2Mon.
Beeindruckend! 😲 Hast dich ja wirklich tief in die Portfolio- und Finanzmarkttheorie eingegraben! Solch ein Niveau gibt es hier seeehr selten.
Ich habe ein paar Fragen aus Interesse.
1. Wie handhabst du das Rebalancing? Verzichtest du oder machst du das 1x pro Jahr, oder...? Da gibt es ja auch Studien, dass das Rebalancing mindestens so wichtig wie die konkrete Faktorauswahl ist. Und wenn Rebalancing, welchen Einfluss hat das auf die Kostenstruktur des Portfolios?
2. Was sind eigentlich die erwartbaren Performanceskennzahlen deines Portfolios ggü. B&H MSCIWorld? Ich meine CAGR, max Drawdown, Sharpe-Ratio.
3. Warum hast du auf eine Diversifikation zwischen Assetklassen (Aktien only) und zwischen Strategien (B&H/ Rebalance only) verzichtet? Klassischerweise sind die Performancekennzahlen bei Multiasset-Multi-Strategie-Portfolios deutlich besser. Da ich bisher nicht so richtig verstanden habe, warum Profis darauf verzichten, frage ich dich mal nach den rationalen Gründen, die ich evtl. übersehe.
Danke und viel Erfolg! 👍
Ich habe ein paar Fragen aus Interesse.
1. Wie handhabst du das Rebalancing? Verzichtest du oder machst du das 1x pro Jahr, oder...? Da gibt es ja auch Studien, dass das Rebalancing mindestens so wichtig wie die konkrete Faktorauswahl ist. Und wenn Rebalancing, welchen Einfluss hat das auf die Kostenstruktur des Portfolios?
2. Was sind eigentlich die erwartbaren Performanceskennzahlen deines Portfolios ggü. B&H MSCIWorld? Ich meine CAGR, max Drawdown, Sharpe-Ratio.
3. Warum hast du auf eine Diversifikation zwischen Assetklassen (Aktien only) und zwischen Strategien (B&H/ Rebalance only) verzichtet? Klassischerweise sind die Performancekennzahlen bei Multiasset-Multi-Strategie-Portfolios deutlich besser. Da ich bisher nicht so richtig verstanden habe, warum Profis darauf verzichten, frage ich dich mal nach den rationalen Gründen, die ich evtl. übersehe.
Danke und viel Erfolg! 👍
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44
•2Mon.
@Epi Vielen Dank für Dein Feedback. Das ehrt mich übrigens sehr. Ich habe wirklich monatelang versucht hinter alles möglich zu kommen und die Zusammenhänge zu verstehen.
Rebalancing wollte ich mit der 5/25 Methode umsetzen, aber da bin ich mit meinen Excel Kenntnissen aktuell gescheitert. Aktuell setze ich das manuell, vor der Sparplanausführung, anhand der Ist Werte und mittels der Sparrate um.
Da das Rebalancing über die Anpassung der monatlichen Sparrate funktioniert, habe ich keine Mehrkosten.
2. Risikokennzahlen (so Gott will und die bezahl KI im Pro Umfang recht behält)
Ausgangslage & Methodik
17 UCITS-konforme ETFs, Core-Satellite-Mix, > 6 000 Einzelaktien; Fonds-HHI ≈ 648 → keine Klumpenbildung.
Gewichteter TER 0,24 % p. a.; Datenbasis: Factsheets (Morningstar/justETF) + interne Faktor-Backtests (GIPS-konforme Berechnung) .
Alle Kennzahlen beziehen sich – sofern nicht anders angegeben – auf EUR-
Gesamtrenditen und Look-Through-Risiken 2008-2025.
Langfristige Rendite (CAGR)
Back-test 2000-2025 mit Faktor-Prämien ergibt ≈ 8 % p. a. (Band 7-9 %) und damit +100-300 bp über MSCI ACWI Benchmark .
Referenz: MSCI-World ETF in EUR liefert 8,45 % p. a. auf 30 Jahre  – das Portfolio erreicht durch Value/Size-Tilt realistisch +0,5-1 % extra.
Volatilitäts- und Risiko-Ertrags-Kennzahlen
Ex-ante 1-Jahres-Volatilität 15-17 % (Benchmark ≈ 14 %) .
Erwartete Sharpe > 0,6; Sortino > 0,8 dank Dividend/Quality-Anteil. Beta 0,98-1,00 zum ACWI; Treynor entsprechend leicht über Sharpe. Tracking-Error 3-4 % p. a.; aktuelles IR 0,2-0,3 (Ziel > 0,5)
Tail-Risiken & Drawdowns
Corona 2020: geschätzter Max-Drawdown ~-30 %; Erholung innerhalb 7 Monate .
