Das alte Jahr ist vorbei, das neue hat längst begonnen. Draußen ist es wieder ruhig, keine Blitzknaller mehr zu hören. Das Einzige, was fehlt ist Schnee und etwas, was man einst „Winter“ nannte. Zeit für einen Depotrückblick in den abgelaufenen Dezember 2023. Wie immer gehe ich in der gewohnten Reihenfolge vor.
➡️ Aktien
Was war das für ein Monat! Auch nach dem starken November verlief der Dezember richtig gut! Der Rückenwind der Börse, der im November begann, hat sich in meinem Depot fortgesetzt. Klasse!
Mit der Erstattung aus dem Guthaben der Betriebskostenabrechnung und etwas Weihnachtsgeld der Familie hatte ich im Dezember $LTC (+1,05 %) und $VNA (-0,93 %) nachgekauft. Ich gehe fest davon aus, dass beide Werte, die durchaus unter die Räder gekommen sind, wieder Aufwärtspotential haben. Das ist keine Anlageberatung, -empfehlung oder ähnliches, sondern lediglich meine Meinung. Beide Werte litten unter den Zinsumfeld. Persönlich gehe ich künftig von einer schrittweisen Zinssenkung aus. Als Folge erwarte ich sich erholende Kurse bei REITs und Immobilienwerten. Das werden keine Kursraketen sein, sondern Werte, die sich langsam und stetig erholen. Vonovia hat bereits den Kampf nach oben bekommen. Das Portfolio wurde verschlankt, die Schuldenlast sinkt. Ich denke, meine Spekulation wird aufgehen. Bei $LTC (+1,05 %) ebenso, dieser Wert ist als Monatszahler nach wie vor für Dividendenstrategen interessant, auch wenn $O (+1,27 %) sicher der bekanntere Wert ist. Einige haben sich sicher auch eingedeckt.
Ganz oben auf der Rangliste der volumenmäßig stärksten Positionen sind bei mir weiter $AVGO (+1,62 %) , $MSFT (+0,13 %) und $FAST (+1,04 %) . $FDX (+1,73 %) ist im Vergleich zum Vormonat abgestiegen. Das war aber für mich zu erwarten, in Zeiten der Inflation sind die Leute etwas verhaltener beim Online-Shopping und Geschäftskunden versuchen auch zu sparen. Vielleicht ein Päckchen weniger? Vielleicht kann ein USB-Dongle mit Inhalt entfallen und der Inhalt wandert digital von A nach B? Sonst gibt es hier keine weite Änderung für mich, die üblichen Verdächtigen der letzten Monate führen das Depot eben volumenmäßig an und es kommt nun Ruhe in die abwechslungsreichen Wettkämpfe der Vormonate rein.
Im Keller nach Volumen sortiert liegen bei mir nach wie vor die $DHL (-1 %) und $CVX (+1,22 %) . Sie sind definitiv für mich beide heiße Nachkaufkandidaten. Das führe ich jetzt nicht weiter aus, vor allem meine Meinung zum Thema Öl habe ich in den letzten Wochen Kund getan. 🛢️🤑
Im Übrigen ist die DHL bei mir wieder im Plus mit gerichteten Einstiegskurs, hier war meine aller erste Tranche auch sehr weit oben vor dem Fall. Das macht mich glücklich, gib Gas lieber "gelber Riese".
Mit abgerutscht ist nun $NKE (+2,61 %) auf den drittletzten Platz. Schade, dass ich gerade keine freien Mittel habe, um mich in den Dip einzukaufen. An das Unternehmen glaub ich fest, auch, wenn die Konkurrenz hier groß ist, ein gewisser Druck aus der Industrie der Produktfälscher besteht und aktuell der Konsument wegen Inflation und Lebenshaltungskostendruck vielleicht eher zu einer günstigeren Marke greifen wird oder allgemein weniger konsumiert.
Übrigens gibt es noch $CP als echte Leiche im Depotkeller, schlichtweg weil bei #TR mir keine Kurse angezeigt werden. Ich sehe nur einen Kurs bei #getquin
$VLTO WI (+1,47 %) wäre da auch noch, diese beziehe ich aber nicht in meine Betrachtung ein, die Position wird auf jedem Fall abgestoßen, sobald mir das Minus passt. Erlöse gehen Stand jetzt in die $DHR (+0 %) Position.
