Hallo zusammen,
nach langer Zeit wieder eine Aktienanalyse, diesmal keine "Hype-Aktie", sondern ein Außenseiter: $TUI1 (-0,36 %)
Kaum eine Aktie hat in den letzten Jahren so gelitten wie TUI.
Die Web-Version ist hier zu finden: TUI Aktienanalyse
Untergang oder zurück zur alten Stärke?
Vorwort
Die TUI-Aktie stand in den vergangen 3 Jahren wiederholt im Rampenlicht negativer Schlagzeilen. Staatliche Hilfen, Rettungsschirme, Kreditlinien, beträchtliche Verluste in Milliardenhöhe und Kapitalerhöhungen prägten diesen Zeitraum. Besonders im Zusammenhang mit den jüngsten Entwicklungen der Pandemie, der historisch niedrigen Aktienbewertung und der Volatilität im Reisesektor rückte TUI immer wieder in den Fokus. Doch diese langanhaltende Pechsträhne fand mit der Veröffentlichung der aktuellen Quartalszahlen scheinbar ein Ende. Der ungebrochene Wunsch der Menschen nach Urlaub und Entspannung nach all den Jahren der Pandemie und Krise zog die TUI-Aktie erneut in die Schlagzeilen, allerdings diesmal im positiven Licht.
Diese Analyse wirft einen detaillierten Blick auf die aktuelle Situation, relevante Kennzahlen, aktuelle News und Entwicklungen und die mittel- bis langfristige Aktienbewertung der TUI-Aktie. Das Ziel dieser Analyse besteht darin, einen ausgewogenen Überblick über die TUI-Aktie zu präsentieren und eine eigenständige Bewertung der zukünftigen Entwicklung der TUI-Aktie, sowie eine TUI-Aktie Prognose 2025 zu ermöglichen.
TUI der größte Touristikkonzern der Welt
Die Geschichte: „Zeitreise durch die Geschichte des Konzerns“ der TUI reicht bis ins Jahr 1923 zurück, als das Unternehmen als Preußische Bergwerks- und Hütten-Aktiengesellschaft (Preussag) gegründet wurde. In den 90er Jahren begann die Preussag AG, sich auf das Touristikgeschäft zu konzentrieren. Es folgten mehrere Übernahmen von Reiseveranstaltern, Fluggesellschaften und Hotels. Darunter, um einige zu nennen: Hapag-Lloyd, Nouvelles Frontières, Thomson Travel Group und Fritidsresor.
Im Juni 2002 wurde die Preussag AG in TUI AG umbenannt und startete die Marke TUI als Dachmarke für alle touristischen Aktivitäten. Die TUI AG wurde zum größten Touristikunternehmen der Welt, mit Reisebüros, Incoming-Agenturen, Hotels, Fluggesellschaften, Kreuzfahrtschiffen und Reiseveranstaltern.TUI hat sich zu einem der größten Touristikunternehmen der Welt entwickelt und bietet eine breite Palette von Dienstleistungen an. Darunter Pauschalreisen, Hotelbetrieb, Kreuzfahrten, Fluggesellschaften und Reiseveranstaltung. Das Unternehmen ist in zahlreichen Märkten weltweit tätig und bedient Millionen von Reisenden jährlich.
Im Jahr 2014 fusionierte die TUI AG mit ihrer britischen Tochtergesellschaft TUI Travel PLC und bildete die TUI Group, die an der Londoner Börse notiert ist. Die TUI Group verfolgte eine Strategie der vertikalen Integration, indem sie ihre eigenen Hotels, Kreuzfahrtschiffe und Flugzeuge betrieb und sich auf das Erlebnisangebot für ihre Kunden konzentrierte.
Die Tourismusbranche ist jedoch anfällig für externe Einflüsse wie geopolitische Ereignisse, Naturkatastrophen und globale Gesundheitskrisen. Die COVID-19-Pandemie hatte besonders gravierende Auswirkungen auf das Reisegeschäft, was zu massiven Einbrüchen im Umsatz von bis zu 98,5 Prozent führte, als im 2. Quartal 2020, nach dem Ausbruch der Pandemie das Reisen mit Reisebeschränkungen und Lockdowns verboten wurde. Im Geschäftsjahr 2020/21 halbierte sich der Umsatz.
