforderung für die US-Hegemonie. Russland profitiert von höheren Energiepreisen und globaler Ablenkung und stärkt so seinen Einfluss in der Ukraine.


Maritime Cyber -Sabotage, Hackerangriffe auf die Ölinfrastruktur oder psychologische Störkampagnen gegen die Golfstaaten oder die kritische Infrastruktur der USA könnten auch Folgen.


Weitere Vermutliche Folgen einer Schließung von Hormus:


  • Wiedereinführung der Energieknappheitspreise in Märkten, in denen Energie im Überfluss eingepreist war
  • Untergrabung des Vertrauens in den Dollar und die Abschreckungspolitik der USA, insbesondere wenn sich der Konflikt in die Länge zieht
  • Beschleunigung der von den BRICS-Staaten angeführten De-Dollarisierungsbemühungen, da die Energiesicherheit wieder souverän wird
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18 Kommentare

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Und warum ist eine Umleitung über den Kap der guten Hoffnung nötig wenn die Straße von Hormus geschlossen wurde um den Transport Europa/Asien weiter zu bedienen? Der Umweg ist meines Wissens nötig wenn der Suez-Kanal zu ist und man nicht durch das Mittelmeer kommt - nur ist der wo anders als die Straße von Hormus. Die führt mehr oder weniger in eine „Sackgasse“ nämlich.
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@Dividenden-Sammler da hast du recht , das wäre nur der Fall wenn der Suez- Kanal nicht genutzt werden kann, dann ist die Umfahrung Afrikas über das Kap der Guten Hoffnung die einzige Alternative für Schiffe, die zwischen Europa und Asien verkehren, mein Fehler und danke, hab es korrigiert. 🙏
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Vllt muss ja das Oel aus der Sackgasse raus und nicht rein?
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@Rentner ja, das muss es. Ich denke schon, dass es genügend Kräfte gibt, die eine Blockade der Strasse von Hormus NICHT dulden würden. Davon al abgesehen. Bin mal gespannt, was jetzt z. B. mit meinen Ecopetrol-Papieren passiert. auch immer ein guter Dividendenzahler.
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Die wichtigste Frage als Anleger ist aber doch für uns, wie können wir davon profitieren, uns gegen Verluste schützen und Zusatzgewinne erzielen.
Ersteres muss jeder fûr sich entscheiden. Aber letzteres ist spannend. Soll man direkt auf den Brent Ölpreis setzen, oder nur die Gewinner steigender Ölpreise kaufen. Das ist eine Sache der Einschätzung, wie lange dieser Krieg anhält. Bis die Ölmultis die steigenden Preise am Rohölmarkt in Gewinne umsetzen, dauert es halt und es müsste ein längerer Krieg werden. Beim Ölpreis profitiert man sofort mit Derivaten auf die Futures.
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@Multibagger meine Vermutung, mit nem kleinen hebel auf öl long macht man da nicht viel falsch.
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@Multibagger richtig, aber ich bleibe einfach investiert und werde bei einer möglichen Panik nächste Woche den ein oder anderen Wert aufstocken bzw. aufnehmen.
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@BamBamInvest Ich lehne mich zurück und beobachte erstmal. Sollte das ganze eskalieren und die Märkte heftiger fallen, dann werde ich 2-3 Positionen aufstocken, mehr nicht 🙂
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Dadurch könnte die Inflation wieder steigen und eine Zinssenkung weiter auf sich warten lassen. Vielleicht begründet es auch die Reaktion beim Bitcoin.
Außerdem profitiert Putin davon und ein Frieden in der Ukraine wird weiterhin unrealistisch bleiben.
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@Tenbagger2024 das mit Sicherheit, aber hoffen wir das es sich rasch stabilisiert.
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Es gibt zu dem Thema ein paar entscheidende Punkte:
1. Die Straße von Hormus ist an der schmalsten Stelle immer noch 38 km breit. Eine vollständige Abriegelung durch den Iran ist auf Grund dieser Tatsache allein schon faktisch unmöglich.
2. Militärpräsenz der USA zu Wasser: grad auf der Ecke absolut nicht zu unterschätzen, die Amerikaner wissen schon warum.
3. Die massiven Interessen sämtlicher anderer Anrainerstaaten, allen voran der kleinen aber nicht unwichtigen Ölproduzenten am Ende der Straße von Hormus. Ich glaube durchaus, dass auch von arabischer Seite (wo vermutlich zusätzlich zum Öl auch noch die unterschiedlichen Religiösen Ansichten im Ernstfall eine Rolle spielen, massiv Einfluss darauf genommen würde, dass auf der Ecke weiter alles glatt läuft.
4. Was aktuell mit dem Ölpreis passiert ist der klassische Panikmodus in einer sehr frühen Phase eines regionalen Konfliktes. Ehrlicherweise glaube ich auch, dass es eben genau das bleiben wird. Israel wird vermutlich auf den Iran einbomben bis keine nennenswerte Gegenwehr mehr kommt. Und ich denke an dem Punkt wird Schluss sein. Dann überlasst man alles weitere oder eben nichts weiter dem iranischen Volk🤷🏼‍♂️
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@All-in-or-nothing ich gebe dir mit allem recht , aber grundsätzlich ist es gar nicht notwendig diesen komplett abzuriegeln, Sie müssen den Straße nicht schließen, sondern Sie nur so stark stören, dass die Versicherungskosten in die Höhe schnellen, die Verkehrsströme umgeleitet werden und die Entschlossenheit des Westens auf die Probe gestellt wird. Das allein verunsichert schon die Märkte und würde zu Verschiebungen führen. Ich sage nicht das sie es tun werden und gehe auch von dem aus, was du sehr schön wiedergegeben hast. ✌️
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Bought some $SHEL shares on friday.
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im iran-irak krieg in den 80ern liefen die tanker trotz angriffe weiter, denke daher auch eher das eine blockade unwarscheinlich ist.