Schaue ich auf die Performance, dann habe ich hier auch ein ähnliches Bild wie in den Vormonaten. $AVGO (+1,62 %) mit +90% und $NVO mit +80% und mehr. Die Flut hebt alle Boote, so ist die schlechteste Performance in meinem Depot nun endlich über die -20% Marke gerutscht mit $GIS (+1,1 %) . Ganz in der Nähe $CPB (+1,43 %) . Auch das sind beides für mich großartige Werte, Leser meiner Beiträge wissen, dass ich auch einen Fable für die Lebensmittelindustrie und den Einzelhandel habe. Allgemein stelle ich fest, dass die Roten Laternen von mir immer weniger Dunkelrot sind. Ich frage mich, ob das nur ein Effekt aus dem Jahresende ist, ob ich meine Einstiege durch die Sparplankäufe ohnehin verbilligt habe, oder ob hier schon durch meine langfristige Besparung die Performance einem langfristigen Mittelwert annähern. Das verfolge ich gespannt über die kommenden Monate.
Jetzt zu einer Premiere. Das aller erste Mal gebe ich euch auch Infos über die Anzahl der Dividendenzahlungen. Auf meinem Aktiendepot konnte ich 25 Dividendenzahlungen für mich verbuchen. Das ist eine großartige Sache, etwas, was ich mir vor 3 Jahren (und mehr) niemals hätte erträumen können.
Die Dividenden (Ausschüttungen der ETFs inbegriffen) sind wie im Dezember 2023 üblich wieder etwas üppiger ausgefallen und weisen eine Steigerung von 152% im Vergleich zum Dezember 2022 aus. Damit bin ich sehr zufrieden. Der Dezember 2023 gehört für mich zum drittstärksten Monat der passiven Ausschüttungen des abgelaufenen Kalenderjahres. Das passt! Natürlich wird alles reinvestiert, um das Dividenden- und Depotwachstum zu beschleunigen.
➡️ ETFs
Das Uhrwerk läuft! Bei den ETFs war der Rückenwind der Börse natürlich auch zu spüren. Sie machen genau das, was sie sollen. „The easy way“ für die eigenverantwortliche Altersvorsorge.
In breit gestreute ETFs regelmäßig einen Teil seines Nettogehalts zu sparen, das ist das Mindeste, was jeder machen muss. Das ist keine Option mehr, sondern eine Alternativlosigkeit. Wer sich auf die gesetzliche Rente verlässt, ist ein Narr, das kann man angesichts der ernsthaften Lage und des demographischen Wandels nicht anders ausdrücken! Selbst, wenn man nur mit 25$ pro Monat startet, das ist der entscheidende Anfang.
Ich habe selbst auch klein angefangen, wie jeder andere. Meine erste Sparrate, damals im Mai 2020 in ETFs, lag bei 125€. Und diese habe ich recht schnell hochgezogen, dass ich in die Region 500€ kam. Mit weiteren Gehaltserhöhungen und Kosteneinsparungen habe ich die Sparrate stets gesteigert, weil mir ganz schnell klar wurde, wie wichtig es ist, den Zinseszins in Gang zu bekommen. Und ich habe nicht, wie im „Investoren-Bilderbuch-Musterbeispiel“ in den frühen 20ern mit dem Vermögensaufbau begonnen, nein ich war nicht mehr weit weg von dem 33. Geburtstag und frage mich damals, wie ich mir unter Betrachtung der Rechenbeispiele es noch schaffen solle mir mindestens ein Millionendepot aufzubauen, bis ich das gesetzliche Rentenalter erreiche. Und anstatt perfekt zu scheitern habe ich einfach unperfekt begonnen und ich sehe schon jetzt, dass es sich lohnt. Das war die beste Entscheidung meines Lebens.
Zurück zu meinen ETF-Depots: Im Dezember haben drei ETFs ausgeschüttet und diese sind meine volumenmäßig größten Papiere ($VWRL (+0,71 %) , $VHYL (+0,67 %) , $VUSA (+0,89 %) ). Gleich zwei Verrechnungskonten haben sich über Zahlungseingänge gefreut. Vorausschauend auf das neue Jahr geht es mit den $ISPA (+0,53 %) im Januar weiter.
➡️ Noch einmal ETFs und Aktien
Ursprünglich habe ich ganz zu Beginn die 70/30 Strategie mit den üblichen Verdächtigen als Thesaurierer begonnen. Davon habe ich letztes Jahr Abstand genommen und auf Ausschütter umgestellt. Ich will eine gute Kombination aus Wachstum und Cashflow! Im Alter, wenn die Ausschüttungen bestenfalls meinen Lebensunterhalt, aber mindestens die Rentenlücke stopfen sollen, will ich mir keine Gedanken um den Verkauf der Anteile machen. Das ist nur vorgesehen, wenn es wirklich nicht reichen sollte.