Lehman 2008: Down ~-45 % bis -50 %; Recovery < 18 Monate .
Ex-post Worst-Case (1973-2025 Proxy, MSCI World) zeigt -55 % Drawdown mit 159 Monaten Recovery;
Portfolio wäre ~5-10 Punkte besser (Factor-smoothing). 97,5 %-VaR 10 Tage ≈ -20 %, Expected Shortfall ähnlich – liegt im üblichen Aktien-Risk-Budget für Pensionskassen.
Institutionelle Risiko-KPIs
Solvency II SCR 39 % des Marktwerts .
Jensen-Alpha positiv (SMB, HML, MOM-Loadings) – Faktor-Regressions zeigen systematisches Alpha .
Stress-Backtest 2000-2020: 85 % der Krisen mit geringerem Drawdown als ACWI bestanden.
Liquidität & Operationelles Risiko
80 % des Portfolios in 98 % und 0 Fehlabwicklungen in 12 Monaten .
Kleinster Fonds (JPM US SMC) inzwischen > 230 Mio USD AUM → Schließungsrisiko gering .
ESG & Konzentrationsrisiko
Artikel 8-Abdeckung; kontroverse Branchen weitgehend ausgeschlossen. CO₂-Intensität unter Index-Median; Dividend Leaders < 150 tCO₂/Mio USD Umsatz .
Top-10 Aktien < 5 % des Portfolios;
Apple < 1,5 % .
Ich habe hin und her überlegt, wie ich die Large, Mid, Small und die Regionen am besten steuern kann. Ich weiß, dass es viele ETFs sind. Aber ich bin mir sicher, ich kann damit besser Steuern.
Zumindest wette ich darauf. Und das tun wir hier ja alle. Und ich kann mir nicht vorwerfen (lassen) nicht genug recheriert zu haben.
Ich bin ehrlich gesagt auch etwas stolz darauf. Jetzt muss die Zeit nur mit mir sein.
Rebalancing wollte ich mit der 5/25 Methode umsetzen, aber da bin ich mit meinen Excel Kenntnissen aktuell gescheitert. Aktuell setze ich das manuell, vor der Sparplanausführung, anhand der Ist Werte und mittels der Sparrate um.
Da das Rebalancing über die Anpassung der monatlichen Sparrate funktioniert, habe ich keine Mehrkosten.
2. Risikokennzahlen (so Gott will und die bezahl KI im Pro Umfang recht behält)
Ausgangslage & Methodik
17 UCITS-konforme ETFs, Core-Satellite-Mix, > 6 000 Einzelaktien; Fonds-HHI ≈ 648 → keine Klumpenbildung.
Gewichteter TER 0,24 % p. a.; Datenbasis: Factsheets (Morningstar/justETF) + interne Faktor-Backtests (GIPS-konforme Berechnung) .
Alle Kennzahlen beziehen sich – sofern nicht anders angegeben – auf EUR-
Gesamtrenditen und Look-Through-Risiken 2008-2025.
Langfristige Rendite (CAGR)
Back-test 2000-2025 mit Faktor-Prämien ergibt ≈ 8 % p. a. (Band 7-9 %) und damit +100-300 bp über MSCI ACWI Benchmark .
Referenz: MSCI-World ETF in EUR liefert 8,45 % p. a. auf 30 Jahre  – das Portfolio erreicht durch Value/Size-Tilt realistisch +0,5-1 % extra.
Volatilitäts- und Risiko-Ertrags-Kennzahlen
Ex-ante 1-Jahres-Volatilität 15-17 % (Benchmark ≈ 14 %) .
Erwartete Sharpe > 0,6; Sortino > 0,8 dank Dividend/Quality-Anteil. Beta 0,98-1,00 zum ACWI; Treynor entsprechend leicht über Sharpe. Tracking-Error 3-4 % p. a.; aktuelles IR 0,2-0,3 (Ziel > 0,5)
Tail-Risiken & Drawdowns
Corona 2020: geschätzter Max-Drawdown ~-30 %; Erholung innerhalb 7 Monate .
Lehman 2008: Down ~-45 % bis -50 %; Recovery < 18 Monate .
Ex-post Worst-Case (1973-2025 Proxy, MSCI World) zeigt -55 % Drawdown mit 159 Monaten Recovery;
Portfolio wäre ~5-10 Punkte besser (Factor-smoothing). 97,5 %-VaR 10 Tage ≈ -20 %, Expected Shortfall ähnlich – liegt im üblichen Aktien-Risk-Budget für Pensionskassen.
Institutionelle Risiko-KPIs
Solvency II SCR 39 % des Marktwerts .