TUI hat auf diese Herausforderungen reagiert, indem das Unternehmen seine Maßnahmen zur Kostensenkung verstärkte, staatliche Hilfen und Kredite in Anspruch nahm und neue Strategien zur Anpassung an die veränderten Marktbedingungen entwickelte. Mit dem Ende der COVID-19-Pandemie kehrte auch die Reiselust zurück. Mit den steigenden Umsätzen und mehreren Kapitalmaßnahmen hat TUI in den letzten beiden Jahren einen Großteil der staatlichen Hilfen zurückgezahlt.
Die Zukunftsaussichten der TUI-Aktie hängen von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Wiederherstellung des Reise- und Tourismussektors nach der Pandemie, die Fähigkeit des Unternehmens, sich an neue Reisetrends anzupassen, sowie die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung.
Diese Analyse wird sich eingehender mit den aktuellen Entwicklungen im Unternehmen, den wirtschaftlichen Faktoren und der technischen Chartanalyse der TUI-Aktie befassen. Dies sollte helfen, ein umfassendes Bild über die potenziellen Chancen und Risiken der TUI-Aktie zu erhalten und die Frage nach der TUI-Aktie Prognose 2025 zu beantworten.
Zahlen, Daten und Fakten
Der König ist tot, lang lebe der König
Während der Pandemie und nach dem Einbruch der Umsätze im 2. Quartal 2020 um fast 99 % sowie den aufgenommenen staatlichen Krediten und Kapitalmaßnahmen wurde die TUI-Aktie sowie weitere Vertreter der Tourismusbranche immer wieder für tot erklärt.
TUI ist zwar stark angeschlagen und mit einem Aktienkurs von 6,1 Euro fast 84 % vom letzten Hoch des Jahres 2019 historisch niedrig bewertet. Dennoch ist das Unternehmen noch präsent und arbeitet sich im Jahr 2023 wieder in die Gewinnzone vor.
Umsätze steigen, Reiselust ungebrochen
Die Umsätze von TUI liegen im Jahr 2023 wieder fast auf dem Niveau vor der Pandemie, und die Reiselust der Menschen ist trotz Inflation und Energiekrise unerwartet hoch.
Im Jahr 2021 lautete die Prognose von Statista noch:
Pauschaltourismus erst 2024 wieder auf Vorkrisenniveau Doch die aktuellen Zahlen zeigen, die alten Prognosen waren zu pessimistisch.
Der Tourismus erlebt trotz Inflation und Energiekrise einen unerwartet starken Boom. Bereits jetzt wurde das Vorkrisenniveau übertroffen. Den größten Anteil der Umsätze generieren Pauschalreisen, bei denen TUI die Nr. 1 ist. Dies bleibt nicht ohne folgen. TUI schreibt bereits wieder grüne Zahlen. Financial Times berichtet: Hedgefunds, die auf weitere Jahre Reiseflaute und Pleiten in der Tourismusbranche gewettet haben schreiben Milliardenverluste.
Angesichts der bereits nach oben korrigierten Prognose zu den geschätzten Umsätzen der Tourismusbranche liegt die Überlegung nahe, dass die künftigen Umsätze weiter steigen werden. Denn die aktuelle Inflations- und Energiekrise wird früher oder später zu Ende sein. Wenn TUI bereits in diesem Umfeld wieder profitabel ist, dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Erholung einsetzt und Gewinnmargen steigen.
TUI setzt auf die KI
Die Tagesschau zitiert in einem aktuellen Artikel den CIO von TUI zum Thema KI. Demnach wird den Einschätzungen des TUI-Managers Pieter Jordaan zufolge die Generative Künstliche Intelligenz (KI) einen großen Einfluss auf die Tourismusbranche haben. „Diejenigen, die die Technologie nutzen, werden schneller und produktiver sein als jene, die darauf verzichten„, sagt der CIO (Chief Information Officer)
des Reisekonzerns.
TUI arbeitet an der Integration von KI in seine Anwendungen. Das verdeutlicht, dass TUI kein schlafender Riese ist, der die Digitalisierung und den Siegeszug der KI verschläft, wie es seinerzeit bei Nokia mit der Entwicklung der Smartphones war. Ich sage auch immer wieder, Unternehmen die nicht mit KI arbeiten, werden über kurz oder lang abgelöst.
Quartalszahlen Q2 2023
Die am 09.08.2023 veröffentlichten Quartalszahlen FY23 Q3/9M waren positiv und übertrafen die Erwartungen.
