Mit stellt sich bei sowas immer die Frage was der Vorteil ist auf die Dividendenentwicklung zu gucken anstatt direkt auf das Gewinnwachstum? Ohne wachsende Gewinne keine wachsende Dividende? Die Dividende ist doch quasi das gleiche nur durch die payout Ratio zusätzlich verzerrt?

Wenn das Unternehmen mit einer niedrigen Dividende (z.b 0,5%) und niedriger payout Ratio startet kann es die Dividende einige Jahre überdurchschnittlich steigern aber ist irgendwann letztendlich durch die Gewinne und deren Entwicklung begrenzt. Als Beispiel Amgen:

Ausschüttungsquote
Aktuell 65,08 %
Durchschnitt 5 Jahre 54,87 %
Durchschnitt 10 Jahre 46,32 %

Hier sieht man, dass die stabile bzw. steigende Dividende durch einen immer größeren Teil des Gewinns bezahlt werden muss. Kein Trend der ewig so weiter gehen sollte bzw. kann.

Bin gespannt auf deine Sicht dazu!
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@Kluuus Gewinne können kurzfristig stark schwanken, während Dividenden aufgrund der Variabilität der Payout Ratio schwankungsärmer sind. In der Dividendenentwicklung lassen sich besser ein klarer Trend - quasi Gewinnwachstum bereinigt um Schwankungen - und die Erwartungen des Managements für das künftige Gewinnwachstum erkennen.

Natürlich kann es auch den Fall geben, dass die Dividenden für eine Zeit lang stärker steigen als die Gewinne und die Payout Ratio angehoben wird. Das ist dann aber meistens ein temporärer Zustand, das Management kennt ja die „natürliche Grenze“ und entweder passen sie die Steigerungen daran an, oder sie erwarten in Zukunft wieder stärkeres Gewinnwachstum.

Außerdem gibt es auch einige Unternehmen, die ihre Dividenden über lange Zeiträume stark steigern, ohne dass sich die Payout Ratio signifikant erhöht. Dort lässt sich also anhand der Dividende einfach auf die Gewinnentwicklung schließen.

Wenn ich Aktien analysiere, dann schaue ich mir meistens dennoch den Gewinn und viele weitere Kennzahlen (insbesondere Free Cash Flow) an. Das war hier aber nicht das Ziel.