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Day 5 | WEF 2025 Coverage End

Larry Fink, CEO von $BLK, forderte bei einer Podiumsdiskussion beim #wef2025 die EU auf, die Kapitalmarkt & Bankenunion zu öffnen, um Europa als einen einheitlichen Markt zu gestalten.


„Europa ist derzeit ein Mythos. Ein schöner Mythos, aber es funktioniert nicht. Es funktioniert nicht im Vergleich zur Stärke, Innovationskraft und dem Unternehmertum der USA sowie deren Fähigkeit, sich schnell anzupassen. Schaut man nach China, sieht man ebenfalls Innovationsgeist und Entwicklung. Europa muss hier aufschließen"


Christine Lagarde, Präsidentin der EZB, entgegnete:

„Europa ist kein Mythos und kein hoffnungsloser Fall. Europa ist ein großartiges Beispiel für Transformation. Dennoch stimme ich zu, dass es derzeit nicht als einheitlicher Markt funktioniert.“


Fink erklärte weiter, dass Europa aktuell unter einer zu pessimistischen Wahrnehmung leidet:

„Ich denke, es ist an der Zeit, wieder in Europa zu investieren. Es gibt zwar Risiken in jeder Volkswirtschaft, aber Europa wird unterschätzt.“


Zur US-Wirtschaft sagte er:

„Die Wirtschaft der USA ist größer als jede einzelne politische Partei oder Präsident. Würden wir privates Kapital schneller und mit weniger Regulierung aktivieren, könnte dies die Abhängigkeit der USA von fiskalischen Problemen verringern.“


Zum Thema Zinssätze äußerte Fink, dass die FED möglicherweise weiterhin Spielraum für Zinssenkungen habe. Er prognostizierte, dass die Rendite für 10-jährige US-Staatsanleihen theoretisch auf 5,5% steigen könnte, wobei sie aktuell bei etwa 4,64% liegt.


Christine Lagarde:

„Ich möchte hervorheben, worin Europa stark ist. Wenn wir uns die aktuellen Zahlen ansehen: Die Schuldenquote liegt bei etwa 80% des BIP, das Defizit der Eurozone insgesamt bei rund 3%. Die Inflation beträgt aktuell 2,4%, mit einer starken Zuversicht, dass sie weiter sinken wird. Die Zinssätze liegen bei 3%. Europa verfügt über ein enormes Talent, große Ersparnisse und ein Weckruf, der die Europäer dazu antreibt, zu handeln. Wenn die europäischen Führungskräfte diesen Weckruf ernst nehmen, die existenziellen Bedrohungen erkennen und entsprechend handeln, dann hat Europa enormes Potenzial.“


Sie stimmte Fink zu, was die Bankenunion angehe:

„Wir brauchen eine Bankenunion und eine Kapitalmarktunion. Wir müssen Talente und Ersparnisse in Europa halten und vielleicht auch Talente aus anderen Teilen der Welt anziehen.“


Moderatorin Sara Eisen stellte die Frage, ob Präsident Trumps Aussage, die EU behandele die USA im Handel unfair, wahr sei.


Lagarde:

„Eines haben die Europäer seit dem Zweiten Weltkrieg gelernt: Man kann nicht allein handeln. Zusammenarbeit, gegenseitiger Respekt und Verständnis sind essenziell. Dafür setzt man sich an einen Tisch und arbeitet gemeinsam. Handelsbeziehungen müssen in einem Rahmen organisiert sein, der Vertrauen zwischen den Partnern schafft. Es kann nicht darum gehen, alle Regeln abzuschaffen oder Institutionen zu ignorieren.“


Kristalina Georgiewa, Geschäftsführerin des Internationalen Währungsfonds:

„Wir sehen, dass Länder zunehmend mit politisch gleichgesinnten Staaten Handel treiben. Doch die erfolgreichsten Länder sind jene, die mit allen zusammenarbeiten.“


Tharman Shanmugaratnam, Präsident von Singapur:

„Ob es Zölle, Subventionen oder die aktuellen Formen von Industriepolitik betrifft – diese Entwicklungen werden mehr von politischem Kalkül als von ökonomischen Überl

egungen getrieben.“


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