Sowohl der Gewinn, als auch der Umsatz lagen über den Ergebnissen des Vorjahres und auch über den Prognosen.
Umsatz:
- Ergebnis 2023: 5,3 Mrd. Euro
- Prognose 2023: 4,94 Mrd. Euro
- Erwartungen übertroffen: +7,3 %
- Zuwachs zum Vorjahreszeitraum: +19 %
EBIT (operativer Gewinn):
- Ergebnis Q3 2023: 169 Mio Euro
- Prognose Q3 2023: 145 Mio Euro
- Erwartungen übertroffen: +16,55 %
- Ausblick bis September 2023: +409 Millionen Euro
- Vorjahreszeitraum: -2,08 Milliarden Euro
Die Ergebnisse erreichen allmälich wieder das Vorkrisenniveau. Der Ausblick ist wieder positiv, die Auftragsbücher sind gefüllt.
Mit den wieder positiven Zahlen und den Wachstumsprognosen der Branche ergeben sich für die TUI äußerst vielversprechende Zahlen, ein Blick auf das Kurs-Gewinn-Verhältnis laut MarketScreener:
KGV 2023e: 8,6 / KGV 2024e: 6 / KGV 2025e: 5
Mit einer Bewertung von knapp über 6,1 Euro steht die Aktie auf dem Allzeittief und wird mit einem 84 Prozent Abschlag zum Stand vom Dezember 2019 (Ausbruch der Corona-Pandemie) gehandelt.
Der rasante Abstieg resultierte aus vielen aufeinanderfolgenden Krisen und Rückschlägen. Im Januar 2020 brach die COVID-19-Pandemie aus, was zu einem absoluten Reisestopp führte und bei TUI im ersten Quartal 2020 zu einem Umsatzeinbruch von knapp 99 Prozent führte. Kaum war die Corona-Pandemie überstanden, folgte die Inflations- und Energiekrise mit erheblichen finanziellen Belastungen sowohl für die Kunden, als auch für das Unternehmen selbst. Erst im Jahr 2023 wurde die Pandemie offiziell für beendet erklärt, was zu einem deutlichen Umsatzwachstum bei TUI führte. Die Inflations- und Energiekrise belasten jedoch weiterhin, bieten aber auch gleichzeitig Chancen für weitere Erholung in der Zukunft.
Die Corona-Pandemie war höchstwahrscheinlich das Schlimmste, was die Reisebranche zu ertragen hatte. Unter der Annahme, dass die Pandemie endgültig überstanden ist und die Inflations- und Energiekrise in den kommenden Jahren ebenfalls abklingen werden, können wir eine weitere Fortsetzung der derzeitigen positiven Tendenz und höhere Aktienkurse erwarten.
Staatliche Hilfen
Zum Überstehen der COVID19-Pandemie und der Umsatzausfälle musste TUI in den letzten Jahren mehrere Milliarden Euro an Krediten und staatlichen Hilfen aufnehmen. Dies hatte seinen Preis. Aussetzen der Dividende, als eine der Bedingungen des Staates, sowie hohe Zinszahlungen.
Bis April 2023 zahlte TUI die letzte Tranche an Staatshilfen in Höhe von insgesamt 4,3 Milliarden Euro inkl. 381 Millionen Euro Zinsen vollständig zurück und hat damit die eigene Nettoverschuldung auf das Vorkrisenniveau gesenkt:
Süddeutsche: Der Vorstand um TUI-Chef Sebastian Ebel sieht den Konzern dank der jüngsten Schritte und der gestiegenen Nachfrage nach Reisen in gestärkter Verfassung, um das Geschäft mit dem Urlaub weiter auszubauen. „Wir senken damit unsere Verschuldung und die Zinskosten und erwarten für das laufende Geschäftsjahr bereits einen besseren Netto-Verschuldungsgrad als im Jahr 2019“, sagte Finanzvorstand Mathias Kiep.
Kapitalerhöhungen
Die Rettungsmaßnahmen und die Rückzahlung der Staatshilfen hat den Konzern viel Kraft und die Aktionäre viel Geld, Geduld und Durchhaltevermögen gekostet.
