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René Benko Festgenommen

René Benko, der österreichische Immobilieninvestor & Gründer der Signa Holding, wurde am 23. Januar 2025 in seiner Villa in Innsbruck festgenommen. Die in Wien ansässige Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) ordnete die Festnahme an, nachdem gegen ihn schwere Vorwürfe erhoben wurden. Die Hauptvorwürfe beinhalten Betrug und Insolvenzdelikte sowie die Verschleierung von Vermögenswerten. Zudem besteht Verdunkelungsgefahr und die Gefahr der weiteren Tatbegehung, was zu seiner Festnahme führte.


Die Ermittlungen gegen Benko, der als faktischer Machthaber der Laura Privatstiftung gilt, haben ihren Ursprung in der Insolvenz der Signa Holding im November 2023, die als größte Pleite in der österreichischen Wirtschaftsgeschichte angesehen wird. Benko wird vorgeworfen, Vermögenswerte seiner Unternehmen absichtlich versteckt zu haben, um Gläubigern die Durchsetzung ihrer Forderungen zu erschweren. Konkrete Vorwürfe umfassen:


  • Bilanzmanipulation
  • Insolvenzverschleppung
  • Untreue & Gläubigerschädigung.


Insbesondere wird ihm vorgeworfen, systematisch Verluste und Schulden in den Bilanzen seiner Unternehmen zu verschleiern, die tatsächliche Finanzlage der Signa Holding zu verzögern und Unternehmensgelder missbräuchlich verwendet zu haben. Auch wird vermutet, dass er gezielt Assets verlagert hat, um Gläubigeransprüche zu vermeiden.


Die Ermittlungen erstrecken sich über mehrere Länder.


In Österreich wird die WKStA gegen Benko wegen der genannten Delikte ermitteln. In Deutschland sind Staatsanwaltschaften in München & Berlin involviert, die zusätzlich den Verdacht auf Geldwäsche, Insolvenzverschleppung und Untreue prüfen. In Italien läuft eine Untersuchung der Staatsanwaltschaft Trient wegen des Verdachts auf Bildung einer kriminellen Vereinigung & Anti-Mafia-Ermittlungen. Auch in Liechtenstein gibt es Ermittlungen wegen Geldwäsche und Insolvenzbetrug. Die Ermittlungen basieren auf Telefonüberwachungen, Nachrichtenanalysen und Zeugenaussagen.


Falls Benko für schuldig befunden wird, könnte dies schwerwiegende Folgen haben. Die sofortige Lähmung der Signa Holding und das mögliche Aus der verbundenen Unternehmen drohen, was zu einer enormen Belastung für Gläubiger und Investoren führen könnte. Gläubiger könnten Forderungen in Höhe von 2,4 Milliarden Euro geltend machen, was die Zerschlagung des Immobilienimperiums von Benko zur Folge haben könnte. Auch Tochterunternehmen seiner Gruppe sind von einer möglichen Insolvenz bedroht. Des Weiteren könnten die Ermittlungen zu einer Einziehung von Assets führen.


Benko ist in ein umfangreiches Netzwerk von Geschäftspartnern und Investoren eingebunden. Die $RBI (+1,58 %) ist der größte Gläubiger mit 750 Millionen Euro, und auch $UCG (-1,56 %) hat erhebliche Kredite an Signa vergeben. Weitere Investoren, wie die RAG-Stiftung, Fressnapf-Gründer Torsten Toeller und Klaus-Michael Kühne, sind eng mit Benko verbunden.


Politische Netzwerke spielen ebenfalls eine Rolle, da ehemalige Politiker wie Joschka Fischer und Ole von Beust als Lobbyisten für Benko tätig waren. Zudem stellte Alfred Gusenbauer Beratungsleistungen im Wert von 6 Millionen Euro in Rechnung.


Versicherungsunternehmen und Banken, die in das Signa-Netzwerk involviert sind, tragen ebenfalls finanzielle Risiken. Insgesamt haben 46 Versicherungsunternehmen Geschäfte mit der Signa-Gruppe gemacht, wobei 9 Versicherer mehr als 1% ihres Portfolios in Signa investiert haben. Das komplexe Netzwerk und die Verflechtungen bedeuten erhebliche finanzielle Exponierungen für alle beteiligten Partner.

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6 Kommentare

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Warte! Wie liest man das: Korruptions-Staatsanwaltschaft oder Korruptionsstaats-Anwaltschaft? 🤔
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@Epi Ansichtssache :)
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@HennRes das erste würde ich sagen
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@Epi sofern nicht ironisch gemeint, ersteres.
@Epi wenn Zweiteres dann Rechtschreibfehler, 1 s zuviel
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Armer Benko, was für ein Bänker, zum Henker, so ein Ärger, hoffentlich kommt er bald wieder frei
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