Hier vergessen zudem meiner Meinung nach die Befürworter der Thesaurierer, dass mit dem Verkauf der Anteile im Alter auch wieder Ordergebühren anfallen werden, wobei Dividendenausschüttungen gebührenfrei stattfinden (sollten).
Klar zahle ich die Kapitalertragssteuer schon jetzt, aber es ist einfach in meinen Augen sehr wichtig für die Psyche auf allen Depots Zahlungseingänge zu verbuchen, um schlichtweg am Ball zu bleiben. Viele von uns haben noch keinen richtigen Crash erlebt, der sehr lange anhält. Und der nächste wird viele Player wieder aus dem Markt spülen, weil diese nur fallende Kurse und keine laufenden Erträge feststellen.
Dazu kommt der nette Effekt, dass die Last der Vorabpauschale gleich mit gesenkt wird und ich mir im besten Fall weniger Gedanken machen muss, wieviel Geld ich nun auf dem Verrechnungskonto bereithalten muss, oder um welchen Betrag der Freibetrag gleich Anfang des Jahres sinkt.
Am Ende muss jeder Anleger selbst das tun, was er für richtig hält. Jeder muss ruhig mit seiner Anlage schlafen können. Und ich schlafe im Traumland der Dividendenstrategie gut, wobei mir eine moderate Dividendenrendite wichtig ist, die noch wachsen wird, gemäß der Dividendenwachstumsstrategie. Natürlich habe ich auch Aktien, die keine Dividende zahlen, das sind ausgewählte Unternehmen, die mich überzeugen.
➡️ P2P-Kredite
Das ist die erste Anlageklasse, in bei der ich mir gewünscht hätte, niemals eingestiegen zu sein. Von meinen letzten Ausfallerfahrungen und damit verbundenen Ausstieg aus der Klasse hatte ich genug berichtet, das erspare ich euch jetzt. Lediglich ein paar Euros aus Tilgung konnte ich abziehen. Zinsen? Hahaha… kannste vergessen. Vor Monaten hätte ich niemals gedacht, dass ich auf dem Tagesgeld Zinsen sehe und P2P-Zinsen ausfallen, so wendet sich das Blatt.
Lediglich Bondora Go&Grow läuft noch und dieses Vehikel durfte im Dezember noch einmal eine Einzahlung erhalten, welche aus den abgezogenen Geldern der anderen Plattformen besteht. Ganz besonders ärgere ich mich, dass ich mit dem Abzug aus Mintos und Peerberry noch nicht fertig bin. Eigentlich wollte ich bei der kommenden Steuererklärung diese Quellen von unversteuerten Kapitalerträgen letzte Mal angeben. Dieser Klotz am Bein wird mich also noch eine Weile begleiten.
➡️ Krypto
Hier verbirgt sich mit der DefiChain der zweite Klotz am Bein, den ich euch erspare.
Anfang Dezember hat der $BTC (+4,12 %) ein neues Niveau erreicht und ist den Rest des Monats mit kleinen Ausnahmen an sich seitwärts gelaufen. Die anderen sind so ähnlich, ich mache mich hier nicht verrückt, die letzten Kryptosparpläne wurden Anfang Dezember das letzte Mal ausgeführt, danach eingestellt. Ich bleibe bei meiner Strategie des steuerfreien Verkaufs sämtlicher Bestände schrittweise beginnend ab Dezember 2024 bis ca. März 2025. Akkumuliert wird in der nächsten Baisse. Dazu verweis ich nur auf frühere Beiträge.
➡️ Allgemeines und ein erreichtes Ziel
Einen Erfolg gebe ich jetzt schon bekannt. Für das Jahr 2023 hatte ich mir das Ziel gesetzt 12.000€ an die Börse zu bringen. Das Ziel habe ich dann im Sommer auf 13.500€ angehoben. Mit eingezahltem Kapital aus dem Nettogehalt und Reinvestitionen der Ausschüttungen von 13.898,44€ habe ich die Zielmarke übertroffen. Ich bin sehr glücklich mit dieser Zahl, sehe aber auch an meinen Aufzeichnungen, dass der Erfolg mit aus Investition der halbjährlichen Boni aus dem Job zu Stande gekommen ist.
