Österreichs Bundesheer freut sich auf seine neuen Transportflugzeuge: Vier Embraer C-390 werden die veraltete Hercules-Flotte ersetzen. Die C-130K müssen noch ein Weilchen durchhalten, doch Österreichs erste C-390 ist in Brasilien bereits in der Mache.
Bis ein vollwertiges Flugzeug daraus wird, fließen noch einige Millionen Liter Donauwasser durch Wien, aber den Startschuss für den Bau der ersten C-390 für Österreich hat Embraer im Werk Gavião Peixoto schon einmal gesetzt: Im Beisein einer Delegation aus der Alpenrepublik schob der Flugzeugbauer aus Brasilien am 14. Februar im Rahmen einer kleinen Feierstunde offiziell die Strukturmontage des ersten neuen Militärtransporters für Österreich an, der, in vierfacher Ausführung, bis spätestens 2030 die alten Lockheed C-130K des österreichischen Bundesheers ersetzen soll.
Gemeinsam mit den Niederlanden hatte Österreich im Juli 2024 seine Bestellung für die Embraer C-390 festgezurrt. Beide Länder ersetzen mit dem neuen Muster ihre Hercules-Transporter. Während die Niederländer gleich fünf C-390 orderten, unterschrieb Österreich für vier Exemplare, die künftig bei der Lufttransportstaffel am Flughafen Linz stationiert sein werden. Der Zulauf der brasilianischen Zweistrahler ist ab 2028 vorgesehen, der jetzt erfolgte Auftakt für die Strukturmontage folgt dem dafür veranschlagten Zeitplan.
C-390 "setzt neue Maßstäbe"
Für Bosco da Costa Junior, den Chef der Embraer-Rüstungssparte, markierte der Baubeginn der ersten österreichischen C-390 folgerichtig einen wichtigen Meilenstein. "Wir sind begeistert, dass wir mit der Produktion des ersten Flugzeugs für Österreich beginnen können, und wir freuen uns darauf, das erste Flugzeug bald an die österreichischen Luftstreitkräfte auszuliefern", erklärte der Manager am Rande der Zeremonie am Embraer-Werksflugplatz Gavião Peixoto – und versäumte es nicht, für "sein" Flugzeug abermals die Werbetrommel zu rühren. Als mittelgroßes Mehrzweckflugzeug für den Lufttransport setze die C-390 "neue Maßstäbe", so da Costa Junior: "Sie bietet eine unschlagbare Kombination aus modernster Technologie, Zuverlässigkeit und niedrigen Betriebskosten bei unübertroffener Leistung."
Erfolgreich im Exportgeschäft
Embraer hat für die C-390 bislang Bestellungen aus insgesamt neun Nationen erhalten. Größter und wichtigster Kunde ist das brasilianische Militär – trotz der aus Budgetgründen erfolgten Reduktion der Order von ursprünglich 28 auf nurmehr 19 Maschinen. Darüber hinaus haben – neben Österreich und den Niederlanden – Portugal (fünf Flugzeuge), Ungarn (zwei), Tschechien (zwei), Schweden (vier), die Slowakei (drei) sowie Südkorea (drei) die C-390 bestellt. Dazu kommt der Auftrag eines noch nicht öffentlich genannten Kunden, mutmaßlich Usbekistan, der weitere zwei Jets umfasst. Weitere Interessenten sind unter anderem Südafrika, Griechenland, Indien und Kolumbien.