1Mon.·

Zusammenfassung der L'Oreal Analystenkonferenz bezüglich der Veröffentlichung der Q4/FY Zahlen

Letzte Woche hat L'Oreal ($OR (-3,19 %) ) die Analystenkonferenz zu den aktuellen Jahreszahlen abgehalen. L'Oréal wird als weltweit führendes Schönheitsunternehmen vorgestellt, das den Markt durch sein breites Portfolio von 37 globalen Marken übertrifft.


Nicolas Hieronimus präsentierte L'Oréal als den Weltmarktführer im Bereich Schönheit mit einem Umsatz von über 43 Milliarden Euro und einem Gewinn von 6,4 Milliarden Euro. Das Unternehmen verkauft mehr als 7 Milliarden Produkte in 150 Ländern und beschäftigt über 90.000 Mitarbeiter. Die Marktkapitalisierung beträgt derzeit 180 Milliarden Euro. L'Oréal konzentriert sich ausschließlich auf den Bereich Beauty und hier vor allem auf wertschöpfende Kategorien.


Die größte Kategorie im Portfolio ist die Hautpflege, gefolgt von Haarpflege, Make-up und Düften. L'Oréal erweitert sein Markenportfolio kontinuierlich, beispielsweise durch die Akquisition von Aesop und Dr. G sowie neue Lizenzvereinbarungen mit Miu Miu und Jacquemus. Unter den 37 Marken befinden sich 18 amerikanische Marken, darunter Maybelline, Ralph Lauren Fragrances und Kiehl's. Mehrere Marken des Unternehmens, die sogenannten "Billionaire Brands", erzielen einen Umsatz von über einer Milliarde Euro.


L'Oréal ist in vier Divisionen unterteilt: Consumer Products, Luxury, Professional Products und Dermatological Beauty. Jede Division adressiert die Konsumenten auf unterschiedliche Weise.


Die Consumer Products Division hat einen Umsatz von 16 Milliarden Euro und eine operative Marge von 21 %. Ihr Ziel ist es, möglichst viele Menschen zu erreichen und gleichzeitig einen Mehrwert zu schaffen5. Diese Division erreicht 1,1 Milliarden Konsumenten.


L'Oréal Luxe ist der weltweit führende Anbieter von Luxuskosmetik mit einem Umsatz von 15,6 Milliarden Euro5. Diese Division hat die größte Anzahl an Marken, um den spezifischen Erwartungen an Luxus gerecht zu werden. L'Oréal Luxe ist die Nummer eins im Bereich Düfte und hat auch Estée Lauder in Nordamerika überholt.


Die Professional Division erzielt einen Umsatz von 5 Milliarden Euro und ist die älteste Division. Sie bedient 400.000 Salons und 3 Millionen unabhängige Stylisten7 Redken ist die Nummer eins der Haarpflegemarken in den USA.


Die Division Dermatological Beauty konzentriert sich auf sichere und gesunde Schönheitsprodukte und erzielt einen Umsatz von 7 Milliarden Euro. La Roche-Posay, Vichy und CeraVe gehören zu den von Dermatologen am häufigsten verschriebenen Marken weltweit. La Roche-Posay ist die Nummer drei und CeraVe die Nummer fünf der Hautpflegemarken weltweit. CeraVe wurde vor einigen Jahren für 140 Millionen Euro in den USA übernommen und ist inzwischen die Nummer eins unter den Hautpflegemarken auf Amazon.


L'Oréal achtet auf eine ausgewogene regionale Verteilung. Europa ist mit 32 % der größte Markt, gefolgt von Nordamerika, Nordasien (davon China 17 %) und den Emerging Markets mit ebenfalls 17 %.