Jensen-Alpha positiv (SMB, HML, MOM-Loadings) – Faktor-Regressions zeigen systematisches Alpha .
Stress-Backtest 2000-2020: 85 % der Krisen mit geringerem Drawdown als ACWI bestanden.
Liquidität & Operationelles Risiko
80 % des Portfolios in 98 % und 0 Fehlabwicklungen in 12 Monaten .
Kleinster Fonds (JPM US SMC) inzwischen > 230 Mio USD AUM → Schließungsrisiko gering .
ESG & Konzentrationsrisiko
Artikel 8-Abdeckung; kontroverse Branchen weitgehend ausgeschlossen. CO₂-Intensität unter Index-Median; Dividend Leaders < 150 tCO₂/Mio USD Umsatz .
Top-10 Aktien < 5 % des Portfolios;
Apple < 1,5 % .
Ich habe hin und her überlegt, wie ich die Large, Mid, Small und die Regionen am besten steuern kann. Ich weiß, dass es viele ETFs sind. Aber ich bin mir sicher, ich kann damit besser Steuern.
Zumindest wette ich darauf. Und das tun wir hier ja alle. Und ich kann mir nicht vorwerfen (lassen) nicht genug recheriert zu haben.
Ich bin ehrlich gesagt auch etwas stolz darauf. Jetzt muss die Zeit nur mit mir sein.
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33
•2Mon.
Zu 3.
hier werde ich Dir wohl keine fundierte Antwort geben können, da ich es von diesem Ansatz her nicht betrachtet habe.
Ich bin ALL IN gegangen mit den 100% Aktien. Ich wollte aber ähnlich dem $GERD Prinzip andere Gewichtungen.
Ich glaube, dass die Schwellenländer und Europa noch einiges zu bieten haben und die Mid und Small Caps durchaus in der Lage sind Large Caps langfristig zu schlagen.
Thats it. Ich hatte nur das Gebilde in meinem Kopf, aber nicht den begründbaren Ansatz warum ich das so getan habe. Fühlt sich so für mich einfach richtig an.
hier werde ich Dir wohl keine fundierte Antwort geben können, da ich es von diesem Ansatz her nicht betrachtet habe.
Ich bin ALL IN gegangen mit den 100% Aktien. Ich wollte aber ähnlich dem $GERD Prinzip andere Gewichtungen.
Ich glaube, dass die Schwellenländer und Europa noch einiges zu bieten haben und die Mid und Small Caps durchaus in der Lage sind Large Caps langfristig zu schlagen.
Thats it. Ich hatte nur das Gebilde in meinem Kopf, aber nicht den begründbaren Ansatz warum ich das so getan habe. Fühlt sich so für mich einfach richtig an.
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11
•2Mon.
@Bidax Also, wenn ich es korrekt verstehe, bist du von 1 MSCIWorld ETF (Benchmark) auf 19 ETFs gegangen für +0,5-1% extra (inkl. etwas Verschiebung bei den Risiken).
Wenn du die Extra-Rendite mit den investierten Lebenszeitstunden verrechnest, dann kommt hoffentlich mehr als der Mindestlohn heraus. Zumindest lässt das verstehen, warum so viele auf deinen Weg verzichten. 😏
Aber die Frage, warum nur ein Multifaktor-Portfolio und kein Multi-Faktor-Asset-Strategie-Portfolio ist noch offen. Diese grundlegende Frage würde mich am meisten interessieren.
Edit: Hat sich erledigt. Warst schneller! Danke!
Wenn du die Extra-Rendite mit den investierten Lebenszeitstunden verrechnest, dann kommt hoffentlich mehr als der Mindestlohn heraus. Zumindest lässt das verstehen, warum so viele auf deinen Weg verzichten. 😏
Aber die Frage, warum nur ein Multifaktor-Portfolio und kein Multi-Faktor-Asset-Strategie-Portfolio ist noch offen. Diese grundlegende Frage würde mich am meisten interessieren.
Edit: Hat sich erledigt. Warst schneller! Danke!
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11
•2Mon.
@Epi 🫣
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2Mon.
@Bidax zu 3.: Okay, es fühlt sich richtig an, obwohl du die Alternativen nicht kennst? Interessant. 🤔
Ist es denn keine Option für dich, neben deiner Multifaktor-Strategie noch weitere Strategien laufen zu lassen? Oder bist du jetzt durch mit all den Portfoliotheorien?
Es ist ja schon auch ein hohes psychologisches Risiko, allein auf die Effizienzmarkthypothese zu setzen. Ich hoffe, das ist dir bewusst.
