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Hybrid-Traktor mit 400 PS aus Fernost: Konkurrenz für John Deere & Fendt?

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Ein in Europa bisher unbekannter Landmaschinenhersteller entwickelte seinen ersten 400-PS-Traktor mit Hybridantrieb. Hinter der Marke steht ein riesiger Konzern aus Asien. Muss sich Fendt und John Deere auf Konkurrenz einstellen?


Landtechnikkonzerne wie John Deere oder AGCO sind in Europa durch starke Marken bekannt. Den chinesischen Konzern Zoomlion kennen bisher nur wenige Landwirte und Lohnunternehmer. Doch das könnte sich in den nächsten Jahren ändern.


Der Staatskonzern gehört nicht nur zu den weltweit größten Maschinenherstellern, sondern stellte jetzt seinen ersten Traktor mit 400 PS vor. Das Besondere: Der Großtraktor arbeitet mit einem Hybridantrieb. Wir erklären die Details.


Chinesischer XXL-Traktor Zoomlion mit 400 PS


Die chinesische Marke Zoomlion kenne manche Landwirte teilweise von der Agritechca 2015. Damals war die Landtechnikmarke als Aussteller vertreten und zeigte einen Standardtraktor mit 160 PS und Deutz-Motor (Traktoren aus China für den europäischen Markt).


Zoomlion baut neben Kränen, Baggern und Betonpumpen in seiner Agrarsparte auch Traktoren, Ballenpressen, Mähdrescher für Reis und Getreide und weitere Maschinen für die Landwirtschaft.


Hybrid-Traktor: Bisher wenige Details bekannt


Nach eigenen Angaben rollte der erste Hybridtraktor von Zoomlion bereits Anfang des Jahres vom Produktionswerk in Kaifeng in der Provinz Henan in Ostchina. Der Zoomlion DV4004 ist ein Standardtraktor mit 400 PS. Bisher gibt es aber nur wenige technischen Daten zum Traktor.


Motor und Generator: Fährt der Traktor dieselelektrisch?


Der Hybridtraktor wird teilweise direkt angetrieben, hat aber auch mehrere Motoren, wahrscheinlich Elektromotoren für Nebenantriebe, verbaut. Auch wenn Zoomlion über den Antrieb keine weiteren Angaben macht, arbeitet der Traktor vermutlich mit einem Dieselmotor und einem Generator. Über die erreichte Abgasnorm sind keine Details bekannt.


Chinesischer Großtraktor mit großer Kabine


Fotos zeigen den Traktor mit Reifen von Trelleborg. Er soll eine Zugkraft von umgerechnet 14,5 t erreichen und „unter schwerer Last“ 12 km/h schnell fahren können. Dabei verbraucht der Traktor nach Angaben von Zoomlion 23,25 l/ha Diesel und damit 8 Prozent weniger als ein vergleichbarer Traktor in diesem Leistungsbereich. Die Vier-Pfosten-Kabine wirkt sehr groß. Ob der Traktor zukünftig auch in Europa vermarktet werden soll, darüber gibt es keine Informationen.


Traktoren und Landmaschinen aus China: Wer ist Zoomlion?


Zoomlion ist einer der größten Baumaschinenhersteller und machte im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 15 Mrd. US-Dollar. Davon entfallen rund ein Drittel des Gesamtumsatzes auf den Bereich Landtechnik. 2020 kaufte der Konzern die Traditionsmarke Rabe Agrartechnik aus Bad Essen (Fast vergessener Landtechnik-Hersteller überrascht mit neuem Grubber). Weltweit sind rund 26.000 Mitarbeiter für den Konzern tätig.


https://www.agrarheute.com/technik/traktoren/hybrid-traktor-400-ps-fernost-konkurrenz-fuer-john-deere-fendt-634636

