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Nachhaltiges Investieren


Der Klimawandel ist eines der existenziellen Probleme, die wir als Menschheit lösen müssen. Erfahre hier, wie die Energiewende zur Lösung beiträgt und wie du darin investieren kannst.


(Alternativ gehts hier direkt zum Video https://bit.ly/3L543r5)


Die Praxis der Geldanlage war schon immer eine ziemlich einfache Gleichung. Man investiert eine bestimmte Geldsumme und hofft auf eine finanzielle Rendite über dem Marktzins. In den letzten Jahren kam jedoch eine neue Variable in die Gleichung: Nachhaltigkeit.


Es ist kein Geheimnis, dass die Energienachfrage weltweit in die Höhe geschnellt ist, vor allem durch schnell wachsende Schwellenländer und Nicht-OECD-Staaten. Allein bis zum Jahr 2050 wird der weltweite Energieverbrauch um fast 50 % zunehmen. Doch seit 1992 und dem Kyoto-Protokoll versuchen die Industrieländer, einen intelligenten Weg zu finden, um die vom Menschen verursachten CO2-Emissionen zu reduzieren. Unabhängig davon, ob dieses Abkommen (und die darauffolgenden) nur als politisches Instrument genutzt wird oder ob es dauerhaft umgesetzt werden soll, ist eines klar: Fossile Brennstoffe können nicht der Weg in die Zukunft sein, und ein Übergang zu mehr erneuerbaren Energien ist erforderlich.


Die globale Erwärmung ist ein reelles Problem, nicht nur aus ökologischer Sicht, sondern auch aus gesellschaftlicher Sicht. Die jüngsten Klimakatastrophen wie die Hitzewelle in Europa oder die Monsun-Überschwemmungen in Pakistan unterstreichen, wie sehr ein paar zusätzliche Grad langfristige Konsequenzen haben können. Seit dem Scheitelpunkt des Pariser Abkommens im Jahr 2016 haben die Länder endlich die Notwendigkeit eines gemeinsamen Handelns erkannt, was dazu beigetragen hat, dass politische und rechtliche Rahmenbedingungen vorangebracht wurden. Damit wurde endlich der Weg für mehr Innovation und zusätzliche Investitionen in diesem Bereich geebnet.


Allein von 2020 bis 2021 wurden laut Bloombergs Bericht "New Energy Finance 2021" mehr als 501 Mrd. $ in die Energiewende über Clean-Tech-Produkte und -Projekte investiert. Dieser Anstieg ist eine willkommene Folge der beispiellosen Verpflichtungen, die große Volkswirtschaften in den letzten Jahren eingegangen sind, um die Klimawende zu erreichen. Ein großes Signal kam von den USA durch den Wiedereintritt in das Pariser Klimaabkommen (das sie nie hätten verlassen sollen) und ihren 2-Trillionen-Dollar-Investitionsplan in saubere Energie, um bis 2035 CO2-freie Elektrizität zu liefern. Gleichzeitig legte der größte Treibhausgasemittent der Welt, China, einen Plan fest, um seine CO2-Emissionen vor 2030 zu erreichen und vor 2060 CO2-neutral zu werden. In der Zwischenzeit spürt die fossile Brennstoffindustrie die Hitze in ihrem Rücken, in saubere Energie zu investieren.


Gegenwärtig stammen immer noch rund 80 % unserer Energie aus fossilen Brennstoffen. Um CO2-Neutralität zu erreichen, müssten wir bis 2050 mindestens 60 % der Energiequellen aus erneuerbaren Quellen beziehen, bis 2025 sogar 10 %. Das ist leichter gesagt als getan, vor allem, wenn man bedenkt, dass fossile Brennstoffe eine extrem hohe Energiedichte haben und fast überall eingesetzt werden können, da die entsprechende Infrastruktur vorhanden ist. Nur wenige alternative Energiequellen können mit fossilen Brennstoffen konkurrieren, wenn es darum geht, bedarfsgerechte Energie zu erzeugen. Darüber hinaus bedeutet die Tatsache, dass sie seit Jahrhunderten als Hauptenergiequelle genutzt werden, dass die Logistik gut etabliert ist und ein komplettes Umdenken darüber, wie wir Energie verbrauchen und verstehen, notwendig ist.



