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Zusammenfassung der Analystenkonferenz von Siemens zur aktuellen Entwicklung.

Siemens $SIE (-0,45 %) hat letzte Woche ebenfalls die aktuellsten Quartalszahlen präsentiert. Ich fasse euch hier die Analystenkonferenz zusammen.


Siemens hat einen vielversprechenden Start in das Geschäftsjahr 2025 hingelegt. Der Auftragseingang lag mit einem Book-to-Bill-Verhältnis von 1,09 über dem des Vorjahres, wodurch sich der Auftragsbestand auf einen Rekordwert von 118 Milliarden Euro erhöhte. Besonders stark war die Nachfrage im Bereich Smart Infrastructure. Im Bereich Digital Industries deutete sich eine Erholung an.


Der Umsatz stieg um 3 %, wobei Mobility und Smart Infrastructure die größten Wachstumstreiber waren. Das Ergebnis übertraf mit 2,5 Milliarden Euro die Erwartungen des Marktes. Der Free Cashflow erreichte mit 1,6 Milliarden Euro ein saisonal hohes Niveau. Ein wichtiger Baustein der Strategie ist die geplante Akquisition von Altair zur Stärkung des Softwaregeschäfts.


Das Unternehmen sieht weiterhin großes Potenzial in der Anwendung von künstlicher Intelligenz in den Bereichen Automatisierung, Mobilität, Infrastruktur und Gesundheitswesen. Roland Busch betonte, dass die intensive Anwendung von KI in allen Branchen, die Siemens bedient, die Transformation hin zu besseren und schnelleren Entscheidungen sowie zu Produktivitätssteigerungen auf der Grundlage von datengestütztem Wissen beschleunigen wird. KI soll die Produktivität steigern, indem sie Aufgaben vereinfacht, die Markteinführungszeit verkürzt und Ressourcen effizienter nutzt.

Siemens sieht sich als idealen Partner, um Kunden in die Lage zu versetzen, KI in der realen Welt in großem Umfang einzusetzen, da Siemens über Know-how und Zugang zu großen Mengen an Betriebsdaten verfügt.


Die Digital Industries verzeichneten einen Auftragseingang von 4,2 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 6 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Umsatz ging jedoch um 11 % zurück, was vor allem auf den Lagerabbau bei den Kunden zurückzuführen ist. Die Profitabilität erreichte 14,5 %, wobei das Softwaregeschäft eine robuste Performance zeigte. Für das zweite Quartal wird ein Auftragseingang auf dem Niveau des Vorjahres erwartet. Das Unternehmen erwartet, dass sich die Lage im zweiten Halbjahr 2025 verbessern wird, sobald der Lagerabbau abgeschlossen ist.


Smart Infrastructure lieferte mit einem Auftragsplus von 5 % auf 6,2 Milliarden Euro erneut eine hervorragende Quartalsleistung ab. Besonders stark war das Wachstum im Bereich Electrification. Der Umsatz stieg um 8 %. Die operative Marge konnte auf 16,9 % gesteigert werden. Für das zweite Quartal wird ein Umsatzwachstum am oberen Ende der Jahresprognose von 6 % bis 9 % erwartet.


Mobility verzeichnete einen soliden Start in das Geschäftsjahr. Der Auftragseingang war erwartungsgemäß niedriger. Der Auftragsbestand liegt bei 49 Milliarden Euro. Der Umsatz stieg um 10 %. Die Gewinnmarge erreichte 8,4 %.


Im anschließenden Q&A-Teil der Telefonkonferenz wurden verschiedene Themen angesprochen:

Softwaregeschäft: Ein Analyst fragte nach dem Softwaregeschäft, da ein Wettbewerber von Siemens einige Aufträge von VW erhalten habe. Der Finanzchef (CFO) Ralf Thomas erklärte, dass es schwierig sei, Großaufträge vorherzusagen. Er wies darauf hin, dass das erste Quartal im Bereich EDA (Electronic Design Automation) sehr stark war, dies sich aber im zweiten und dritten Quartal nicht wiederholen werde. Im vierten Quartal sieht es wieder vielversprechend aus. Thomas betonte, dass Siemens profitabel wachsen wolle und nicht so schnell wie möglich. Roland Busch ergänzte, dass die Siemens-Software von vielen Automobilherstellern eingesetzt werde. Siemens schätzt die langfristige Partnerschaft mit VW und wird auch in Zukunft mit VW zusammenarbeiten.


Portfolio: Ein anderer Analyst sprach das Gerücht über den Verkauf von Anteilen an Healthineers an. Roland Busch antwortete, dass man nach der Investition in Varian die Synergien sehen wolle. Wenn man sich Siemens Healthineers genauer ansehe, würden die Synergien in diesem Geschäftsjahr auf ein höheres Niveau steigen und auch bei der Diagnostik gute Fortschritte gemacht.


Digital Industries Marge: Ein Analyst fragte nach der Marge von 14,5 % im Bereich Digital Industries. Ralf Thomas erklärte, dass das zweite Halbjahr 2024 im Softwarebereich sehr stark war, dies sich aber im Geschäftsjahr 2025 nicht in gleichem Maße wiederholen werde. Der Markt für Elektronik und Halbleiter entwickle sich aber sehr vielversprechend. In der Automobilindustrie stagniere es in Europa und Japan, während China eine positive Dynamik entwickle. Im Maschinenbau gebe es erste Anzeichen einer Stabilisierung. Die Chemie- und Pharmaindustrie entwickelten sich positiv.


Ausblick Digital Industries: Ein Analyst wollte wissen, wie zuversichtlich der Vorstand ist, die Wachstumsziele für Digital Industries zu erreichen. Ralf Thomas bekräftigte, dass er sehr zuversichtlich sei, die Wachstumsziele zu erreichen. Die ersten Anzeichen für neue Aufträge im Bereich Automation, einschließlich China, seien ermutigend.


Europa: Ein Analyst fragte nach der Entwicklung des Europageschäfts. Ralf Thomas antwortete, dass es sich nicht um einen einzigen Treiber handele. China gewinne an Dynamik, während Japan, Europa und die USA sich stabilisieren, aber im Vergleich zum Vorjahr negativ bleiben. Er erwarte eine Stabilisierung, gefolgt von einer leichten Expansion im Gesamtjahr, die jedoch erst im zweiten Halbjahr stattfinden werde. Europa sei aufgrund von Zolldiskussionen und ähnlichem eine Herausforderung.


Ich hoffe euch hat die Zusammenfassung gefallen.


Bleibt dran!

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