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20 Kommentare

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@AktienAmateur069
Vielleicht ne gute Asiatische Investition.
$MHID finde ich auch interessant
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Ich kann mir kaum vorstellen, dass sich das durchsetzt. Können ja mal @Hotte1909 fragen, aber meines Erachtens nach setzen Landwirte gerne auf etablierte Marken und Tradition. Günstige Alternativen gibt es aus Indien und Japan schon seit langem, aber trotzdem sind die eher in den Heimatmärkten verwurzelt.
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@Soprano
Wobei ich denke der größte Wachstum für Landwirtschaftliche Technologie liegt in Afrika, Indien und Asien
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@Soprano die müssten halt ein Händler/Werkstattnetz aufbauen was nicht leicht wird. Bei uns in der Gegend eh relativ egal. Hier gibt es eh keine Flächen für solche Traktoren. Im Osten dann schon eher. Aber wie gesagt man brauch ein Werkstattnetz. In der Landwirtschaft geht einfach viel kaputt und was nützt es da wenn ich einen günstigen Schlepper habe aber niemand ihn reparieren kann und ich deswegen mein Gras nicht abgemäht bekomme oder sonst was
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@Soprano
Schau Dir an wie sich BYD durchgesetzt hat.
Hier stimmt das Preis Leistungsniveau.
Ein Landwirt ist ein Unternehmer, der auch so denkt.
Und wenn Er seine Investitionen günstiger tätigen kann, und dabei die Qualität nicht leidet wird Er sich das genau durchrechnen.
Und natürlich werden die Chinesen sich dann auch ein Händler und Werkstatt Netzwerk aufbauen @Hotte1909
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@Tenbagger2024 wo hat sich BYD durchgesetzt? Ich sehe keine Einzigen irgendwo. Hingehen habe ich schon einige NIO oder xpeng oder liAutos gesehen. Händler netzwerke bauen sich halt nicht einfach so
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@topicswithhead
Mein Lieber, du musst nicht von Europa als den Mittelpunkt der Welt ausgehen.
Schau Dir an wie BYD weltweit dasteht.
Europa ist für die Chinesen zwar wichtig aber nicht der Nabel der Welt.
Ich sehe für Landwirtschaftliche Technologie das Potenzial sowieso mehr in Afrika, Indien und Asien
Als Investor muss Du global denken.
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@Tenbagger2024 Europa der Markt ist größer als der in USA. Reden wir über E Autos ist der nach China wahrscheinlich der Größte Markt. Bei Traktoren gehts dann natürlich eher Richtung Brazilen(latin america) und co
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@topicswithhead
Genau , bei Traktoren sehe ich ein riesen Potential in Afrika und Indien. Hier fangen die Bauern solangsam erst an sich Traktoren anzuschaffen.
Und dann auch eher in der Preisklasse von
$MHID
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@Tenbagger2024 Naja wenn du mich aber ein bisschen kennst weißt du, dass ich $DE nicht als Traktorhersteller sehe. Ich bin ja eigentlich Tech Investor. Es kann meiner Meinung nach in Zukunft nicht nur um Nutzflächen gehen, sondern um die effiziente datengetriebene Bewirtschaftung durch autonome Landmaschinen.

Ja es stimmt, in Afrika steigt man langsam von der Hacke zum Traktor um, aber in der entwickelten Welt bauen wir Sensoren und KI in Mähdrescher um Ertragssteigerungen mit Nachhaltigkeit zu kombinieren.

Wenn man zumindest der grundlegenden Theorie des Klimawandels zustimmen kann, können auch die Rancher in Brasilien nicht ewig weiter Regenwald abholzen um fruchtbaren Acker zu gewinnen, sondern müssen sich damit auseinander setzen wie die Fertilität von Agrarflächen langfristig erhalten werden kann.

Das ist natürlich noch ein bisschen Zukunftsmusik aber ich glaube nicht daran, dass die Landwirtschaft der Zukunft darin besteht mit 100 Millionen Traktoren über gigantische Flächen zu düsen, sondern es um Software und Technologie geht und die großen Multis die sich das leisten können die Kleinbauern auffressen werden.
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@Soprano
Sehe ich auch so. Landwirtschaft und was damit verbunden ist gewinnt enorm an Bedeutung. Ebenso Wasser und Dünger. Deshalb würde ich Bayer auch nicht abschreiben wollen.
Deere ist ein großer Player was KI und Technologie in der Landwirtschaft angeht. Und selbst Drohnen gibt es von Deere.
Aber so wie ich es dem Bericht ersehen kann, sind die Chinesen technologisch auch auf dem Stand und KI ist kein Fremdwort. Von daher sehe ich Sie schon als Konkurrenz zu Deere und Fendt.
Was die Entwicklungsländern angeht welche erst den Traktor entdecken bleibt mein Favorit $MHID
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@Tenbagger2024 Ja Mahindra ist auch gut. Die werden auch ihren Weg gehen. Wenn du es mit Autos vergleichen willst sind ja KIA und Hyundai auch extrem erfolgreich für den Massenmarkt.

Die Chinesen sehe ich außerhalb von Afrika aber nicht kommen. Ich glaube da wird eine gesunde Skepsis herrschen den Chinesen so viele Daten zu geben. Es gibt ja auch Tencent Cloud und Alibaba Cloud und kein Schwanz benutzt die, da wird es ähnliche Berührungsängste geben einen chinesischen Traktor mit 25 Kameras anzuschaffen der Tag und Nacht auf dem Grundstück steht.
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