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Münchener Rückversicherung kein Interesse mehr an ESG und Klimaschutz

Die Rückversicherungsfirma Munich Re $MUV2 (+0,6 %) zieht sich aus mehreren internationalen Klimainitiativen gleichzeitig zurück, und folgt damit dem Beispiel von $BLK (+1,33 %) die ebenfalls erst letzte Woche einen umfangreichen Rückzug aus der Klimapolitik verkündeten.


Während das Unternehmen früher als einer der lautesten Befürworter von Klimapolitik und Netto-Null-Zielen galt, begründet es den Ausstieg nun mit zunehmender Rechtsunsicherheit und uneinheitlichen regulatorischen Vorgaben in verschiedenen Ländern. Vorstandschef Joachim Wenning kritisiert zudem, dass viele Klimaberichtspflichten kaum zur Emissionsminderung beigetragen hätten. Allerdings beteuert er Munich Re werde sich weiterhin hinter den Kulissen für das Klima einsetzen.


Zynische Beobachter sehen in der plötzlichen Kurskorrektur jedoch eine Taktik. Munich Re hatte in den letzten Jahren die Risikoprämien mit Verweis auf das Gefährdungspotenzial durch den Klimawandel deutlich erhöht, was auch die Ertragslage im Unternehmen nachhaltig verbessert hat. Nun da vor allem der politische Rückhalt für ESG-Vorhaben immer geringer wird, möchte das Unternehmen öffentlichkeitswirksam nicht mehr mit den kontroversen Inhalten der ESG-Initiativen in Verbindung gebracht werden oder weiterhin für diese Verantwortung übernehmen.


Meine Meinung: Die Münchener Rückversicherung beweist aus meiner Sicht sehr geschickten und pragmatischen Umgang mit Lobbyismus. Statt stumpf an Idealismus und Entscheidungen aus der Vergangenheit festzuhalten, reagiert der Vorstand situationsgerecht und versucht im Rahmen des Shareholder-Ansatz Mehrwert für die Investoren zu schaffen. Dies erhöht mein Vertrauen in den Vorstand und hat mich bewogen im Nebendepot einen Sparplan auf die Munich Re zu starten.

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3 Kommentare

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Sehr gut 👍 endlich schluss mit ideoligischer selbstgeiselung die nichts bringt
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Ich finde ESG wichtig, aber es muss einheitlicher und vor allem ideologiefrei sein. Jetzt ist das Problem, dass die Linken, Grünen und andere es so vorangetrieben haben oder eher auf die Menschen gepusht haben, dass die Gegenseite es einfach nur scheitern sehen will. Völlig kontraproduktiv von beiden Seiten.
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@topicswithhead Governance kann ich ja noch so halbwegs unterschreiben, da sind einige gute Ansätze. Wobei auch hier ein Großteil der Vorgaben nur daraus besteht, dass der Vorstand halt nichts Kriminelles machen soll.

Bei Social hörts dann aber schon langsam auf mit der Vernunft, die meisten Dinge davon sind sowieso schon per Gesetz geregelt. Dass ich meinen Mitarbeitern Arbeitskleidung geben muss und niemanden unfair behandeln darf, ist ja als rechtlich verbindliche Vorschrift sowieso festgelegt. Da ist ja fast das einzige was in diesem Bereich aktiv freiwillig gemacht werden kann rassistische Personalpolitik zu betreiben um Personen Jobs zu verschaffen, die diese aufgrund von Qualifikationen und Leistung nicht erhalten hätte.

Und beim Klima setzt der Verstand dann bei den meisten Leuten völlig aus. Weil ihr gesamtes Konzept von Klimaschutz nur daraus besteht Personengruppe A Geld wegzunehmen um es Personengruppe B zu geben. Also mit anderen Worten: Umverteilung. Es sind ja wirklich die wenigstens Unternehmen außer Krombacher bei denen das Klimaschutzkonzept maßgeblich daraus besteht Regenwald in Kamerun aufzuforsten - also in real beobachtbaren und messbaren Handlungen in der echten Welt. Blackrock und Münchener Rück haben sicher keine Eidechsen in Guatemala gerettet.

Was stattdessen in den Unternehmen stattgefunden hat, ist dass sie erstmal die Produkte die sie verkaufen teurer und schlechter gemacht haben "wegen Klima und so" und dann einen Teil des Geldes an diverse staatliche und halbstaatliche Organisationen weitergegeben haben. Weißt du eigentlich was "grüner Strom" ist? Wenn du grünen Strom kaufst bedeutet dass einfach nur, dass in Island ein Zertifikat erstellt wird, dass dein Strom jetzt statt braun die Farbe grün hat. Das wars. Lies dich gerne mal in das Thema Emissionshandel ein, wenn du das Vertrauen in die Menschheit komplett verlieren willst.

Fazit: ESG besteht eigentlich zu 90% nur aus der Einhaltung von seit Jahrzehnten in westlichen Ländern geltenden Regeln die sowieso obligatorisch sind und zu 10% aus absoluten und bösartigen Irrsinn
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