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Der stationäre Handel ist tot, es lebe der stationäre Handel.


Im Coronajahr 2020 hat es alle US-Reits, die Immobilien des stationären Handels besitzen und vermieten hart erwischt. Ganz besonders betroffen waren hierbei Mall-Reits, also Anbieter großer Shoppingtempel. Hiervon gibt es in den USA reichlich, deutlich mehr als in Europa und eigentlich viel zu Viele davon. Die Branche befand sich vor Corona bereits im Krisenmodus. Zu große Flächen und der boomende E-Commerce Sektor setzten dem stationären Handel zu. Dann kam Corona: Vor allem bei den Mall-Betreibern blieben die Mieten aus, die Dividenden wurden fast durchweg komplett gestrichen.


In der Spitze hat der Mall-Sektor innerhalb kürzester Zeit im Schnitt 60 % an Kurswert verloren. So schlimm das Ganze war, etwas Positives kann man dem ganzen abgewinnen. Es hat sich deutlich gezeigt, welche Firmen solide unterwegs sind. Der Platzhirsch in diesem Segment ist mit großem Abstand die Simon Property Group.


Die Simon Property Group ist eine der größten Immobilienholdinggesellschaften weltweit. Das Unternehmen besitzt, verwaltet, vermietet, erwirbt und erweitert umsatzstarke Einkaufszentren. Das Portfolio besteht aus über 325 Objekten in diversen US-Bundesstaaten und Puerto Rico, die ganz oder teilweise im Besitz des Unternehmens sind. Dabei handelt es sich um regionale, kommunale Shopping-Center und um Objekte mit Mischnutzung. Des Weiteren hält das Unternehmen Beteiligungen an zahlreichen Einkaufzentren in Europa, an sieben Premium-Outlet-Zentren in Japan, drei weiteren Outlet-Malls in Korea, Malaysia und Mexiko. Das Unternehmen ist einer der größten Vermieter von gewerblichen Ladenflächen innerhalb der USA.


Auch Simon musste im Jahr 2020 seine Dividende kürzen, genauer um 38 %. Allerdings war die Kürzung damit deutlich geringer als bei den meisten Mitbewerbern. Hier zahlte sich die vormals moderate Auszahlungsquote aus. Die Dividende wurde im Juli 2020 erstmals auf verringertem Maß ausgezahlt. Im Juni 2021, im August 2021 und im November 2021 wurde die Dividende in drei Quartalen dreimal angehoben. Die Dividende je Aktie und Quartal beläuft sich nun auf 1,65 Dollar und liegt damit „nur“ noch knapp 20 % unter der „Vor-Corona-Zahlung“.


Das Unternehmen war durch Corona nie ernsthaft gefährdet, vielmehr konnte man sich Gedanken darüber machen, gestrauchelte Wettbewerber zu übernehmen, was man mit der Übernahme von Taubman Centers dann auch getan hat.


Der Kurs von Simon Property ist auf Jahressicht um 107 % gestiegen und hat das Vor-Corona-Niveau bereits wieder erreicht. Auch die FFO sind fast wieder auf dem Vor-Corona-Niveau.


Momentan ist mir die Aktie persönlich zu teuer für einen Nachkauf. Das Unternehmen hat jedoch gezeigt, dass es zu den starken Playern im Mall-Sektor gehört. Wenn man also nicht daran glaubt, dass der Online-Markt alle Malls disruptieren wird, ist die Simon Property Group auf jeden Fall einen Blick wert.

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