Im Jahr 2024 übertraf L'Oréal den Markt mit einem Wachstum von 5,1 %. Wachstumstreiber waren vor allem Düfte und Haarpflege. Das Unternehmen übertraf den Markt in drei von vier Divisionen, wobei die Consumer Products Division hinter den Erwartungen zurückblieb. In den meisten Regionen wurde der Markt übertroffen, mit Ausnahme von Nordasien, wo das Wachstum durch die Situation in China beeinträchtigt wurde. Der Anteil Chinas am Umsatz sank von 23 % im Jahr 2022 auf 17 %. Die Emerging Markets trugen 36 % zum Wachstum bei und machen nun 16 % des Umsatzes aus.


Trotz der Herausforderungen konnte L'Oréal seine Profitabilität steigern. Die Bruttomarge verbesserte sich auf 74,2 %, und die operativen Kosten wurden kontrolliert. Die Investitionen in die Marke wurden erhöht, und die operative Marge erreichte 20 %. Die Dividende soll im Jahr 2024 auf 7 Euro pro Aktie steigen, was einer Steigerung von 6,1 % entspricht.


Für 2025 erwartet L'Oréal ein Wachstum des Schönheitsmarktes von 4 % bis 5,5 % und plant, diesen Markt erneut zu übertreffen. Das Unternehmen setzt auf einen "Beauty-Stimulus-Plan" mit zusätzlichen Produkteinführungen und Innovationen. Ein wichtiges Instrument ist BETiq, ein KI-gestütztes Tool zur Optimierung der Mediaallokation.


L'Oréal investiert weiterhin in Forschung und Entwicklung (F&E) und gab im vergangenen Jahr 1,4 Milliarden Euro aus. Das Unternehmen setzt verstärkt auf Partnerschaften mit Startups und Universitäten und nutzt KI zur Unterstützung der Forschung.

Weitere Investitionen fließen in die Harmonisierung der IT-Systeme und die operative Resilienz.


L'Oréal will neue Gebiete erobern, darunter die USA, die Emerging Markets und neue Konsumentengruppen. In den USA sieht das Unternehmen aufgrund des demografischen Wandels und der multirassischen Bevölkerung großes Wachstumspotenzial. Die Emerging Markets bieten ebenfalls Chancen, da immer mehr Menschen sich L'Oréal-Produkte leisten können.


Besondere Aufmerksamkeit gilt den neuen Konsumentengruppen, darunter die Generation Z, Männer und die Generation 60plus. Männer machen bereits ein Viertel des globalen Beauty-Konsums aus, und die ältere Generation stellt einen bedeutenden Teil der Nachfrage in den entwickelten Märkten dar.


In der anschließenden Q&A Runde wurden ebenfalls wichtige Fragen thematisiert:


Auf die Frage nach den spannendsten Entwicklungen im Beauty-Markt antwortete Nicolas Hieronimus, dass er sich besonders über das Wachstum der Mittelschicht in den Emerging Markets freue. Er erwähnte auch die Chancen, die sich durch Männer und die ältere Generation ergeben, sowie die neuen Möglichkeiten, die die Technologie bietet, insbesondere im Bereich der Forschung.


David Greenberg äußerte sich zum US-Markt und betonte die Bedeutung des Omnichannel-Ansatzes. Er wies darauf hin, dass L'Oréal einer der ersten war, der sich an den veränderten Konsum angepasst hat. Trotz des Wettbewerbs sei er optimistisch, da L'Oréal über eine starke Innovationspipeline und ein breites Markenportfolio verfüge.


Robert Ottenstein von Evercore ISI fragte nach China und dem Reiseeinzelhandel in Nordasien. Er wollte wissen, welche Veränderungen zyklischer und welche struktureller Natur sind. Nicolas Hieronimus antwortete, dass das mangelnde Vertrauen der chinesischen Konsumenten derzeit ein konjunkturelles Problem sei. Strukturell sei jedoch die zunehmende lokale Konkurrenz zu berücksichtigen.


Zusammenfassend lässt sich sagen, dass L'Oréal ein erfolgreiches Jahr 2024 hatte und gut positioniert ist, um auch in Zukunft zu wachsen. Das Unternehmen setzt auf wissenschaftliche Innovation, KI und die Erschließung neuer Märkte und Konsumentengruppen

attachment
4
Werde Teil der Community