
Vor kurzem durfte ich euch $MBR (-2,28 %) vorstellen.
Heute möchte ich über ein wichtiges Thema hierzu berichten:
Worum geht es?🚯💸
Von 2015 - 2020 wurde vom Marschall der Woidwodschaft Niederschlesien eine erhöhte Gebühr wegen unrechtmäßiger Lagerung oder verspätete Entfernung von Abfällen gegen mobruk erlassen.
Mobruk zweifelt diese jedoch an und ging gegen alle Entscheidungen rechtlich vor, da sie diese Entscheidungen als überzogen oder fehlerhaft ansehen.
Wie sieht der Rechtsweg aus?👨🏼⚖️
Entscheidungen die erlassen wurden, werden zu erst bei der SKO (eine eine regionale Selbstverwaltungskammer für Berufungen) geprüft bevor sie bei einer Revision zur nächsten Instanz gehen: das WSA (Woidwodschaft Verwaltungsgericht ). Dieses ist vergleichbar mit unseren Gerichten auf Landesebene.
Letzte Instanz ist das NSA (oberstes Verwaltungsgericht Polens).
Wie ist der aktuelle Stand dieser Verfahren?
In der letzten Mitteilung berichtete Mobruk vom Stand der jeweiligen Verfahren. https://mobruk.pl/wyrok-nsa-w-sprawie-oplat-podwyzszonych/
2015
Das NSA hat die Klage von Mobruk abgewiesen und Mobruk zur Zahlung der ~5,8 Mio. PLN/ 1,4 Mio €. Der Betrag war bereits gesichert, Mobruk muss zusätzlich jedoch 1,9 Mio PLN/ 0,45Mio € für aufgelaufene Zinsen zahlen.
2016
Durch Versäumnisse ist der Anspruch der erhöhten Gebühren i.H.v. ~17,5 Mio. PLN/ 4,12 Mio € erloschen.
2017
NSA hat die Revision der SKO gegen das Urteil der WSA abgewiesen. Mobruk hat zuvor vorsorglich die geforderte Summe gezahlt, welche nun i.H.v. 29,4 Mio PLN/6,92 Mio € zurück an das Unternehmen fließen werden.
Diese Summe wird nun vorsorglich für die Verfahren 2018/2019 gesichert.
2018
Die SKO erließ eine Entscheidung zu den erhöhten Gebühren welche nun ~38Mio PLN/ 9Mio € beträgt. 2,7 Mio PLN/ 0,64 Mio € wurden bereits gepfändet. Offen zzgl. Zinsen sind nun noch ~45,6 Mio PLN/ 10,7 Mio€. Im Januar wurde hier bereits bei der WSA Berufung eingelegt.
2019
Die SKO hat im Mai in Ihrer Entscheidung Gebühren zzgl. Zinsen i.H.v. 16,6 Mio PLN/ 3,9Mio € berechnet. Im Juni wurde hier ebenfalls Berufung eingelegt.
2020
In den Entscheidungen der SKO für 2018 u. 2019 bezieht sich die SKO auf eine Berechnungsgrundlage, die maximal bis 19. März 2019 erfolgen könne. Somit ist das Risiko für spätere Zeiträume quasi eliminiert.
Auswirkungen?
Mobruk entschied sich nun die offenen Beträge zzgl. Zinsen für die Verfahren 2018 u. 2019 i.H.v. ~62,1 Mio PLN/ 14,6 Mio € vorbehaltlich der Rückerstattung zu zahlen. Diese sollen durch die Mittel aus dem Verfahren von 2017 (29,4 Mio PLN/6,92 Mio €) und durch eigene Mittel (32,7 Mio PLN/ 7,69 Mio €) beglichen werden und im 3. Quartal abgeschrieben werden.
Durch die Zahlung der offenen Bestände beseitigt Mobruk das Risiko von Ausschreibungen ausgeschlossen zu werden.
Zitat CEO Hendryk Siodmok 🗣️
„Trotz der Tatsache, dass das Unternehmen weiterhin seine Rechte in Bezug auf Gebühren für 2018 und 2019 geltend machen wird und die SKO-Entscheidung für 2017 erwarten wird, freuen wir uns, dass es uns gelungen ist, das gesamte finanzielle Risiko von rund 268 Millionen PLN auf etwa 58 Millionen PLN zu reduzieren. So wurden die Risiken für Investoren reduziert und die finanzielle Glaubwürdigkeit des Unternehmens gegenüber dem Markt und den Finanzinstituten wurde gefestigt. Die Abweisung der Kassationsbeschwerde für 2017 durch die NSA ist für das Unternehmen von Vorteil, und unsere Entscheidung, die oben genannten Beträge für 2018 und 2019 freiwillig zu zahlen, hat keine Auswirkungen auf den aktuellen Betrieb des Unternehmens, und die Liquiditätssituation bleibt stabil. Das Unternehmen sicherte sich auch Mittel für die Zahlung von Dividenden aus dem Gewinn für 2024 in Höhe von 46,3 Millionen PLN, die für den 30. Oktober dieses Jahres geplant sind. Wir konzentrieren uns auf operative Aktivitäten und die volle Nutzung des Potenzials modernisierter Anlagen. Gleichzeitig arbeiten wir daran, die Synergien zu maximieren, die sich aus den getätigten Akquisitionen ergeben.“
Meinung:
Meiner Meinung nach zeigen diese erhöhten Gebühren eine der grundlegendsten Ursachen für die Müllprobleme Polens auf. Während das Land in illegalen Deponie ertrinkt, werden die legalen Deponie , zu Recht, massig kontrolliert. Diese teuren Strafen und Gebühren machen eine legale Entsorgung teurer und eine illegale Entsorgung umso attraktiver.
Die Entscheidung von 2017 macht für die noch laufenden Fälle Hoffnung.
Durch die Begleichung der offenen Verfahren hat man nun auch das Risiko ausgemerzt, bei öffentlichen Ausschreibungen ausgeschlossen zu werden. (zb für ökologische Bomben)
Unabhängig vom Ausgang dieser Verfahren wäre damit nun sämtliches Risiko auch in der Bilanz widergespiegelt und die Fälle könnten ad Acta gelegt werden.
Durch diese zusätzliche Abschreibung erwarte ich, dass die netto Marge in diesem Jahr auf bis zu 13% fallen könnte. Damit würde die netto Marge , die zu Corona Zeiten noch bei 50% lag, noch weiter sinken. …Allerdings durch einen einmaligen Effekt und natürlich weiterhin durch die 77% höheren Abschreibungen der neuen Kapazitäten. Im Gegenzug gehe ich aber dennoch von einer sehr positiven Entwicklung des eigentlichen Geschäfts aus , welches wieder im Schatten der sinkenden Marge stehen wird.
Unter anderem gehe ich von Energiekosten aus , die in diesem Jahr deutlich sinken könnten. Im April 2025 wurden bereits 64% des eigenen Energiebedarfs durch die neuen PV-Anlagen und die neue Turbinen von RAF Ekologia gedeckt. Ziel ist in den nächsten Quartalen bis zu 90% zu decken!
Für mich eine geniale Synergie. Ich lasse mir Müll bezahlen, der aus bestimmten Gründen verbrannt werden muss und decke damit sogar noch meinen eigenen Energiebedarf.

Ich gehe davon aus , dass die gezahlten Summen für die Verfahren 2018/2019 wie im Präzedenzfall 2017 fallen gelassen werden und wir diese Summen früher oder später wiedersehen werden … vielleicht sogar als nette sonderdividende.💰