Wenn man sich mit Dividenden Aktien beschäftigt, hört man immer wieder Begriffe wie Dividenden Aristokraten, Könige, Champions oder Achievers. Das sind alles Kategorien die einzelne Unternehmen auf Basis ihrer Dividendenhistorie einordnen. Was genau diese einzelnen Kategorien eigentlich von einander unterscheidet und nach welchen Kriterien sie sich zusammensetzen erfährst du hier.
Dividend Achievers
Die Liste der sogenannten Dividend Achievers hat die niedrigsten Anforderungen von den hier behandelten Listen um auf sie aufgenommen zu werden. Auf dieser sind Unternehmen zu finden die ihre Dividende in den letzten zehn oder mehr aufeinanderfolgenden Jahren erhöht haben und gleichzeitig an der New York Stock Exchange (NYSE) oder der Nasdaq notiert sind und zusätzlich gewisse Mindestanforderungen an das Handelsvolumen erfüllen.
Die Zusammenstellung dieser Kriterien erfolgte erstmalig in 1979 durch Moody´s Investors Service. Die Rechte an dieser Liste sowie der Name wurden 2012 von der Nasdaq erworben, welche diese bis heute weiter betreibt.
Die Methodologie sowie die einzelnen Indizes die auf Basis der Dividend Achievers Liste konzipiert wurden, könnt ihr hier einsehen: https://www.nasdaq.com/solutions/nasdaq-dividend-achievers
Dividenden Aristokraten und Champions
Unter Dividenden Aristokraten
und Champions versteht man grundsätzlich Unternehmen, welche ihre Dividende seit 25 Jahren kontinuierlich steigern.
Die Bezeichnung Aristokraten bezieht sich dabei auf den S&P 500 Dividend Aristocats Index. Zusätzlich zu den 25 Jahren Steigerungshistorie müssen noch zwei weitere (also insgesamt drei) Kriterien erfüllt sein:
Die Aktie muss Teil des S&P 500 Indexes seinEs müssen bestimme Anforderungen an Marktkapitalisierung (Martkapitlasierung auf Basis des Streubesitztes von mind. 3 Mrd. US$) und Liquidität (durchschnittliches Handelsvolumen von mind. 5 Mio. US$) erfüllt sein.Mind. 25 aufeinanderfolgende Jahre mit Dividendensteigerung
Eine Aternative hierzu stellt die Liste der Dividenden Champions dar. Sie beschränkt sich nicht nur auf Mitglieder des S&P 500 und wurde erstmalig im Jahr 2007 von Dave Fish erstellt. In dieser sind neben US-Unternehmen, auch solche aus Kanada und Europa enthalten. Bei dieser Liste handelt es sich um ein Spreadsheet, dass monatlich aktualisiert wird und du hier herunterladen kannst: https://moneyzine.com/investments/dividend-champions/
Dividenden Könige
Bei den Dividenden Königen handelt es sich um die exklusivste und damit auch kürzeste Liste. Auf ihr sind nämlich nur Unternehmen zu finden die ihre Dividende in den letzten 50 Jahren kontinuierlich gesteigert haben. Mitglied dieses exklusiven Clubs sind daher aktuell nur etwa 48 Unternehmen aus dem S&P 500. Aus Europa gibt es keine Dividenden Könige.
Sind alle Könige damit automatisch auch Aristokraten?
Zwar müssen Dividenden Aristokraten ihre Ausschüttung mindestens 25 Jahre in folge erhöhen, etwas was auch auf alle Dividenden Könige zutrifft, zusätzlich müssen sie aber auch Teil des S&P 500 sein (somit Mindestanforderungen an Marktkapitalisierung und Liquiditätsstandards erfüllen). Daher fallen grade kleinere Dividenden Könige aus der Liste der Aristokraten heraus, obwohl sie eine deutlich stärkere Erfolgsbilanz im Bezug auf das Dividendenwachstum aufweisen können. Damit sind die Dividendenkönige in Teilen eher ein Musterbeispiel für Stabilität und Beständigkeit als für schnelles oder massives Wachstum.
In der Liste der Champions sind hingegen alle Könige zu finden, da bei dieser die spezifischen Kriterien des S&P 500 keine Anwendung finden.
Warum werden solche Listen überhaupt erstellt?
Es gibt zahlreiche Metriken und Kennzahlen, die bei der Bewertung eines Unternehmens herangezogen werden können. Aber grade für einkommensorientierte Investoren ist die Fähigkeit eines Unternehmens eine kontinuierlich steigende Dividende zu zahlen, ein wichtiger Indikator für die finanzielle Stärke. Gleichzeitig ermutigt langfristige Anleger das jährliche Dividendenwachstum zum Buy and Hold$, was wiederum die Volatilität verringern und die Wahrscheinlichkeit eines kurzfristigen Kursabfalls reduzieren kann.
Dies unterstreicht einen weiteren Vorteil von Dividendenaktien: Wenn ein Unternehmen einmal mit der Ausschüttung einer Dividende begonnen hat, wird es diese in der Regel auch in Zukunft vorrangig ausschütten. Dividendenkönige bringen dieses Engagement auf die nächste Stufe, indem sie die Ausschüttung an die Aktionäre jedes Jahr erhöhen und dies länger tun, als viele Anleger am Leben sind.
Meine Gedanken zu diesen Listen
Wie aufgefallen sein sollte basieren sämtliche hier vorgestellten Listen auf der Vergangenheit. Also gilt auch hier, das vergangene (Wert-)Entwicklungen keine Garantie für die Zukunft geben. Aber eine lange Historie mit positivem Dividendenwachstum spricht für eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass diese auch in der Zukunft beibehalten wird.
An dieser Stelle sei auch noch angemerkt, dass weder die Dividendenhistorie noch die Höhe der Ausschüttung oder auch der Zahlungsturnus als alleiniges Kaufargument gesehen werden sollten. Wie immer gilt es sich ein Gesamtbild zu machen und sich auch in allen anderen Belangen über das Unternehmen zu informieren. Dennoch bieten die hier erwähnten Listen einen guten Ausgangspunkt für den Beginn der Recherche nach neuen dividendenstarken Unternehmen für das eigene Depot.
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