Ist es denn keine Option für dich, neben deiner Multifaktor-Strategie noch weitere Strategien laufen zu lassen? Oder bist du jetzt durch mit all den Portfoliotheorien?
Es ist ja schon auch ein hohes psychologisches Risiko, allein auf die Effizienzmarkthypothese zu setzen. Ich hoffe, das ist dir bewusst.
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2Mon.
@Epi das ist so nicht richtig. Ich hatte es nur so nicht auf dem Schirm. Ich wollte mein Ergebnis einfach mal nutzen und beobachten. Es ist sicher falsch zu sagen ich schließe kategorisch anderes aus. Das tue ich nicht. Aber ich gebe zu; es war äußerst erschöpfend das Konstrukt zu bilden. Da wollte ich mich erst mal ein Jahr ausruhen.
Wenn ich fragen darf, welchen Ansatz hättest du im Sinn um das totale Multifaktor Rezept zu generieren? Krypto, Gold, Anleihen Private Equity… ?
Und nein, ich habe Blut geleckt und es fühlt sich besser an zu Wissen, wovon man spricht. Ich starte gerade und muss sicher noch viel lernen.
Wenn ich fragen darf, welchen Ansatz hättest du im Sinn um das totale Multifaktor Rezept zu generieren? Krypto, Gold, Anleihen Private Equity… ?
Und nein, ich habe Blut geleckt und es fühlt sich besser an zu Wissen, wovon man spricht. Ich starte gerade und muss sicher noch viel lernen.
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11
•2Mon.
@Epi meinst du sowas?
Risk-Parity / All-Weather
30 % Aktien
55 % Anleihen (nominal + Infl-Linked)
15 % Rohstoffe (inkl. Gold)
Hätte einen Real CAGR von 5 – 6 % und einen Sharpe von 0,60 – 0,70 und Max DD von - 20 %
Risk-Parity / All-Weather
30 % Aktien
55 % Anleihen (nominal + Infl-Linked)
15 % Rohstoffe (inkl. Gold)
Hätte einen Real CAGR von 5 – 6 % und einen Sharpe von 0,60 – 0,70 und Max DD von - 20 %
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2Mon.
@Bidax Fast. ;-) Ich bin mir nicht sicher, ob es vorgefertigte Konzepte für das gibt, was ich meine. Ich meine eher einen Mix aus verschiedenen, unkorrelierten Assetklassen und Strategien. Wie genau der Mix aussieht, hängt von der indiviuellen Risikobereitschaft, der möglichen Sparrate, der beabsichtigten Entnahmerate und dem Renteneintrittszeitpunkt ab. Z.B. könnte man folgende Aufteilung als Ausgangspunkt nehmen und mit Markowitz optimieren: 25% B&H Multifaktor-Aktien-ETFs, 25% B&H Gold (2/3)/BTC (1/3), 25% Momentum-Zins-Strategie 2xSPYTIPS (siehe mein Beitrag), 25% Dual-Momentum-Multi-Asset-Stratgie GTAA/ 3xGTAA. Mit solch einem Portfolio sollten relativ konstant 15%pa bei maxDD -20% möglich sein (Sharpe ca. 1,2-1,4). Ich selbst habe wegen persönlicher Pfadabhängigkeiten eine etwas andere Strategie-Allokation: 1/3 Gold-Zyklus, 1/3 (3x)GTAA, 1/6 2xTIPS, 1/6 ETF-Trading. Die konkrete Allokation kann sich monatlich ändern. Momentan sitze ich auf ca. 1/3 Gold, 1/3 Cash, 1/3 GTAA und sonstiges. Damit kann ich ruhig schlafen bzw. urlauben, habe YTD ca. +10% bei -10% max. DD. Seit ich angefangen habe, mich vor 3 Jahren mit Momentum-Modellen zu beschäftigen, verstehe ich immer weniger, warum Anleger so stark auf die hohen Volatilitäten und den geringen Renditen von B&H Aktien ETF-Modellen setzen. Evtl. kannst du es mir erklären? Warum hast du die ganze Zeit in die komplexen Faktormodelle gesteckt und nicht in die realtiv einfachen Momentummodelle? Kein Vorwurf, sondern reines Interesse.
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11
•2Mon.
@Epi krasses Ding. Muss ich mir ansehen. Das habe ich tatsächlich so noch nicht auf dem Schirm gehabt. Ich melde mich. Das dauerst aber etwas. Ich steige da mal ein und gebe Dir Feedback. Interessant klingt es alle Mal.
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11
•2Mon.
@Epi ich glaube aber, das mir da das Wissen oder vielleicht auch der Verstand fehlt. Aber ich werde mich da mal informieren und es mir ganz genau ansehen.
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11
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