$11B (+0,27 %) eine aussichtsreiche Wette für mutige Investoren
Der polnische Videospielentwickler 11 Bit Studios hat am Freitag sein neuestes Spiel Frostpunkt 2 veröffentlicht und ist daraufhin um mehr als 50% gefallen auf den historisch tiefsten Stand in der Unternehmensgeschichte - d.h. tiefer als bei IPO vor 4 Jahren.
Jetzt könnte man auf die Idee kommen, dass das daran lag, dass das Spiel einen schlechten Start hatte. Aber was das so? Nun, eigentlich nicht. Obwohl die Presse das Spiel in höchsten Tönen lobt, war das Release-Wochenende für die Analysten eher eine Enttäuschung. So wurden nur etwas weniger als die Hälfte der von Analysten erhofften Verkäufe erzielt und die Bewertungen der Spieler ist nur zu 71% statt über 80% positiv.
Woran liegt das? Liest man sich die Bewertungen genauer durch, so gibt es mit dem Spiel eigentlich keine fundamentalen Probleme. Technisch gesehen funktioniert das Spiel tadellos und auch designtechnisch ist es gut gelungen. Spieler kritisieren jedoch, dass das Spiel künstlerisch eine andere Herangehensweise als der erste Teil nimmt und man sich eigentlich "das gleiche wie immer" gewünscht hätte. Dennoch betonen auch die Kritiker die grundsätzlich hohe Produktionsqualität.
Entwickler 11 Bit lies zudem bereits verlauten, dass sich das Spiel bereits 350.000 mal verkauft hat und daher alle Produktions- und Marketingkosten eingespielt hätte. Das heißt man macht bereits jetzt schon Gewinn mit dem Spiel. Wie hoch dieser insgesamt aber ausfallen wird ist nun die entscheidende Frage.
Ich bin der Meinung, dass die erwarteten Gewinne von 11 Bit Studios im Moment als zu gering eingeschätzt werden. Zum Einen fehlt in den Analysen der Umstand, dass Frostpunk nicht nur durch verkaufte Exemplare einen Gewinn einspielen wird, sondern das Spiel auch als Day One Release im Gamepass von $MSFT (-0,01 %) enthalten ist. Viele Spieler (einschließlich mir) nutzen dann natürlich die Chance Frostpunk zu "leihen" und durchzuspielen anstatt es zum Vollpreis zu kaufen. Diese Lizenzerlöse - die bei einem Day One Release beträchtlich sein könnten - sind momentan vermutlich noch nicht richtig eingepreist.
Hinzu kommt meiner Meinung nach, dass uns weitere große Umsatzbringer bevorstehen. Die Weihnachts- und Winterzeit wird nochmal einen entscheidenden Rückenwind geben. Zudem erwartet uns für das Jahr 2025 dann auch der Release für Konsolen. Bereits nächsten Monat kommt auch noch ein mobile Ableger vom originalen Frostpunk. Hier geht man allerdings auch gar kein Risiko ein und lagert die Entwicklung an ein südkoreanisches Unternehmen aus, bedeutet dass bei einem Misserfolg quasi nichts passiert und bei einem Überraschungshit des Klassikers mit über 5 mio. verkauften Einheiten weitere Lizenzgebühren in die polnische Hauptstadt Warschau regnen werden.
Ich finde den Einstieg bei 11 Bit derzeit sehr interessant, warte aber noch bis nächste Woche wo sich der Boden bildet. Danach sehe ich hier ein Kurspotenzial von 40-70%.
(Keine Anlageberatung. Investments in alles außer Steine bergen das Risiko eines Totalverlustes)