Was ist eigentlich Solarenergie und ist sie die Zukunft?


Bei der Solarenergie unterscheidet man zwischen der Solar-Photovoltaik und der Solarthermie. Photovoltaik ist die direkte Umwandlung von Lichtenergie, meist aus Sonnenstrahlen in elektrische Energie. Dies geschieht mittels Solarzellen. Solarthermie wandelt Sonnenlicht nicht in Strom, sondern in Wärme um, und dies dank sogenannten Sonnenkollektoren. Diese Wärme kann für diverse Zwecke eingesetzt werden, z. B. das Betreiben eines elektrischen Generators durch die Erzeugung von Dampf.


Bis 2050 wird eine 20-fache Steigerung der Gesamtkapazität prognostiziert, was Solarenergie zur größten Einzelquelle machen wird. Nicht nur in Deutschland und den USA wird auf Solarenergie gesetzt. Auch in China spielt die Nutzung von Solar eine große Rolle. Das Reich der Mitte ist weltweit führend in der Nutzung der Solarenergie und stellte im Jahr 2020 36 % der weltweit installierten Solaranlagen.



Grüne Energie konkurriert bei der Wirtschaftlichkeit mit fossilen Brennstoffen


Während mangelnde politische Aufmerksamkeit in der Vergangenheit sicherlich einer der Gegenwinde für die Nutzung erneuerbarer Energien war, war die schwache Kostenwettbewerbsfähigkeit ein noch größeres Problem.


2010 war Solar-PV-Energie noch etwa sechsmal so teuer wie Kohle. 2021 lagen die Kosten fast gleichauf mit fossilen Brennstoffen und spätestens seit der Energiekrise, die durch den Angriffskrieg von Russlands gegen die Ukraine entstanden ist, ist Solarstrom weitaus billiger als der durch fossile Brennstoffe generierte Strom. Auch wenn die Kosten für fossile Brennstoffe auf das Niveau von 2021 sinken sollten, werden erneuerbare Energien bis 2040 weniger kosten als Öl, Erdgas und Kohlestrom, so die Internationale Agentur für erneuerbare Energien (IRENA). Außerdem können Großprojekte wie Wasserkraftwerke oder Onshore-Solar-Windparks nicht einfach irgendwo gebaut werden. Wasserkraftwerke benötigen eine konstante Wasserversorgung, während Windparks eine große Menge Land benötigen. Einige Länder haben viel davon, andere nicht. Dies und die begrenzte Finanzierung durch lokale Regierungen führten dazu, dass Investoren davor zurückschreckten, ihr Geld in solche Projekte zu stecken.


Neue Wind- und Solarprojekte werden endlich wettbewerbsfähig, angetrieben durch Skaleneffekte, wettbewerbsfähigere Lieferketten und technologische Verbesserungen. Allein zwischen 2019 und 2021 sind die Erzeugungskosten für Solar-PV um 82 %, für Onshore-Wind um 38 % und für Offshore-Wind um 29 % gesunken.


Neben den reinen erneuerbaren Energien wurden in letzter Zeit auch saubere Kraftstoffe wie Wasserstoff sehr beliebt, um es vorsichtig auszudrücken. Während erneuerbare Energien eine spezielle Infrastruktur benötigen, sowohl in Bezug auf die Energieproduktion, als auch auf die Lagerung und den Transport, kann Wasserstoff auf die bestehende Infrastruktur wie Tankstellen und Öltransportfahrzeuge zurückgreifen, die nur wenig umgewandelt werden müssen, um nutzbar zu sein.


