Hallo GQ Gemeinde,
heute möchte ich Euch einen Einblick geben, in wie weit ich Derivate für meine Strategie einsetze. Was ich für Erfahrungen gemacht habe und was für Fehler auch mir passieren und ich daher zukünftig nicht mehr handeln werde.
Natürlich gilt bei Derivaten das Gleiche wie bei den Aktien. Es muss eine möglichst hohe Rendite rauskommen. Daher setze ich in erster Linie auf Turbo Call oder Put Derivate, wenn ich stark steigenden oder fallende Kurse erwarte.
Das ist meistens dann der Fall, wenn es vorher eine starke Übertreibung aus meiner Sicht in die eine oder andere Richtung gegeben hat. Dann setze ich auf eine kurzfristige Gegenreaktion und Trade genau die entgegengesetzte Richtung.
Wichtig dabei ist eine strikte Risikobegrenzung. Läuft es also nicht wie gewünscht in die richtige Richtung, steige ich sehr schnell wieder aus, da ich kein KO riskieren möchte.
Auch ist es eine Möglichkeit an Ober oder Unterkanten von Seitwärtsphasen einzusteigen. Viele Aktien bewegen sich über einen längeren Zeitraum in Grenzen nach oben oder unten. Ein gutes Beispiel, die ich in dem Zeitraum 4 oder 5 Mal positiv getradet habe, ist $UNH (-0,96 %) . Die lief über Monate immer zwischen 250$ und 325$ hin und her. Also habe ich in der Nähe der oberen Grenze immer eine short Position genommen, und wenn sie wieder nach unten gelaufen ist, eine Long.
Das ist finde ich eine sehr effektive und einfache Möglichkeit, da man auch die Stop Kurse klar und einfach definieren kann. Bricht die Aktie in eine Richtung aus diesen Grenzen aus, wird verkauft, da es dann wahrscheinlich noch ein ganzes Stück weiter in die falsche Richtung läuft und ein Totalverlust droht.
In Seitwärtsphase setze ich am Liebsten auf Inline OS. Diese bringen ziemlich gute Renditen, wenn sich die Aktien bis zum Ablauf innerhalb bestimmter Bandbreiten bewegen. Dort sind innerhalb von 3-4 Monaten meistens mind. 80-120% drin. Ich habe auch schon 300% damit erzielt, dann muss man aber nah an einer der Grenzen einsteigen mit mehr Risiko. Bei diesen Scheinen nehme ich sehr gerne Wahrungspaare. Am liebsten € zu Schweizer Franken. Die Klappen eigentlich immer.
So nun noch kurz zu dem, was ich zukünftig vermeiden werde. Ich habe auch 3 lang laufende normale OS. Diese waren bei Kauf weiter aus dem Geld, bedeutet der aktuelle Kurs des Basiswertes ist deutlich niedriger als der Basispreis des Scheines.
Das verspricht hohe Renditechancen. Da aber der Schein keinen oder nur einen sehr geringen tatsächlichen Wert hat, muss die Aktie schon stark steigen, damit der Schein sich in die richtige Richtung bewegt.
Auf Grund der langen Laufzeit ist es mir passiert, das Risikomanagement nicht so konsequent eingehalten zu haben und die Scheine zu weit in den Verlust lag den zu lassen, sodass ich jetzt in den beiden Fällen auf prozentual hohen Buchverlusten sitze und hoffen muss, dass sich die Aktien doch noch stark bewegen.
Da ich ja in meinem letzten Post gesagt habe, bleibt bei Eurem Mindset, aber hinterfragt Eure Strategie, wenn sie nicht läuft wie gewünscht. Für mich ist die logische Konsequenz daraus, dass ich diese Art des Derivateeinsatzes nicht mehr so machen werde, sondern wenn ich eine Aktie langfristig mit einem Derivat begleiten will, ein KO Zertifikat mit geringerem Hebel nehmen.
So das war es für heute. Wünsche Euch allen einen positiven Handelstag.