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Mutares und der „Fall Serneke”: Mindestdividende bleibt

Mit der Ankündigung, die Publikation des Geschäftsberichts für 2024 zu verschieben, hat Mutares$MUX (-1,36 %) zusammen mit schwächer als erwarteten Zahlen für 2024 den eigenen Aktienkurs schon gestern Abend massiv unter Druck gebracht. Da halfen auch die vorläufigen Zahlen für das erste Quartal 2025 nur wenig. Am heutigen Dienstag gab es hierzu neue Informationen in einem Investoren- und Analystencall der Beteiligungs-Gesellschaft aus München.


Auslöser der Misere, die Mutares bei einem Aktienkurs von 31,60 Euro aktuell mehr als 15 Prozent der gestrigen Marktkapitalisierung kostet, ist vor allem die Insolvenz von Serneke. Hier waren die Süddeutschen im vergangenen Jahr eingestiegen, der Sanierungsversuch bei der schwedischen Bau- und Projektentwicklungsgruppe endete allerdings relativ zügig mit der Pleite von Serneke.


Im Zusammenhang mit dem Serneke-Deal kam es zu unterschiedlichen Auffassungen zwischen Mutares und dem Wirtschaftsprüfer der Gesellschaft, Deloitte. Während Mutares argumentierte, dass man keine Kontrolle über Serneke erlangt habe, hatte Deloitte zunächst andere Ansichten. Mittlerweile, so ist dem Investoren- und Analystencall zu entnehmen, hat sich der Wirtschaftsprüfer nach zeitraubenden Gesprächen allerdings dem Standpunkt von Mutares angeschlossen.


Die Verschiebung der Bilanzvorlage, oftmals eine „red flag”, könnte bei dem Münchener Sanierungsexperten also relativ glimpflich vonstattengehen. Zumal Mutares über die Aussagen zum „Fall Serneke” hinaus wie üblich ein engagiert positives Bild der eigenen Aktivitäten zeichnete, die allerdings mit einem größeren Engagement im Automobilsektor zum Teil in derzeit sehr schwierigen Branchen stattfinden.


Mutares plant diverse Exits


Sorgen bei Anlegern, dass die Dividende gefährdet sein könnte, können die beiden Mutares-Vorstände Johannes Laumann (CIO) und Mark Friedrich (CFO) aber zerstreuen: Die jährliche Mindestdividende von 2,00 Euro je Mutares Aktie steht nicht zur Disposition und bleibt, zusätzlich werden - je nach Verlauf der Exit-Aktivitäten - Performance-Dividenden ausgeschüttet. Für 2023 hatte Mutares 2,25 Euro je Aktie ausgeschüttet.


Bei den Exits könnte Mutares 2025 weiter sehr aktiv sein. Medial besonders präsent war zuletzt der Teilverkauf der Beteiligung an Steyr Motors. Verkaufsprozesse für Portfoliounternehmen mit einem kumulierten Umsatz von 1,85 Milliarden Euro seien angestoßen worden, so Mutares. Auf der „Harvesting-Liste” der Gesellschaft stehen einige Unternehmen, darunter neben Steyr Motors auch die Donges Group und Terranor.

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