Dieses Jahr will ich noch mehr Geld an die Börse bringen. Die neue Schwelle liegt bei 15.000€. Im Sommer schaue ich mir den Zwischenstand an, sollte ich gut on Track sein, werde ich auf 16.000 – 16.500€ anheben. Ich setze mir gern hohe Ziele, an denen ich auch scheitern kann. Denn in meinen Augen führen hoch gesteckte Ziele, die zwar schwer, aber dennoch erreichbar sind, dazu, dass wir aus unserer Komfortzone herauskommen und nachhaltig wachsen. Und lieber scheitere ich knapp an einem hohen Ziel, anstatt ein zu niedriges Ziel zu einfach zu erreichen.
Weitere Ziele hatte ich mir im vergangenen Jahr zum ersten Mal nicht gesetzt. Das ändert sich dieses Jahr. Einiges habe ich mir schon formuliert sortiere diese jetzt noch, die Anzahl an Vorhaben soll auf einer sinnvollen Quantität bleiben und größtenteils die Anforderungen der SMART-Methode erfüllen. Dazu schreibe ich in den kommenden Tagen etwas. Ich hetze mich dabei nicht gebe mir dafür die Zeit, um das aktuelle Jahr mit großem Erfolg auf allen Ebenen abzuschließen.
Leser meines letzten Rückblicks haben auch das Thema Gehaltserhöhung gelesen. Für alle unter euch, die auch angestellt sind, steht diese Sache jetzt auch auf dem Plan. Ich weiß inzwischen, dass es etwas geben soll, aber weiterhin keine konkrete Summe. Mitte Januar soll es Gewissheit geben. Dann werde ich natürlich zusehen, dass ein Großteil des mehr verfügbaren Nettogehalts in die Erhöhung der Sparpläne gehen wird.
Zuletzt: Im Dezember ist Threads in Europa freigeschalten worden. Die Plattform weist Unterschiede zu X auf, ist aber eine gute Alternative. Ich bleibe bei beiden aktiv. Besonders bei Threads gefällt mir die Verknüpfung mit Instagram. Jetzt geht mir seit Tagen die Überlegung durch den Kopf doch einen Blog zu starten und auch Instagram wieder richtig zu beleben, sodass nur YouTube die einzige Plattform bleiben wird, bei der ich nicht aktiv Inhalte veröffentliche, sondern nur meinen Senf in den Kommentaren dazu geben werden (vorerst). Denn scheinbar, obwohl mir die Mathematik stets mehr lag das Schreiben und das Texten, finde ich immer mehr Gefallen an der Sache. Mir liegt es meine Erfahrungen zu teilen, die Leute zur eigenverantwortlichen Altersvorsorge und Vermögensaufbau anzuspornen und einige meiner Zahlen offenzulegen, um die Leute anzuspornen mehr aus ihrer aktuellen Lage zu machen. Und das trotz der Tatsache, dass nicht so viele Leute es aktuell lesen werden und viel nicht-honorierte Arbeit anstehen würde, die zu Lasten der Freizeit geht, oder dachtest du, dass ich sonst an einem Freitagabend einen solchen ellenlangen Text aus langer Weile schriebe 😉?
Ich will meinen Beitrag zur finanziellen Bildung in unserem Land leisten, denn seien wir ehrlich, bezüglich dieser wichtigen Disziplin sind wir als Gesellschaft im Durchschnitt einfach bildungsfern. Vielleicht hat ein Blogprojekt doch einen Sinn für mich.
➡️ Ein Nachtrag
Auch auf getquin sehe ich eine gute Entwicklung. Die Qualität der Nutzer, der Beiträge und der Kommentare nimmt stetig zu. Waren früher noch zu viele sinnfreie Kommentare von unreifen Usern vorhanden, so werden diese jetzt immer besser und helfen uns bei dem, weshalb wir hier sind – den Austausch in unserer Bubble, in unserer kleinen Finanzwelt. 🥰#getquin hat einfach einen Zustrom von Nutzern, die wirklich nicht nur hier sind, um zu trollen, sondern um zu lernen, sich auszutauschen und sich gegenseitig bei der langen Reise des Vermögensaufbaus zu motivieren. Und ich bin froh ein Teil davon zu sein 😊
In dem Sinne wünsche ich allen nachträglich ein frohes, gesundes und erfolgreiches neues Jahr 2024! 🍀