Luxussportwagenbauer Ferrari ist ein glänzender Börsenfavorit in schweren Zeiten für Autokonzerne und deren Zulieferer: Kaufzurückhaltung, Zölle, China, Elektro- und Hybridantriebe; nichts davon bremst den Sportwagenbauer im italienischen Maranello. Die Kunden zahlen auch die Rekordpreise für Ferraris neues Supercar F80. Der im Oktober vorgestellte, auf 799 Exemplare limitierte Sonderflitzer mit 1200 PS V6-Hybridmotor, ab 3,6 Millionen Euro zu haben, ist bereits ausverkauft. Mit Extras werden Kunden für den Flügeltürer, dessen Auslieferung Ende 2025 starten soll, deutlich mehr bezahlen. Beim Design wollte man nicht in der Nostalgie der Supercar-Vorgängermodelle schwelgen, sondern futuristisch und disruptiv sein, man habe sich am Flugzeugbau orientiert, schwärmt Chef-Vermarkter Enrico Galliera.
Ferrari kann sich Avantgarde leisten.Bei allen Modellen ist die Produktion bis 2026 ausverkauft. Der erste Elektroflitzer soll Ende 2025 vorgestellt werden. Mit Preisen ab 500 000 Euro ist es der teuerste der Welt. Mit den über 2,5 Milliarden Euro operativem Gewinn (Ebita), den Ferrari für dieses Jahr in Aussicht stellt, werden die Italiener Margen von mehr als 38 Prozent und pro Auto mehr als 180 000 Euro Gewinn einfahren, zwei weitere Bestmarken. Chef Benedetto Vigna, der 2021 vom französischen Chipkonzern STMicroelectronics kam, weiß auch, was die Klientel nicht will: Autonomes Fahren ist in Maranello kein Thema. Ferraris Aktionäre freuten sich seit Dezember 2015 über jährliche Wertzuwächse von rund 30 Prozent. Der Sportwagenbauer aus der Emilia Romagna, wo auch Rivale Lamborghini zu Hause ist, meistert seine Herausforderungen souverän.