Vier Kapitalmaßnahmen wurden in den Krisenjahren durgeführt. Bei der letzten Kapitalerhöhung Anfang 2023 wurden den Aktionären für 3 Bestandsaktien 8 neue Aktien angeboten, dies sorgte für eine Verwässerung des Kurses und deutliche Kursverluste.
Der russische Oligarch und Großaktionär Alexej Mordaschow, der mit Sanktionen belegt ist, war von der Kapitalerhöhung ausgeschlossen. Dies führte zu einem zusätzlichen Druck auf der Angebotsseite, denn seine Anteile landetem auf dem Markt (bei anderen Großaktionären) und belasteten damit nach dem Prinzip Angebot und Nachfrage den Kurs zusätzlich. Sein Anteil sank infolge der KE von über 30 % auf 10 %.
Dividende
Die Dividende wurde als eine der Bedingungen der Staatshilfen gestrichen:
TUI Pressemitteilung: Im Zusammenhang mit der COVID-19-Krise hat sich die TUI mit der deutschen Bundesregierung auf drei Stabilisierungspakete geeinigt. Eine der Bedingungen für diese Unterstützung ist der faktische Verzicht der TUI auf Dividendenzahlungen für die Laufzeit der Kreditlinien und solange der Wirtschaftsstabilisierungsfonds investiert bleibt.
Mit der vollständigen Rückzahlung der Staatshilfen steht für TUI wieder die Option für die Wiederaufnahme einer Dividendenzahlung offen.
Neun Analystenmeinungen zur TUI Aktie
Das derzeitige Stimmungsbild der Analysten mit Stand 20.08.2023 auf FactSets sieht wie folgt aus. Von insgesamt 9 Analysten bewerten:
- 3 kaufen
- 0 übergewichten
- 5 halten
- 0 untergewichten
- 1 verkaufen
Das Stimmungsbild der Analysten ist neutral mit einer leicht positiven Tendenz (3 kaufen > 1 verkaufen).
Das Kurspotential auf Jahressicht wird derzeit mit 7,39 Euro bei 18,42 % gesehen.
Chartanalyse
Seit dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie ist der Kurs der TUI-Aktie stark gesunken. Die Schwankungen im Chart nehmen im Laufe der Zeit merklich ab, die Bandbreite der Bewegungen sowohl nach unten als auch nach oben verringert sich. Der fallende Keil hat nur noch begrenzten Spielraum und wird in absehbarer Zeit in eine der Richtungen aufgelöst werden.
Abwärtstrend seit 2019
Aktuell liefert die Charttechnik keine eindeutigen Signale, dies wird sich jedoch bereits in kürze Ändern. Aktuell hat die fundamentale Verunsicherung nach wie vor Überhand.
Der RSI Indikator deutet auf eine überverkaufte Situation hin, eine Gegenbewegung nach oben ist wahrscheinlich. Der MACD ist im Wochenchart positiv, im Tageschart ist der MACD noch negativ, könnte jedoch in einigen Tagen ein positives Signal liefern, sofern keine starke Abwärtsbewegung das Abwärtsmomentum nochmal verstärkt.
Indikatoren
Im langfristigen Wochenchart befindet sich der RSI Indikator im überverkauften Bereich. Der MACD zeigt im langfristigen Chart ein positives Signal.
Kurzfristige Schwäche
Im Daily Chart, mit einer Kerzendauer von 1 Tag, ist der RSI Indikator mit einem Wert von 34 nach am überverkauften Bereich. MACD ist negativ, verliert aber an Momentum, so dass ein Umkehrsignal in den nächsten Tagen folgen sollte. Der Kurs läuft auf das Ende eines fallenden Keils zu und ist an der Oberkante des Keils nach unten aus einem kurzfristigen Aufwärtstrend rausgefallen.
Einfach zusammengefasst: die Aktie sucht nach einer Richtung und ist noch unentschlossen.
Zusammenfassung der Analyse
Umfeld und News
Nach Jahren schlechter Nachrichten beginnt sich das Umfeld für TUI allmählich zu verbessern. Die Reiselust der Kunden kehrt zurück und übersteigt langsam das Niveau vor der Krise. Die Staatshilfen sind zurückgezahlt. Die Pandemie ist beendet. Die Inflations- und Energiekrise belastet weiterhin, bietet aber auch im Gegenzug Raum für mögliche weitere Entspannung in der Zukunft.
