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Das Problem ist: gräbst du tief genug, findest du in so gut wie jedem (!) größeren Unternehmen problematische Themen. Umweltschutz, gute Beschäftigungsbedingungen, etc. schreiben sich alle auf die Fahne. Ich kann aus diversen Unternehmen sagen, dass die Aussagen zur Öffentlichkeit ganz andere waren als intern.

Wenn ich mir bei einem Unternehmen sicher sein könnte, dass alles passt, würde ich mich mehr daran orientieren. Aber so: keine Chance, weil jedes Unternehmen „Potential“ hat, eine Unweltsau oder „Sklaventreiber“ zu sein - und seien es deren Sub-Sub-Sub-Lieferanten oder -dienstleister.

Ich investiere nicht in Rüstung, weil ich nicht durch Krieg profitieren möchte. Alles andere halte ich für extrem schwierig zu bewerten, wenn man keinen extrem intensiven Blick darauf wirft.

Aus meiner Sicht sind die Konsumenten diejenigen, die den größten Impact haben. Aber auch die wissen immer nur, wie es vor der sauberen Tür des Headquarters aussieht und nicht, wo und wie im Detail die Vormaterialien und Rohstoffe beschafft werden.
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@KevinC
Aber ich denke die Augen zuzumachen und es zu akzeptieren obwohl dieser Bericht eindeutig die Katastrophalen Bedingungen zeigt kann es auch nicht sein.
Deshalb war es mir wichtig es in diesem Forum wo es um Investments geht anzusprechen und zu diskutieren.
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@KevinC dabei ist Rüstung doch das ehrlichste Geschäft.
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@KevinC
Rüstung ist wirklich ein zweischneidigen Schwert.
In Zeiten von immer mehr Aggressoren und Diktatoren kommt leider keiner drum herum immer mehr in Rüstung zu investieren.
Solche Firmen sind zur Zeit vielleicht gerade sogar unsere Lebensversicherung.
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@Tenbagger2024 Ich halte Rüstung / Verteidigung absolut für notwendig! Ich möchte nur selbst nicht davon profitieren. Sind ja zwei Paar Schuhe.
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@Tenbagger2024 wenn ich z.B. wüsste, dass ein Unternehmen willentlich Straftaten verübt oder duldet, investiere ich natürlich nicht darin. Mittlerweile sind Lieferketten aber so verzweigt und undurchsichtig, dass kaum jemand dafür seine Hand ins Feuer legen kann. Ich bin Supply Chain Planer eines großen Konzerns. Habe selbst schon beim Zulieferer meines jetzigen Arbeitgebers gearbeitet. Aber woher der Stahl und das Aluminium kommt, kann ich nicht beantworten. Ich bin wirklich tief drin, aber niemand hat die Möglichkeit, alles zu überprüfen. Vor allem nicht regelmäßig, maximal stichprobenartig.
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@KevinC
Stimmt die grossen Unternehmen haben einfach eine riesen Begabung dafür die Verantwortung für nicht saubere Angelegenheiten Auszugliedern.

Nur wenn es um Kinder geht sollten wir das nicht mehr so akzeptieren.
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@Tenbagger2024 sehe ich auch so - habe ich aber auch noch nie. Allerdings ist es extrem schwer. Jedes Gerät mit Li-Ionen-Akku enthält potentiell Kinderarbeit. Selbst beim Fairphone wäre ich mir da unsicher.

Und auf Smartphones, zukünftig E-Autos, sämtliche Geräte mit Akku zu verzichten ist nicht wirklich eine Option.
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@KevinC
Deshalb sollte es eine Resolution geben welche Kinderarbeit weltweit verbietet.
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@Tenbagger2024 selbst wenn es verboten wäre…

Ich komme aus der Logistikbranche. Es ist heute in Europa vollkommen normal und sehr vielen Akteuren bewusst, dass Arbeitszeiten massiv über- und Ruhezeiten unterschritten werden. Seien es Paketboten oder europaweite Transporte über Nacht. 20h am Steuer, 2.000 km. Alles schon gesehen. Ist auch verboten und findet nicht in Kenia, sondern vor unserer Haustür statt.

Ich gebe dir Recht, dass Kinderarbeit verboten werden sollte und mit hohen Strafen bei Zuwiderhandlung belegt. Aber das zu überwachen wird nahezu unmöglich sein, wenn man nicht mehrere hunderttausend Menschen global damit beauftragt, ständig alle Unternehmen bis ins tiefste Detail zu durchdringen. Ansonsten wird es sicherlich noch mehrere Jahrzehnte dauern, bis das Problem in den armen Ländern behoben ist.
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@KevinC
Die Probleme immer wieder beim Namen nennen, drauf aufmerksam machen und den Finger in die Wunde legen ist besser als zu Ignorieren und die Augen zuzumachen.
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