da es am ende bei den konflikten eh fast immer um öl oder rohstoffe geht, wird hier im falle einer eskalation/blockade sicher die usa oder da hier ja auch zum größeren teil asien betroffen ist, dass ein oder andere schiff zur abschreckung hinverlagern
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Warum sollte der Iran auf 90% seiner Ölexporte verzichten?
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@Wuestenschiff nicht verzichten. Er kann nicht liefern, weil Israel alle Öl-Raffinerien zerstören wollte.
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@Wuestenschiff Der Iran hat die Spannungen in der Straße von Hormus bereits als Waffe eingesetzt insbesondere im Tankerkrieg der 1980er Jahre, als er als Vergeltung für den Druck des Iraks und der USA die Schifffahrt angriff. Er muss die Straße nicht vollständig schließen, sondern nur eine glaubwürdige Bedrohung signalisieren, um die Versicherungsprämien in die Höhe zu treiben, die Routenführung zu stören und den globalen Ölfluss zu destabilisieren. Das ist asymmetrische Kriegsführung. In einem Szenario mit hohem Einsatz, in dem sich Teheran militärisch oder wirtschaftlich existenziell in die Enge getrieben fühlt, geht es nicht darum, dumm zu sein, sondern darum, den eigenen Einfluss zu maximieren. Der eigentliche Fehler liegt darin, rationale Zurückhaltung zu üben, wenn es ums Überleben geht.
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@Wuestenschiff Sie müssen den Straße nicht schließen, sondern Sie nur so stark stören, dass die Versicherungskosten in die Höhe schnellen, die Verkehrsströme umgeleitet werden und die Entschlossenheit des Westens auf die Probe gestellt wird. Das allein verunsichert schon die Märkte und würde zu Verschiebungen führen. Ich sage nicht das sie es tun werden, mich hat es nur interessiert und deswegen habe ich mich damit beschäftigt.
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