TUI arbeitet an der Digitalisierung und integriert die künstliche Intelligenz in seine Dienste. „Diejenigen, die die Technologie nutzen, werden schneller und produktiver sein als jene, die darauf verzichten„, sagt der CIO (Chief Information Officer)
des Reisekonzerns zum Thema KI. Dieser eine Satz zeigt mir, dass TUI die Zeichen der Zeit rechtzeitig erkannt hat und auf dem richrigen Weg ist.
Die Energiekrise beeinträchtigt weiterhin die Profitabilität. Die Kerosinpreise erreichten im Mai 2022 ihren Höchststand und sind seitdem rückläufig, jedoch immer noch über dem Niveau vor der Krise. Sollte TUI in diesem anspruchsvollen Umfeld profitabel werden, wird die Gewinnmarge nach Überwindung der Energiekrise voraussichtlich zusätzlich steigen.
Die aktuellen Quartalszahlen, die über den Erwartungen lagen, geben TUI wieder Hoffnung auf eine Rückkehr zu früherer Stärke oder zumindest auf eine Wiedererlangung von Profitabilität und Wachstum. Bis dahin liegt jedoch noch ein langer Weg vor uns. Immerhin wurden die Staatshilfen zurückgezahlt, und perspektivisch steht einer Wiedereinführung der Dividende nichts mehr im Weg.
Mit den aktuellen Zahlen und Prognosen ergibt sich für die TUI Aktie gemäß MarketScreener ein KGV 2023 von weniger als 9, für 2024 ein erwartetes KGV von 6 und für 2025 ein KGV von 5. Das wäre eine sehr günstige Bewertung, sollten die Prognosen eintreten.
Auf der anderen Seite dürfen natürlich die Risiken nicht vernachlässigt werden. Die Konkurrenz schläft ebenfalls nicht,. Hier wird oft Booking.com genannt. Derzeit wird Booking.com jedoch mit einem KGV von 23 deutlich teurer bewertet als die angeschlagene TUI. Zudem könnten die Energiepreise weiter ansteigen. Gegenwind aufgrund steigender CO2-Preise könnte sich ebenfalls negativ auf die Lage auswirken.
Stimmungsbild der Analysten
Das Stimmungsbild der Analysten ist neutral bis vorsichtig positiv. Das Kursziel auf Jahressicht liegt mit 7,39 Euro eher zurückhaltend bei 18,42 Prozent. Angesichts der turbulenten Zeiten und Verluste der Vorjahre ist die Zurückhaltung der Analysten nachvollziehbar. Bevor hier die Stimmung nachhaltig dreht, muss TUI in Vorleistung gehen und gute Ergebnisse vorlegen.
TUI Aktie Chartanalyse
Die Chartanalyse liefert aktuell keine eindeutigen Signale. Die Indikatoren deuten auf eine überverkaufte Situation hin. Sollte es demnächst zu einer Kurserholung kommen würde mit dem Ausbruch aus dem Keil nach oben ein charttechnisches Signal entstehen, der dem Kurs zusätzlichen Rückenwind gibt.
Aussicht
Die TUI-Aktie hat schwierige Zeiten hinter sich und befindet sich in der Nähe des Allzeittiefs. Investoren, die auf Trendfolge setzen, werden momentan wahrscheinlich eher keine Freude an der Aktie haben.
Allerdings lassen sowohl das Umfeld als auch die Zahlen auf eine mögliche Besserung der Lage hoffen. Die Aktie erscheint anhand der aktuellen Zahlen unterbewertet, wobei das Vertrauen des Marktes aufgrund der vier Kapitalerhöhungen der letzten Jahre spürbar gelitten hat. Da der Kurs durch Angebot und Nachfrage gesteuert wird und die aktuelle Nachfrage begrenzt ist, zeigt sich der Kurs auf einem historisch niedrigen Niveau unentschlossen.
Wenn ich das Gesamtbild betrachte, sehe ich Potenzial für eine Aufwärtsbewegung sowohl im Umfeld, den Zahlen als auch in der Charttechnik. Mit einem prognostizierten KGV von 5 im Jahr 2025 wäre eine spürbare Kurssteigerung in den nächsten Jahren nicht ausgeschlossen.
Ein Kauf drängt sich derzeit nicht auf, aber es gibt durchaus Potenzial für steigende Kurse, solange keine neuen Hiobsbotschaften die TUI heimsuchen.
Keine Anlageberatung. Keine Kaufempfehlung.