Darüber hinaus hat Wasserstoff eine extreme Energiedichte: 1 Kilogramm Wasserstoffgas enthält etwa dreimal so viel Energie wie Öl, kann aber sowohl aus erneuerbaren Energien als auch aus fossilen Brennstoffen hergestellt werden. Daher auch die Unterscheidung zwischen grünem und grauem Wasserstoff. Das Problem beim sauberen Wasserstoff ist die Produktionskette und ob überhaupt genug produziert werden kann, um den wachsenden Bedarf zu decken.


Umweltschutz, soziale Gerechtigkeit und Rendite müssen sich nicht gegenseitig ausschließen, sie können sich sogar gegenseitig verstärken. Studien haben wiederholt gezeigt, dass sich Nachhaltigkeitskriterien bei Investitionen überdurchschnittlich positiv auf den wirtschaftlichen Erfolg auswirken. ESG-Standards können dabei als eine Art Gütesiegel der Finanzindustrie angesehen werden. Environmental, Social and Governance (ESG) ist ein Akronym, das für ökologische Orientierung, soziale Orientierung und verantwortungsvolle Unternehmensführung steht.



Wie sieht es also mit Investitionen aus?


Eines ist klar: Damit die Energiewende gelingt, sind neben der Verbesserung der Wirtschaftlichkeit noch unzählige Investitionen nötig. Allein um das im Pariser Abkommen festgelegte Ziel zu erreichen - die globale Erwärmung auf weniger als 2 °C und idealerweise auf 1,5 °C zu begrenzen - müssten die jährlichen weltweiten Investitionen in erneuerbare Energien deutlich steigen. Im Jahr 2018 betrugen diese weltweit durchschnittlich 300 Mrd. $. Dieser Betrag müsste sich aber bis 2050 auf jährliche 800 Mrd. $ fast verdreifachen. Die Begrenzung der globalen Erwärmung auf 2 °C erfordert nicht nur eine Aufstockung der Investitionen in erneuerbare Energien, auch das gesamte damit verbundene technologische Ökosystem muss deutlich erweitert und reformiert werden.


Während dies eine Herausforderung sein wird, bedeutet es aus einer Investmentperspektive, dass noch mehr Firmen in die Klimawende einsteigen werden, nicht nur als reine Energieproduzenten, sondern auch als unterstützende Unternehmen. Für Investoren ergibt sich daraus ein wachsendes Spektrum an Aktien, die gekauft werden können.



Wenn du mehr über das Investieren in nachhaltige Unternehmen und Technologien erfahren willst, besuche die Website von Invesco!


#invesco
#esg

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12 Kommentare

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@ccf Ehre, wem Ehre gebührt 🤷🏼‍♂️
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Very Nice! In dem Moment, in dem sich die Investitionen auf die nachhaltigsten statt auf die profitabelsten Produkte konzentrieren, werden wir zweifellos einen Einfluss auf den Planeten haben!
Ich habe bereits ein paar nachhaltige Produkte in meinem Portfolio🐨
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@Simpson @MScottInvesting schaut Mal Windräder 😅 ob invesco jetzt auch $UKW mit aufnimmt😅 @InvescoDACH
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Parallel zu den Erneuerbaren kann man zeitgleich auch in Klimaanlagen investieren: $6367
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Hydrogen ETF to the moon 🚀
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Wasserstoff 🆘
Kann weder einfach so die bestehende Infrastruktur nutzen noch hat es eine hohe Energiedichte 😂 die gravimetrische Dichte ist egal wenn die volumentrische so miserable ist das man entweder flüssig kühlen oder Hochdruck benutzten muss und selbst dann noch sau wenig lagern kann.
Wasserstoff ist einfach in der gesamten Handhabung und Prozesskette mega unpraktisch und ineffizient. Dann lieber gleich Stromtrassen und direkt in Batterien rein.
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Mir fehlen hier die Quellenangaben

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