Die Aktien von $INTC (-4,07 %) haben am Mittwoch um 7,2 Prozent zugelegt. Hintergrund sind neue Spekulationen aus der Zulieferkette, wonach die US-Regierung Druck auf den Chipkonzern ausüben könnte, um eine strategische Partnerschaft mit Taiwan Semiconductor Manufacturing (NYSE:TSM) einzufädeln.

US-Regierung könnte Intel in Joint Venture mit TSMC drängen
Intel steckt seit Jahren in der Krise. Besonders das Foundry-Geschäft bereitet Probleme - ein Bereich, den der Konzern 2024 in eine eigenständige Tochtergesellschaft ausgegliedert hat. Die USA wollen die heimische Chipfertigung stärken, und als einziger US-Hersteller mit entsprechender Kapazität spielt Intel dabei eine Schlüsselrolle. Doch nach wie vor bleibt die Frage, wie das Foundry-Geschäft auf stabile Beine gestellt werden kann.
Nun gibt es Gerüchte in der Branche, wonach die US-Regierung eine enge Zusammenarbeit zwischen Intel und TSMC forcieren könnte. Das berichtete Baird-Analyst Tristan Gerra unter Berufung auf Brancheninformationen. Demnach könnte TSMC Ingenieure in Intels hochmoderne 3nm- und 2nm-Fertigungen entsenden, um deren Erfolg sicherzustellen. Die Fabriken könnten in ein gemeinsames Unternehmen ausgegliedert werden, an dem Intel und TSMC beteiligt wären – operativ jedoch unter der Führung des taiwanischen Branchenprimus. Zudem könnte das Joint Venture in den Genuss von staatlichen Fördermitteln aus dem CHIPS Act kommen.
„Eine Bestätigung gibt es noch nicht, und die Umsetzung könnte lange dauern. Aber die Idee macht durchaus Sinn“, so Gerra.
Entlastung für Intel - aber auch Risiken
Für Intel hätte ein solcher Schritt mehrere Vorteile. Zum einen könnte der Konzern seine finanziellen Ressourcen schonen und sich wieder stärker auf die Entwicklung eigener Chips und Plattformlösungen konzentrieren. Zum anderen könnte eine erfolgreiche Foundry neue Kunden aus der Branche anziehen, die nach alternativen Produktionsstandorten außerhalb Asiens suchen.
Trotz dieser potenziellen Chancen bleibt Gerra zurückhaltend. Er sieht zwar langfristiges Potenzial, belässt seine Einschätzung für die Intel-Aktie aber auf „Neutral“ mit einem Kursziel von 20 US-Dollar.
Ob sich die Gerüchte bewahrheiten, bleibt abzuwarten. Klar ist aber, dass Intel in Zugzwang ist - und eine Partnerschaft mit TSMC eine der wenigen Optionen sein könnte, um den Rückstand in der Halbleiterbranche wieder aufzuholen.